fiction.wikisort.org - Film

Search / Calendar

Blutrache – Dead Man’s Shoes von Shane Meadows aus dem Jahre 2004 ist ein britischer Thriller/Drama[2] über Selbstjustiz im Drogenmilieu der beschaulichen Midlands mit Paddy Considine in der Hauptrolle. Der Hauptdarsteller und der Regisseur entwarfen gemeinsam das Drehbuch dazu.


Handlung


Nach einem Fußmarsch über Wiesen und Felder trifft Richard im grünen Armee-Overall mit seinem kleinen Bruder Anthony in der Grafschaft Derbyshire[3][4] ein. Unter wolkenverhangenem Himmel zieht er mit seinem geistig behinderten Bruder in einen heruntergekommenen Verschlag vor seiner Heimatstadt ein. Richard ist zornig und einsilbig. Tatsächlich ist Richard heimgekehrt für einen gründlichen Rachefeldzug an einer ständig benebelten Bande von Dorfdealern. Neben der Gegenwart der Erzählung, die fünf Tage währt, wird parallel und stückweise ein ausgedehntes Drogengelage geschildert, bei dem eine Schar von Rowdys unter Führung von Sonny seinem Bruder Anthony Drogen einflößte, ihn schikanierte und demütigte und ihn auf eine abgelegene Burgruine führte, und das sich zuzuspitzen scheint.

Als Richard die ersten der Gang einschüchtert, kapieren sie schnell, dass es sich bei dem Neuankömmling um Anthonys Bruder, einen Soldaten, handeln muss. Um sie weiter zu verängstigen, schleicht er sich abends bei ihnen mit Regenmantel und Gasmaske ein, sprüht ein Graffito in der Drogenhöhle und schminkt die Schlafenden in allen Farben des Regenbogens. Bald darauf bringt er den ersten um. Richard macht weder ein Geheimnis daraus, dass er sie alle töten wird, noch, dass er in Motsons leerstehender Farm schläft, wohin er sie ausdrücklich einlädt.

Die Dorfgangster diskutieren, ob sie ihn wirklich umbringen müssen um ihn loszuwerden, was ihnen spürbar eine Nummer zu groß erscheint. An Motsons Farm angelangt versucht Sonny mit dem Scharfschützengewehr Richard zu erschießen, trifft dabei aber versehentlich einen seiner Kumpel in den Kopf, der sofort stirbt. Sie türmen panisch in ihrem Citroën 2CV.

Im verdunkelten, stickigen Haus fühlen sie sich belagert. Die um zwei Mitglieder dezimierte Bande bewaffnet sich notdürftig aber selbstsicher. Richard ist schon da, und kippt ihnen eine gute Dosis Acid in den Tee, woraufhin sie binnen Minuten lockerer werden. Als sie keine Gefahr mehr darstellen, tritt Richard ein, gesellt sich zu ihnen und nimmt auf dem Sofa Platz. Er spielt zunächst mit ihnen und tötet dann einen nach dem anderen, hilflos wie sie sind. Richard entlockt dem katatonischen Herbie noch die Information über den Verbleib des letzten Bandenmitglieds Mark.

Mark hatte sich aus diesen Kreisen zugunsten eines bürgerlichen Lebenswandels zurückgezogen. Richard besucht erst Marks Familie, dann entführt er den Mittvierziger zu einem morgendlichen Ausflug zu der abgelegenen Ruine. Erst jetzt wird gezeigt, dass Anthony sich nach dem demütigenden Psychotrip, ausgesetzt in dem kleinen Steingewölbe, selbst erhängte. Am Ort des Geschehens sprechen sie sich aus, Richard betont dabei „Sie sind alle tot. Du bist der letzte“. Richard verschont Mark jedoch, aber nur unter der Voraussetzung, dass Mark ihn ersticht. Zum einen, da Richard, von Schuldgefühlen geplagt ist, seinen Bruder nicht beschützt zu haben, und zum anderen, da Richard die Befürchtung hat, es sich in der Zukunft noch mal anders zu überlegen und so evtl. erneut zum Mörder zu werden. In seiner Verzweiflung, speziell auf Grund von Richards Andeutung auch Marks Familie etwas anzutun, sieht Mark keinen anderen Ausweg, ersticht Richard letztendlich und flieht so, als der am wenigsten an Anthonys Selbstmord Beteiligte, mit blutverschmierten Händen.


Sonstiges


Gefilmt wurde im günstigen, körnigen Format Super 16.[5]

Der Film entstand in Matlock und am Riber Castle in Derbyshire.[5]

Die musikalische Untermalung steuerten weiterhin Smog, ABBC, Danger Mouse & Jemini, Calexico, The Leisure Society, DJ Armchair, Richard Hawley, Position Normal, Adem, Clayhill, Laurent Garnier, The Earlies, Bonnie ’Prince’ Billy, M. Ward, Robyn Hitchcock und Dmitri Bortnjanski (1751–1825) bei. Im Finale ist De profundis von Arvo Pärt zu hören.[5]

Der Film wurde dem Andenken an Paddy Considines Vater gewidmet.[6]


Kritiken


Einzelne Kritiker zeigen Verwandtschaften zu den Antihelden aus Wer Gewalt sät[15] (R: Sam Peckinpah, USA 1971), Taxi Driver[15] (R: Martin Scorsese, USA 1976) oder Ein Mann sieht rot[4] (R: Michael Winner, USA 1974) auf.


Auszeichnungen und Nominierungen


BAFTA Awards 2005

British Independent Film Awards 2004

Directors Guild of Great Britain 2005

Empire Awards, UK 2005

Evening Standard British Film Awards 2005

London Critics Circle Film Awards 2005




Einzelnachweise


  1. Freigabebescheinigung für Blutrache – Dead Man’s Shoes. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juli 2008 (PDF; Prüf­nummer: 114 701 DVD).
  2. „hängt unruhig zwischen Kitchen Sink und Slasher“ Maitland McDonagh: Dead Man's Shoes. In: TV Guide. Abgerufen am 6. Dezember 2008 (englisch): „Poised uneasily between slasher movie and kitchen-sink drama“
  3. MP Bartley: Dead Man's Shoes. In: www.efilmcritic.com. 1. Dezember 2005, abgerufen am 6. Dezember 2008 (englisch): „Meadows does a great job here, in finding a fresh angle to look at this rather simplistic tale […] This isn't the Mafia or international drug lords that Richard is lashing out at, these are just the common, nasty, bullying yobs that you'll find in any small village. […] Of course, this portrayal of the thugs that we readily recoginse [sic], means that, for most of us, we really want them to get their just desserts“
  4. „halb-abgekoppelte landschaftliche Kulisse […] merkwürdig unpassend[…]“ Jamie Russell: Dead Man's Shoes (2004). In: BBC. 28. September 2004, abgerufen am 6. Dezember 2008 (englisch): „the semi-detached rural backdrop gives this Midlands tale's violence a strangely incongruous sense of place“
  5. IMDb, siehe Weblinks, „technical specs“, „filming locations“, „soundtrack listing“.
  6. Nachspann.
  7. Tim Knight: Dead Man's Shoes (2004). Abgerufen am 6. Dezember 2008 (englisch): „bleak to the point of ugliness“
  8. Angus Macdonald: Dead Man's Shoes. In: www.close-upfilm.com. Archiviert vom Original am 8. Januar 2009; abgerufen am 8. Dezember 2008 (englisch): „great performances from everyone involved […] a great film need not rely on elephantine budgets“
  9. Kate Findley: Dead Man's Shoes. In: www.emanuellevy.com. Abgerufen am 6. Dezember 2008 (englisch): „the scariest facial contraption since Hannibal Lector, we cannot help but feel scared for the gangsters […] In fact, as crude and moronic as the gangsters are, they are still more likeable than Richard. […] we see sorrow, even gentleness in his eyes. He knows exactly what he is doing yet cannot help but keep going until he finishes the score“
  10. Rajko Burchardt: Blutrache – Dead Man's Shoes (Großbritannien 2004). In: Manifest – Das Filmmagazin. Abgerufen am 6. Dezember 2008.
  11. Ed Gonzales: Dead Man's Shoes. In: Slant. 24. April 2006, archiviert vom Original am 7. August 2007; abgerufen am 6. Dezember 2008 (englisch): „scored to cheery folk music […] an avenging angel [with a] metaphysical communion with otherworldly energies“
  12. Luke Y. Thompson: 'Dead Man's Shoes'. In: Village Voice. 2. Mai 2006, abgerufen am 6. Dezember 2008 (englisch): „it manages to keep virtually all the characters unsympathetic and uninteresting. […] then, Meadows gets some sort of catharsis out of it. Too bad we don't“
  13. Jeff Vice: Dead Man's Shoes. In: Deseret Morning News. 7. Juli 2006, archiviert vom Original am 2. Dezember 2008; abgerufen am 7. Dezember 2008 (englisch): „the whole thing leaves a bad taste in your mouth. […] Why co-screenwriter/director Shane Meadows and director of photography Danny Cohen decided to shoot flashback sequences in black and white […] is anyone's guess. […] And the abrupt about-face seems to indicate that even the filmmakers had a change of heart about the kind of message they were sending“
  14. Blutrache – Dead Man’s Shoes. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 7. Mai 2021.
  15. Laura Kern: Dead Man's Shoes (2004). In: The New York Times. 12. Mai 2006, abgerufen am 6. Dezember 2008 (englisch).

На других языках


- [de] Blutrache – Dead Man’s Shoes

[en] Dead Man's Shoes (2004 film)

Dead Man's Shoes is a 2004 British psychological thriller film directed by Shane Meadows and starring Paddy Considine, both of whom cowrote the film with Paul Fraser. The film also stars Toby Kebbell, Gary Stretch and Stuart Wolfenden. It was released in the United Kingdom on 1 October 2004 and in the United States on 12 May 2006. Filming took place in the summer of 2003 over the course of three weeks.

[ru] Ботинки мертвеца

«Ботинки мертвеца» — британский психологический триллер 2004 года режиссёра Шейна Медоуза. В 2005 году был номинирован на премию «Империя» за лучший британский фильм.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии