Sebastian Strasser (geb. 6. November 1967 in Hermannstadt, Rumänien) ist ein deutsch-rumänischer Filmregisseur.

Leben und Werk

Strasser wurde in Siebenbürgen geboren. Seine Eltern sowie sein Großvater Ottmar Strasser waren Theaterschauspieler. Ab dem sechsten Lebensjahr wirkte er als Schauspieler in Theaterproduktionen mit. Er lebte später in Timișoara und Bukarest.[1] Sein Abitur absolvierte er am deutschen Goethe-Kolleg in Bukarest. 1988 übersiedelte er nach Deutschland, wo er später Film und Fernsehen an der Kunsthochschule für Medien Köln studierte und als Redakteur und Autor für den WDR arbeitete,[2] wo er von 1992 bis 1996 Journalismus an der Deutschen Sporthochschule Köln und Filmkunst an der Kunsthochschule für Medien Köln studierte. Nach diesem Studium arbeitete er bei der ARD als Autor und Journalist für die politischen Sendungen ZAK und Privatfernsehen mit Friedrich Küppersbusch.[2]

Seit 1998 ist Strasser als Regisseur für Werbefilme tätig. Im November 1999 zog er nach London,[2] wo er sowohl für deutsche und britische Kunden wie Mastercard, Commerzbank, Wüstenrot & Württembergische oder Microsoft arbeitete. 2001 drehte er einen Werbespot für Coca-Cola, der ihm zum Durchbruch verhalf.[2] Der DDB-Werbespot Kids on Steps für Volkswagen, bei dem Strasser 2005 Regie führte, wurde im Jahr 2015 vom Gunn Report unter die 20 besten Werbespots des 21. Jahrhunderts gewählt.[3][4] 2005 wurde sein erster Kurzfilm Happy End mit Matthias Schweighöfer und Katharina Schüttler in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ auf der Berlinale 2005 gezeigt.

Im Jahr 2013 bekam Strasser Aufmerksamkeit für einen Werbefilm für Vodafone, den er zusammen mit der Agentur Jung von Matt entwickelte.[5] 2016 stieg er in das von Christiane Dressler gegründete Werbefilmproduktionsunternehmen Anorak in Berlin ein.[6] Im selben Jahr zog er mit seiner Familie nach Los Angeles, um dort an Filmprojekten zu arbeiten. 2018 drehte er in seinem Geburtsort für Mercedes-Benz einen Werbespot über Bertha Benz. Unter seinen filmischen Projekten ist etwa der 18-minütige Kurzfilm Apparat[1] mit Ulrich Thomsen and Ayelet Zurer.

Ehrungen und Auszeichnungen

Strasser hat für seine Regiearbeiten in der Werbung über 150 internationale Preise bekommen, unter anderem 16 Löwen in Cannes und einige Auszeichnungen weltweit. Er rangierte 2005 im Gunn-Report-Ranking „Most Awarded Directors in the World“ unter den Top 20 (Platz 13) der weltbesten Werberegisseure.

Weblinks

• Sebastian Strasser in der Internet Movie Database (englisch)
• Sebastian Strasser bei filmportal.de
• Website von Sebastian Strasser

Einzelnachweise

1. Povestea din spatele spotului Mercedes-Benz, lansat de Ziua Femeii: e filmat în Sibiu și regizat de un român cu peste 150 de premii în marile festivaluri. In: AngajatorulMeu.ro. 12. März 2019, abgerufen am 21. September 2021 (rumänisch).
2. Bärbel Unckrich: «Am besten bin ich als Voyeur» : Sebastian Strasser will Werbung in Form von lebensnahen Geschichten erzählen, die Spaß machen. In: Horizont. 16. August 2001, ISSN 0175-7989, S. 30.
3. Jessica Becker: Gunn Report: DDB-Film schafft es unter die besten 20 Werbespots des 21. Jahrhunderts. In: Horizont. 2. Dezember 2015, abgerufen am 7. September 2021.
4. Volkswagen AG / Kids on Steps. In: oneclub.org. Abgerufen am 7. September 2021 (englisch).
5. Bärbel Unckrich, Marco Saal: Irrer Trip durch die Wüste: Vodafone: Jung von Matt und Regisseur Sebastian Strasser realisieren bildgewaltiges Action-Spektakel. In: Horizont. Nr. 36, 5. September 2013, S. 29.
6. Bärbel Unckrich: Radical Media geht, Anorak kommt. In: Horizont. Nr. 16, 16. April 2015, S. 24.

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