Édouard Molinaro (* 13. Mai 1928 in Bordeaux; † 7. Dezember 2013[1] in Paris) war ein französischer Regisseur und Drehbuchautor.
Als Regisseur war er im Laufe seines Lebens für mehr als 70 Film- und Fernsehproduktionen verantwortlich. Sein bekanntester Film ist Ein Käfig voller Narren von 1978.[2]
Leben und Werk
Kindheit und Jugend
Molinaro wurde als Edouard Camille Molinaro, am 13. Mai 1928, in einer Kleinstadt in der Nähe von Bordeaux geboren. Seine Eltern waren Georges Molinaro, ein Zahnchirurg, und Renée Molinaro, geb. Almayrac. In Bordeaux erwarb er am „Collège de La Réole“ ein Diplom, interessierte sich aber schon während des Studiums für Film und Fotografie.[3]
Frühe Regiearbeiten
Zwischen 1947 und 1953 war Molinaro zunächst Regieassistent tätig und drehte anschließend 18 technische Kurz- und Dokumentarfilme, von denen einige auch auf internationalen Filmfestivals ausgezeichnet wurden. 1957 drehte er seinen ersten abendfüllenden Spielfilm, Mit dem Rücken zur Wand mit Jeanne Moreau in der Hauptrolle, der 1958 in die Kinos kam.[3]
Als Regisseur galt er als Perfektionist, der sich überwiegend bescheiden im Hintergrund hielt. Seine frühen Filme, aus den 1950er Jahren, werden der Nouvelle Vague oder dem Film Noir zugeordnet.[2][4]
Der wohl bekannteste Film des Komödienspezialisten ist der Travestiefilm Ein Käfig voller Narren (1978), in der Michel Serrault und Ugo Tognazzi als schwules Paar auftreten, die sich bemühen dem Sohn zuliebe so zu tun, als seine sie Heteros. Die – mittlerweile von Fans als Kultfilm verehrte – Komödie ist eine Adaption des gleichnamigen Theaterstücks von Jean Poiret, mit Filmmusik von Ennio Morricone. Dabei erreichte Molinaro als einer der ersten Regisseure ein breiteres Publikum mit einer erfolgreichen Filmkömödien über die queere Szene.[4][7][8] Für Ein Käfig voller Narren gewann Molinaro den Golden Globe und wurde 1980 für den Oscar im Bereich „Regie und Drehbuch“ nominiert. Der Film wurde mehrfach neu verfilmt, unter anderem als The Birdcage – Ein Paradies für schrille Vögel, 1996, Regie Mike Nichols.[9]
Späte Werke
Bis 2008 war Molinaro als Regisseur aktiv, drehte jedoch zuletzt fast nur noch fürs Fernsehen. Sein letzter Spielfilm war das Historiendrama Beaumarchais – Der Unverschämte (1996). Zwischen 1998 führte er auch bei zahlreichen Fernsehserien Regie, insgesamt war er 83 Mal als Regisseur tätig.[2][10]
Privates
Molinaro war insgesamt drei Mal verheiratet und ist Vater von drei Kindern. Im Jahr 1957 heiratete er Pierrette Carvallo. Die Pilotin kam 1969 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Aus der Ehe ging die Tochter Graziella hervor. Zwischen 1972 und 1981 war er mit der französischen Schauspielerin Marie-Hélène Breillat verheiratet. Mit seiner letzten Frau, Catherine Laporte, blieb Molinaro von 1982 bis zu seinem Tod zusammen. Mit Laporte hatte er zwei gemeinsame Söhne, Benjamin und Mathieu.[11][12]
Molinaro starb 2013, im Alter von 85 Jahren, in Paris in Folge einer Lungenerkrankung an Lungenversagen.[4][2]
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