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Takashi Miike (jap. 三池 崇史 Miike Takashi; * 24. August 1960 in Yao, Präfektur Osaka) ist ein japanischer Regisseur, Filmproduzent, Drehbuchautor und Schauspieler. Miike gilt als äußerst produktiv.[1] Seit seinem Debüt im Jahr 1991 drehte er bisher 100 Kino-, Video- und TV-Produktionen. Viele seiner Filme zeigen zeichentrickartig überzeichnete, oft obszöne Gewaltszenen und abstrakte Blutbäder, im Mittelpunkt stehen zumeist gnadenlose Verbrecher und Antihelden. Insbesondere beschäftigt Miike sich mit dem Thema Yakuza.

Takashi Miike (2011)
Takashi Miike (2011)

Leben



Jugend


Miike stammt aus Yao, einem Ort mit vielen Immigranten vor allem aus Korea und Arbeitern. Sein Großvater war während des Zweiten Weltkriegs in China und Korea stationiert, sein Vater wurde in Seoul geboren. Er arbeitete als Schweißer, Miikes Mutter als Näherin.

Die Stadt war von Armut geprägt, so dass viele Menschen bei der Yakuza arbeiteten. In einem Interview sagte Miike, dass mehrere seiner Schulkameraden Kinder von Yakuza gewesen seien und fügte an: „Ich kenne mehrere Yakuza persönlich. Das sind Menschen wie Du und ich. Sie haben nur eine andere Art zu kommunizieren […]“.

Während der Oberschule fand er Anschluss bei einer Gruppe Motorrad-Fans, die regelmäßig Wettrennen veranstaltete. Die häufigen Todesfälle kommentierte er so:

Vor dem Rennen redete man ausgelassen mit einem seiner Freunde und ein paar Minuten später war er tot. Zwei oder drei Menschen starben in Motorradunfällen jedes Jahr.

Seinen Traum, ein professioneller Motorradfahrer zu werden, gab er auf, als einer seiner talentiertesten Freunde bei einem professionellen Rennen gerade mal ein mittleres Ergebnis schaffte und Miike einsah, dass seine Leistungen nicht ausreichten.


Weg zum Fernsehen


Zufällig hörte er eine Radiowerbung der „Fachschule für Funk und Film Yokohama“ und da man keine Aufnahmeprüfung für diese Schule ablegen musste, bewarb er sich. Er zog nach Yokohama und arbeitete zur Finanzierung des Studiums in einem Nachtclub, der von amerikanischen GIs besucht war. Da ihm der Unterricht zu abstrakt erschien, besuchte er die Schule nur unregelmäßig. Ein Fernseh-Produzent suchte in der Schule nach einem Assistenten, der ohne Gehalt bei der Produktion einer Spiele-Show helfen sollte. Da alle Mitschüler Miikes mit ihren Abschlussarbeiten beschäftigt waren, gab die Schule die Stelle an Miike weiter. So fing er an, bei der Serie Black Jack mitzuarbeiten.

Die festangestellten Mitarbeiter hatten feste Arbeitszeiten, da sie von einer Gewerkschaft vertreten wurden. Daher mussten die freien Mitarbeiter die unerledigte Arbeit in Überstunden abarbeiten. Miike war von den festangestellten Mitarbeitern entsetzt, die nach seiner Meinung lieber ein bequemes Leben lebten und dafür uninteressante Filme produzierten. Daher beschloss er, dass er nie für eine Produktionsgesellschaft arbeiten wolle.


Weg zum Film


Miike arbeitete weiter als freier Mitarbeiter für verschiedene Fernsehserien, die auch von verschiedenen Filmfirmen produziert wurden. Für die Mitarbeiter der Filmindustrie entwickelte Miike auch relativ schnell Antipathien, da er sie für arrogant und untalentiert hielt. Daher beschloss er weiter beim Fernsehen zu bleiben. Nachdem er etwa zehn Jahre als freier Mitarbeiter an Fernsehdramen mitgearbeitet hatte, teilweise auch als Co-Regisseur, kam er mit Shōhei Imamura, dem Gründer der Filmschule in Yokohama, zusammen. Imamura suchte nach drei Assistenzregisseuren für seinen Film Zegen und stellte ihn als dritten ein.

Danach arbeitete er weiter für den Film. Nach zwei Jahren arbeitete er wieder mit Imamura zusammen für den Film Schwarzer Regen. In diesem Film spielte er das erste Mal selbst eine kleine Nebenrolle. Anfang der 1990er Jahre kam es zu einem Boom der Direct-to-Video-Produktionen: Dies eröffnete neuen Regisseuren die Chance, eigene Filme zu produzieren und sie zu vertreiben. So wurde an Miike das Angebot herangetragen, dass er den Film Eyecatch Junction produzieren könne. Während der Vorbereitungszeit für den Film erhielt er das Angebot, als Ersatz für einen Regisseur bei dem Film Lady Hunter einzuspringen. Er willigte ein und drehte Lady Hunter innerhalb von zwei Monaten, bevor er mit Eyecatch Junction anfing.


Rezeption


Miike erlangte 2000 durch das Horrordrama Audition und den Yakuza-Film Dead or Alive, die beide auf internationalen Filmfestspielen ihre Premiere feierten, weltweite Bekanntheit.

Ichi the Killer aus dem Jahr 2001, der nach einem gleichnamigen Manga von Hideo Yamamoto produziert wurde, wurde ein kontroverser Erfolg. Die BBFC weigerte sich, den Film in Großbritannien ungeschnitten zu zeigen, in Hongkong fehlten 15 Minuten, in den USA wurde er ungeschnitten, allerdings ohne Jugendfreigabe, gezeigt.

Mit einer Vielzahl von Handschriften, Geschwindigkeiten und Erzählmodi ist der Autorenfilmer Miike […] besessen von einem ansteckenden, wenn auch manchmal verblüffenden Enthusiasmus für die Möglichkeiten des Kinos.“ – A. O. Scott, The New York Times[2]
Einer der […] innovativsten und unberechenbarsten Regisseure der Welt.“ – Jamie Russell, BBC[3]

2017 wurde er in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) aufgenommen, die jährlich die Oscars vergibt.[4]


Filmografie (Auswahl)



Fernseh-Produktionen (Alle Werke)



Sonstiges



Literatur



Einzelnachweise


  1. Schilling übertreibt: „monatlich“ (Mark Schilling) http://japanesemovies.homestead.com/Agitator.html
  2. A. O. Scott: Movie Review: The Great Yokai War (2005). In: The New York Times. 30. Juni 2006, abgerufen am 31. März 2008 (englisch): „[…] is possessed of an infectious, if sometimes baffling, enthusiasm for everything movies can do.“
  3. Jamie Russell: Gozu (2004). In: http://www.bbc.co.uk. 22. Juni 2004, abgerufen am 31. März 2008 (englisch): „one of the most […] innovative and unpredictable directors in the world.“
  4. „Class of 2017“. Zugegriffen 30. Juni 2017. http://www.app.oscars.org/class2017/.


Commons: Takashi Miike – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Miike, Takashi
ALTERNATIVNAMEN 三池 崇史 (japanisch)
KURZBESCHREIBUNG japanischer Filmregisseur
GEBURTSDATUM 24. August 1960
GEBURTSORT Yao bei Osaka, Japan

На других языках


- [de] Takashi Miike

[en] Takashi Miike

Takashi Miike (三池 崇史, Miike Takashi, born August 24, 1960) is a Japanese film director, film producer and screenwriter. He has directed over one hundred theatrical, video, and television productions since his debut in 1991. His films run through a variety of different genres, and range from violent and bizarre to dramatic and family-friendly movies. He is a controversial figure in the contemporary Japanese cinema industry, with several of his films being criticised for their extreme graphic violence. Some of his best known films are Audition, Ichi the Killer, Gozu, One Missed Call, the Dead or Alive trilogy, and various remakes: Graveyard of Honor, Hara-kiri and 13 Assassins.

[ru] Миикэ, Такаси

Такаси Миикэ (яп. 三池崇史, Takashi Miike, род. 24 августа 1960, Осака, Япония) — японский кинорежиссёр, известный способностью снимать большое количество фильмов разного жанра в короткие сроки. Один из наиболее известных азиатских режиссёров на Западе.



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