Brief an Breshnev (auch bekannt als Brief an Breschnew, Schöne Küsse aus Liverpool) ist eine britische Filmkomödie aus dem Jahr 1985 über die Liebe eines jungen Mädchens zu einem sowjetischen Matrosen zur Zeit des Kalten Krieges. Das Drehbuch wurde von Frank Clarke geschrieben, Regie führt Chris Bernard. Die Hauptrollen spielen Alexandra Pigg, Margi Clarke, Alfred Molina, Peter Firth und Tracy Marshak-Nash (credited als Tracy Lea). Die romantische Komödie entwirft auch einen schonungslosen Blick auf die desolate Situation der Arbeiterklasse im Liverpool der 1980er-Jahre während der Amtszeit von Premierministerin Margaret Thatcher.
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Teresa und Elaine, zwei junge Frauen aus Kirkby (Merseyside), einem trostlosen Vorort von Liverpool, wollen sich im Nachtleben Liverpools amüsieren, um ihrer eintönigen Tätigkeit in einer Hühnchen-Fabrik bzw. der Arbeitslosigkeit und ihrem Elternhaus zu entfliehen. In einer Pinte versuchen zwei ältere Geschäftsmänner, Dmitri und Rayner, die Mädchen abzuschleppen. Teresa stiehlt Dmitri seine prall gefüllte Geldbörse. Nach ihrer turbulenten Flucht vor den Männern besuchen sie den Nachtclub „The State“. Dort lernen sie die russischen Seeleute Sergei und Peter kennen und freunden sich mit ihnen an. Zum Ende der Nacht mieten sie zwei Hotelzimmer von dem Geld, das die beiden Frauen am Anfang der Nacht gestohlen hatten. Während Teresa mit Sergej, der kaum Englisch versteht, Sex hat, verbringt Elaine mit Peter im Zimmer nebenan eine romantische Nacht, in der sie sich nur küssen und miteinander reden. Den nächsten Tag verbringen die beiden in Liverpool, wobei sie sich besser kennen lernen und Peter Elaine ein Medaillon schenkt, das von seinem Großvater stammt. Als Peter am Abend zurück auf sein Schiff muss, küssen sie sich durch das Drahtgitter der Absperrung, und Peter erklärt Elaine, dass er sie liebt und heiraten möchte.
Elaine schreibt Peter Liebesbriefe, ohne eine Antwort zu erhalten. Sie vermutet, dass die Post eventuell in der Sowjetunion von den Behörden abgefangen wird. Ihre Kontaktversuche über die britische Botschaft bleiben ebenso erfolglos. Teresa schlägt ihr schließlich vor, einen Brief direkt an Leonid Breschnew, den Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjets und Staatsoberhaupt der UdSSR, zu schreiben.
Zu ihrer Überraschung erhält Elaine als Antwort auf ihren Brief Flugtickets und ein Visum. Ihre Eltern wollen sie von ihrer Reise abbringen. Auch ein britischer Regierungsvertreter, der ihr die Nachteile der Reise und einer eventuellen Ausbürgerung erläutert, kann sie nicht überzeugen. Zum Ende des Gespräches präsentiert er Elaine sogar ein Foto von Peter, das diesen vermeintlich mit seiner Ehefrau zeigt.
Elaine ist zunächst verzweifelt und ratlos, entschließt sich dann aber doch zur Reise, um sich selbst ein Bild zu machen und ihre Liebe zu finden. Der Film endet mit Elaines Flug nach Russland.
Tracy Marshak-Nash wird in den Credits als Tracy Lea aufgeführt.[1]
Der zu Beginn seiner Karriere auf Schurkenrollen abonnierte Alfred Molina (z. B. in Jäger des verlorenen Schatzes) schaffte mit der Rolle des russischen Matrosen Sergej in dem Film Brief an Breshnev und der Rolle als Leslie Halliwell in Stephen Frears Das stürmische Leben des Joe Orton (Prick Up Your Ears) den internationalen Durchbruch.[2]
Peter Firth und Alexandra Pigg hatten während der Dreharbeiten eine kurze Romanze. 2010, knapp 25 Jahre nach den Dreharbeiten, begegneten sie sich wieder und begannen erneut eine Beziehung. Die beiden heirateten am Weihnachtsabend 2017.[3]
Der mit geringem Budget produzierte Film erhielt überwiegend positive Kritiken. So erhielt er bei der IMDb eine Bewertung von 6,6 von 10 Punkten, basierend auf 1.219 Bewertungen.[1] Mit seiner schonungslosen Darstellung des Alltagslebens britischer Arbeiterinnen in den 80er Jahren während der Thatcher-Ära gehört der Film in das New British Cinema.
Dieser Abschnitt besteht nur aus einer listenhaften Sammlung von Zitaten aus Kritiken. Stattdessen sollte eine zusammenfassende Darstellung der Rezeption des Werkes als Fließtext erfolgen, wozu auch markante Zitate gehören können. |
„Regisseur Chris Bernard und Autor Frank Clarke erzählen mit robuster Milieukenntniss und Zärtlichkeit für ihre Personen eine scheinbar einfache Geschichte. […] Ein wunderbarer Film mit einer realen, leidenschaftlichen Utopie!“
„Modernes Märchen um die Macht der Träume und Liebe, die alle Barrieren überwinden kann, im Gewand einer größtenteils schwungvollen, milieugenauen Komödie.“
"Letter to Brezhnev" is strong because it is simple. It is not really about romance at all. It is about how idealism can be a way of escaping from the rat race. It is about a young woman with the courage to try something dramatic to break out of the trap she’s in. It is also about a brave new tradition in British filmmaking, in which the heroes are ordinary people, seen with love.
„"Brief an Breschnew" ist stark, weil es einfach ist. Es geht überhaupt nicht wirklich um Romantik. Es geht darum, wie Idealismus ein Weg sein kann, dem Rattenrennen zu entkommen. Es geht um eine junge Frau mit dem Mut, etwas Dramatisches zu versuchen, um aus der Falle auszubrechen, in der sie sich befindet. Es geht auch um eine schöne neue Tradition im britischen Filmemachen, in der die Helden gewöhnliche Menschen sind, die mit Liebe gesehen werden.“
„Clive Bernard inszeniert, offenbar unbelastet von Filmkunstansprüchen und ohne Berührungsängste zu trivialen Stilmitteln, eine naive Welt, in der sich gut und böse, falsch und richtig deutlich trennen lassen: die tugendhafte Elaine und die sündige Teresa, der idealistische Pjotr und sein animalischer Kollege Sergej, das schreckliche Liverpool und der verheißungsvolle, mysteriöse Osten. Möglicherweise ist es diese einfache Dramaturgie, auf die der überraschende Erfolg der Low-Budget-Produktion zurückzuführen ist. ‚Brief an Breschnew‘, ein Film, der dem Zuschauer dieselben Chancen bietet, wie sie Elaine für sich gesehen hat: ‚Ich hatte einen Traum … ich hab mich da reinfallen lassen, und darum dreht sich doch letzten Endes alles, oder?‘“
„Kleines aber feines englisches Drama, in dem sich eine junge Frau fragen muss, was sie für eine mögliche Liebe aufzugeben bereit ist. Vor dem Fall des Eisernen Vorhangs entstandenes britisches Drama, das mit wenig Geld, aber viel Feingefühl die Frage aufwirft, welches Risiko ein Mensch für die Chance auf Glück eingehen soll. Angesiedelt in den tristen Achtzigern in Liverpool, setzt Regisseur Chris Bernard jene magischen Augenblicke in Szene, in denen zwei Menschen glauben, auf absolutes Verständnis gestoßen zu sein.“
„Sehenswerte Komödie, die mit erheblicher Angriffslust die Tristesse des Arbeiterlebens in der Thatcher-Ära spiegelt – und gleichzeitig die Liebe feiert.“
Alexandra Pigg wurde bei den British Academy Film Awards 1986 als Beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle als Elaine nominiert. Weiterhin wurden Margi Clarke und Alexandra Pigg für den Film mit dem Evening Standard British Film Award in der Kategorie „Vielversprechendste Nachwuchsleistung“ ausgezeichnet.