Viktor Tourjansky (russischВиктор ТуржанскийWiktor Turschanski; * 4. März 1891 in Kiew; † 13. August 1976 in München) war ein international tätiger Filmregisseur ukrainischer Herkunft. In Filmtiteln ist sein Name oft auch als Viktor Turzhansky oder Vyacheslav Turzhansky angegeben.
Victor Tourjansky, etwa 1920
Leben und Werk
Der Sohn eines Malers war anfangs Bildhauer, bevor er sich Konstantin Sergejewitsch Stanislawski anschloss und bei ihm zum Schauspieler ausgebildet wurde. Er spielte nur wenige Jahre auf Moskauer Bühnen und konzentrierte sich dann auf seine Filmarbeit.
Viktor Tourjansky begann beim Film als Darsteller, wurde jedoch bereits von 1914 an regelmäßig auch als Regisseur eingesetzt. Nach der Oktoberrevolution floh er nach Paris, wo er bis 1925 elf weitere Filme drehen konnte, namentlich bei Les Films Albatros, einer russischen Exil-Filmgesellschaft. 1925/26 wirkte er als Regieassistent an der 1927 uraufgeführten Produktion von Abel Gances berühmt gewordenem Monumentalfilm Napoleon mit. Durch seinen Landsmann Gregor Rabinowitsch, für den er unter anderem 1926 den Jules-Verne-Roman Der Kurier des Zaren (orig.: Michel Strogoff) verfilmte, gelangte Tourjansky bereits 1926 auch mit deutschen Produktionsfirmen in Kontakt. Bis 1937 drehte er an ständig wechselnden Orten in Deutschland und Frankreich, gelegentlich auch in Großbritannien und den USA.
Nachdem Viktor Tourjansky für die dem Nationalsozialismus mittlerweile eng verbundene Ufa 1936 bereits den Abenteuerfilm Stadt Anatol (mit Gustav Fröhlich und Brigitte Horney) gedreht hatte, arbeitete er von 1938 bis Kriegsende nur noch in Deutschland. Bis 1945 entstanden unter anderem die Kriminalfilme Tonelli und Orient-Express, die Politkrimis Geheimzeichen LB 17 und Der Gouverneur sowie eine Reihe von Liebesfilmen wie Der Blaufuchs, Illusion und Liebesgeschichten. Häufig traten Willy Birgel und Brigitte Horney in den Hauptrollen seiner Filme auf.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnte Viktor Tourjansky seine Filmkarriere in Deutschland mit erfolgreichen Filmen wie Der Mann, der zweimal leben wollte, Vom Teufel gejagt und Herz ohne Gnade fortsetzen, arbeitete von 1958 an jedoch meist im europäischen Ausland.
Filmografie
Wenn nicht anders dargestellt, als Regisseur:
In Russland/in der UdSSR
1913: Strashnaya mest – Darsteller
1913: Gore Sarry – Darsteller
1913: Obryv – Darsteller
1914: Simfoniya lyubvi i smerti
1915: Zhenshchina vampir – auch Darsteller
1915: Syn strany gde tsarstvo mraka – auch Darsteller
1915: Skazka morya
1915: Poymet kto lyubit – auch Darsteller
1915: Po trupam k schastyu – auch Darsteller
1915: Lyubov pod maskoy
1915: Kak Kubyshkin stal kinoaktyorom
1915: Bratya Karamazovy – auch Drehbuch
1915: Velikiy Magaraz – auch Darsteller
1915: Zagrobnaya skitalitsa – auch Darsteller
1916: Lyubov, shirokuyu, kak more vymestit ne mogut zhizni berega
1917: Yvette
1917: Prazdnik nochi
1917: Ostrov zabeny – auch Darsteller
1918: Surogaty lyubvi – auch Drehbuch, Darsteller
1918: Skertso diavola
1918: Rai bez Adama
1918: Obmanutaya Yeva
1918: Bal gospoden – auch Drehbuch
1919: Irene Negludov
1919: Grekh i iskuplenie – auch Darsteller
1920: Dracula
In Frankreich
1921: L’ordonnance
1921: Les contes de mille et une nuits
1922: Le quinzième prélude de Chopin
1922: La fille sauvage – nur Darsteller
1922: Nuit de carnaval – auch Darsteller
1922: La riposte
1923: Le chant de l’amour triomphant
1923: Calvaire d’amour – auch Drehbuch
1924: La dame masquée
1924: Ce cochon de Morin – auch Drehbuch
1924: Le prince charmant
Internationale Produktionen
1926: Der Kurier des Zaren (Michel Strogoff) – auch Drehbuch
1961: Oberst Strogoff (Le Triomphe de Michel Strogoff)
1962: Cleopatra, die nackte Königin (Una regina per Cesare)
Literatur
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 8: T – Z. David Tomlinson – Theo Zwierski. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S.21 f.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии