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Sólveig Anspach (* 8. Dezember 1960 in Heimaey, Vestmannaeyjar[1]; † 7. August 2015 im Département Drôme[2]) war eine isländisch-französische Filmregisseurin und Drehbuchautorin.


Leben


Anspach wurde in Island als Tochter der isländischen Architektin Högna Sigurðardóttir und eines Deutsch-Amerikaners geboren. Sie wuchs jedoch in New York und Paris auf. In Paris studierte sie Philosophie und klinische Psychologie sowie anschließend Filmregie an der La Fémis.[3] Ihr Filmstudium schloss sie 1990 mit dem Kurzdokumentarfilm Par amour ab, in dem eine Strafgefangene berichtet, wie sie ihren Mann umgebracht hat.[4]

Zunächst arbeitete Anspach im Dokumentarfilmbereich und schuf zahlreiche Kurzdokumentarfilme, darunter Vestmannaeyjar (1990) über den Vulkanausbruch auf den Westmännerinseln im Jahr 1973,[5] Sandrine à Paris (1992) über eine Pariser Taschendiebin, Barbara, du bist nicht schuldig (1998) über Groschenromane und ihre Leserinnen, sowie verschiedene Folgen der Reihe Alla la terre. Ihr Spielfilmregiedebüt gab sie 1999 mit Haut les cœurs!. In der Geschichte einer schwangeren Frau, die bei einer Routineuntersuchung erfährt, dass sie an Brustkrebs erkrankt ist, verarbeitete Anspach auch ihre eigene Brustkrebserkrankung.[6] Für Haut les cœurs! erhielt sie 2000 ihre erste César-Nominierung in der Kategorie Bestes Erstlingswerk. Ihre Komödie Bin gleich zurück wurde 2008 beim Locarno International Film Festival mit dem Variety Piazza Grande Award ausgezeichnet. Die Französischen Filmtage Tübingen-Stuttgart widmeten Anspach 2013 eine Retrospektive.[7]

Ihr Film Treibsand (2013) war ebenfalls sehr erfolgreich. Bei der Verleihung des Césars 2015 wurde sie für ihre Drehbuch-Adaption nominiert und brachte den teilnehmenden Darstellern mehrere Nominierungen und Auszeichnungen ein: Claude Gensac wurde für den César als Beste Nebendarstellerin nominiert, Bouli Lanners für den belgischen Filmpreis Magritte als Bester Hauptdarsteller und Karin Viard gewann den Prix Lumières als Beste Darstellerin.

Anspach verstarb 2015 in ihrem Haus im Département Drôme an Brustkrebs. Zu dem Zeitpunkt befand sich ihr aktueller Film Der Effekt des Wassers gerade in der Postproduktion. Er wurde durch Jean-Luc Gaget, Anne Riegel, Skuli Fr. Malmquist, Patrick Sobelman sowie Martin Wheeler fertiggestellt[8] und im Mai 2016 auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes uraufgeführt. Anspach wurde in Cannes postum mit dem Prix SACD ausgezeichnet und erhielt 2017 gemeinsam mit Jean-Luc Gaget einen César in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch.


Filmografie



Spielfilme



Dokumentarfilme (Auswahl)



Auszeichnungen





Einzelnachweise


  1. Harris M. Lentz III: Obituaries in the Performing Arts, 2015. McFarland, Jefferson 2016, S. 11.
  2. Décès de Solveig Anspach. In: Luxemburger Tageblatt, 10. August 2015
  3. Gabriele Schneider: Regisseurin Sólveig Anspach an Krebs gestorben. icelandreview.com, 11. August 2015.
  4. Par amour auf institutfrancais.com
  5. Vulkane – Leidenschaft der Natur. In: Frankfurter Rundschau, 23. September 1995, S. 23.
  6. (hes): Neu im Kino: Haut les cœurs!. In: Tagesanzeiger, 17. August 2000, S. 53.
  7. Monique Cantré: 30 Jahre – 30 neue Filme. In: Reutlinger General-Anzeiger, 24. Oktober 2013.
  8. Der Effekt des Wassers auf filmfesthamburg.de
Personendaten
NAME Anspach, Sólveig
KURZBESCHREIBUNG isländisch-französische Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Dokumentarfilmerin
GEBURTSDATUM 8. Dezember 1960
GEBURTSORT Heimaey, Vestmannaeyjar
STERBEDATUM 7. August 2015
STERBEORT Département Drôme

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- [de] Sólveig Anspach

[en] Sólveig Anspach

Sólveig Anspach (8 December 1960 – 7 August 2015)[1] was an Icelandic-French film director and screenwriter. Born to a German-Romanian father Gerhard Anspach and an Icelandic mother Högna Sigurðardóttir, she spent most of her life living and working in France.[2] After studying philosophy and clinical psychology in Paris, she enrolled in La Fémis and graduated with a diploma in directing in 1989. Her film Stormy Weather was screened in the Un Certain Regard section at the 2003 Cannes Film Festival.[3] Anspach died of breast cancer on 7 August 2015 at the age of 54.[4]



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