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Wolfgang Hoffmann-Harnisch (* 13. Mai 1893 in Frankfurt an der Oder; † 7. Januar 1965 in Bonn) war ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer, Dramaturg, Theaterregisseur, Filmregisseur, Filmproduzent, Hörspielregisseur und Drehbuchautor. Geboren als Friedrich Wolfgang Hoffmann; er benutzte auch das Pseudonym Wolfgang Lindroder.


Leben


Hoffmann-Harnisch studierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaft in Berlin und Frankfurt und promovierte 1915 zum Dr. rer. pol. Nach Engagements am Stadttheater Lübeck (Spielzeit 1911/12) und Zürich (Erster jugendlicher Held, 1913/14) diente er 1914 bis 1918 als Kriegsfreiwilliger in Frankreich und Russland. 1918 Charakterspieler am Stadttheater Brünn und Spielleiter am Stadttheater Riga. Danach Oberspielleiter an Theatern in Bielefeld (1919/20), Darmstadt (1921/22), Mainz (1922/23) und Stuttgart (1923 bis 1926). Allein in Bielefeld war er, wie aus einem Zeitungsartikel anlässlich eines Theaterjubiläums hervorgeht, an rund 50 Premieren beteiligt und gab eine Theaterzeitschrift heraus.

1926 bis 1933 war er Lehrer an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin, arbeitete für die Funk-Stunde Berlin als Verfasser und Regisseur von Hörspielen und war zugleich als Regisseur und Produktionsleiter bei Filmgesellschaften tätig: 1926 bis 1928 bei der UFA und 1928 bis 1931 bei der Terra Film. Anschluss an den Film fand Hoffmann-Harnisch vermutlich aufgrund seiner in Stuttgart begründeten Bekanntschaft mit Ufa-Generalsekretär Ferdinand Bausback. Sein Regiedebüt Die Frauengasse von Algier (1926/27), bei dem er sein Limit um das Doppelte überzog, wurde ein Misserfolg. Im September 1927 gründete er mit dem Kaufmann Victor Boitin die Horwa-Film GmbH (1927-1930).[1] Zwischen 1927 und 1936 führte er Regie am Deutschen Theater Berlin und am Staatstheater Berlin. Aus den Dokumenten der Reichsfilm- und Reichsschrifttumskammer geht hervor, dass er weiterhin bei verschiedenen Filmfirmen als Autor und Regisseur unter Vertrag stand.

1932 veröffentlichte er in einer Zeitung der SPD einen Fortsetzungsroman mit dem Titel Spitzel und Spione. Aufzeichnungen über die Vorgeschichte der russischen Revolution. Die turbulente Geschichte hat den Bombenterror der russischen Anarchisten und den Gegenterror der Ochrana zum Thema. Weitere Romane waren Manitus Welt versinkt (1935), Lord Clive. Abenteuer eines Lebens (1936, wegen angeblich proenglischer Tendenzen verboten) und der Reisebericht Brasilien. Bildnis eines tropischen Großreichs (1938).

Die Reichsschrifttumskammer verweigerte ihm die Aufnahme, wobei als Begründung sein „lockerer Lebenswandel“ und „reger jüdischer Verkehr“ angeführt wurden. 1938 emigrierte Hoffmann-Harnisch mit Hilfe seines Sohnes nach Brasilien. Hier gab er Gastspiele, führte an verschiedenen Theatern Regie (so 1942 bis 1948 in Rio de Janeiro an einem Studententheater), leitete das Deutsche Theater Brasilien und lehrte am Seminário de Arte Dramática. 1951 kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete 1952 bis 1958 als Chefdramaturg und Leiter der Abteilung Hörspiel beim Sender Freies Berlin sowie als Leiter der Verbindungsstelle für kulturelle Betreuung der Flüchtlinge aus der Sowjetzone / Verbindungsstelle für kulturelle Betreuung beim Senator für Sozialwesen.

Sein Sohn ist der Schauspieler, Regisseur und Film- und Fernsehproduzent Wolf Harnisch (eigentlich Wolfgang Friedemann Franz Hoffmann-Harnisch, * 1918 † 1992).


Produktionen



Film



Tondokumente


1927 und 1928 nahm Hoffmann-Harnisch in Berlin für die neu gegründete Electrola-Schallplattengesellschaft verschiedene Texte und Theater-Szenen auf. In den Schauspielszenen wird als Besetzung „Dr. Wolfgang Hoffmann-Harnisch mit Ensemble“ angegeben, die einzelnen Schauspieler bleiben ungenannt, sind aber höchstwahrscheinlich Mitglieder der Berliner Bühnen. Hoffmann-Harnisch wirkt hier nicht immer als Sprecher mit, ist aber vermutlich jeweils für Bearbeitung, Besetzung und Regie zuständig.[2]

20. September 1927 Wolfgang Hoffmann-Harnisch und Ensemble (Sprecher mit Gesang, Chor und Orchester)

22. September 1927 Wolfgang Hoffmann-Harnisch, Rezitation

2. bis 6. Juli 1928 Dr. Wolfgang Hoffmann-Harnisch, Rezitation

3. Juli 1928 Wolfgang Hoffmann-Harnisch und Bruno Schönfeld

4. und 5. Juli 1928 Wolfgang Hoffmann-Harnisch mit Ensemble

Die meisten Aufnahmen wurden auch in der Tschechoslowakei veröffentlicht (Bestellnummer HMV AM… = 25 cm bzw. AN… = 30 cm).


Funk: Hörspiel


und andere Hörspiele


Schriften


und ungedruckte Bühnenstücke


Abbildungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Handelsregister Berlin HRB Nr. 40339
  2. Alan Kelly: His Master's voice / Die Stimme seines Herrn. Greenwood Press, Westport 1994, ISBN 0-313-29220-5 und Electrola Musikplatten. Berlin 1929.
Personendaten
NAME Hoffmann-Harnisch, Wolfgang
ALTERNATIVNAMEN Hoffmann, Friedrich Wolfgang; Lindroder, Wolfgang
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller, Dramaturg, Theaterregisseur, Filmregisseur, Hörspielregisseur und Drehbuchautor
GEBURTSDATUM 13. Mai 1893
GEBURTSORT Frankfurt an der Oder
STERBEDATUM 7. Januar 1965
STERBEORT Bonn



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