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Der König von Berlin ist eine deutsche Kriminalkomödie von Lars Kraume, die am 23. September 2017 im Ersten Programm der ARD erstgesendet wurde. Als Vorlage diente der gleichnamige Roman von Horst Evers.


Handlung


Der junge und ehrgeizige Kommissar Carsten Lanner wird aus dem niedersächsischen Cloppenburg zu einer Fortbildung nach Berlin versetzt. Seine neuen Kollegen nehmen ihn nicht ganz ernst, denn sie halten ihn für übereifrig. Einzig die extrem kurzsichtige und ähnlich eifrige Kommissarsanwärterin Carola Rimschow schenkt ihm mehr Aufmerksamkeit und unterstützt ihn bei der Arbeit.

Lanner ermittelt im Todesfall Erwin Machalik, den seine Kollegen für einen eindeutigen Selbstmord halten und bereits zu den Akten gelegt hatten. Doch Lanner ist anderer Meinung und ermittelt unbeirrt weiter.

Machalik, Inhaber einer Schädlingsbekämpfungs-Firma, die im Auftrag des Magistrats die Stadt rattenfrei halten soll, hatte sich seit Jahren als König von Berlin aufgespielt und dem Stadtrat gedroht, eine Rattenplage über Berlin zu bringen, wenn ihm etwas zustoßen sollte. Die Hinweise verdichten sich, dass dies keine leere Drohung war: zunächst wird bekannt, dass der Kammerjäger Toni Matthes eine Ratte mit bloßen Händen töten musste, weil keines seiner Gifte wirkte. Er hält sie für eine ganz neue tagaktive Spezies. Bald häufen sich Meldungen von massenhaft auftretenden Ratten aus allen Teilen Berlins. Matthes berichtet Lanner von einer Zuchtstation für Ratten in der Kanalisation.

Er wird zum obersten Rattenjäger der Stadt ernannt und Machaliks Söhne erfahren, dass er ihr Halbbruder und somit auch Miterbe des väterlichen Unternehmens ist. Lanner vermutet hier ein mögliches Tatmotiv.

Eine weitere Spur führt zu dem von Machalik und dem Bauunternehmer Maschmann vor Jahren gegründeten Organisation namens „MaMMa“. Der Unternehmer war am Tod von Machalik interessiert und auch der Polizeipräsident scheint involviert. Lanner findet allerdings heraus, dass sich Machalik tatsächlich selbst umgebracht hat.

Lanner muss sich nun mit der Rattenplage auseinandersetzen. Matthes berichtet ihm von speziell eingerichteten Futterplätzen, über die Machalik die Rattenpopulation offenbar gesteuert hatte. Dort könnte man die Ratten zusammentreiben und mit modifiziertem LSD töten. Das hatte sich bei Tests erwiesen. Lanner entdeckt derweil, dass die Ratten mit Musik gelockt werden können.

Rimschow besorgt aus der Asservatenkammer der Polizei das Rauschgift und mit leistungsstarken, mobilen Funklautsprechern ausgestattete Kammerjäger treiben die Ratten aus allen U-Bahnschächten bis zur zentralen Futterstelle, wo sie das LSD aufnehmen und verenden.

Tonis Mutter übergibt der Polizei Michaliks Tagebücher, die sie in dessen Nachlass gefunden hatte. Damit kann Lanner die Mitglieder der „MaMMa“ überführen, die bereits im Jahre 1964 einen Journalisten vergiftet hatten, weil er ihre Pläne durchkreuzen wollte.


Produktion


Der Film wurde vom 5. Juli 2016 bis zum 3. August 2016 gedreht.[2]


Kritiken


Rainer Tittelbach von tittelbach.tv urteilte: „‚Der König von Berlin‘ ist nach dem Roman des Kabarettisten Horst Evers entstanden. Man merkt’s: Viel Handlung muss Lars Kraume unter einen Hut bringen. Dramaturgisch keine leichte Aufgabe. Der Komödienkrimi lebt weniger von Pointen, setzt umso mehr auf Running Gags und das Komikpotenzial seines Personals. Gut ist die irre, Subtext-reiche Grundidee: Ratten in der Hauptstadt, auch wenn es der Berlin-Satire an Biss fehlt. Das Beste ist das hinreißende Duo, das die Genres & Tonlagen zusammenhält: Florian Lukas und Anna Fischer, die aus ihren Ermittlern ein liebenswertes, kultverdächtiges Pärchen machen. Und weil der Regisseur Kraume dem Autor Kraume hilft, wird aus der Groteske ein ziemlicher Spaß.“[3]

Bei der Süddeutschen Zeitung schrieb Silke Burmester: „Was klingt wie Erich Kästner, ist so charmant und unterhaltsam inszeniert, wie Kästner seine Kinderromane schrieb, und es sind die irren Figuren, die von ihren Darstellern so großartig verkörpert werden, dass dieser im aufklärerischen Sinne unbedeutende Film eine so enorme Freude ist.“[4]

Heike Hupertz von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wertete: „Große Abzüge in der B-Note: Die harmlose Mischung aus zahlreichen Running Gags, einigen witzigen Einzelszenen (etwa mit Carmen-Maja Antoni als robuste Hausangestellte) und harmlos politkritischem Anstrich ist für ausgesprochene Liebhaber von Räuberpistolenparodien ausgelegt.“[5]

Für die FNP kritisiert Ulrich Feld und meinte: „Der Streifen verarbeitet und veralbert Krimi- und Horrorzitate gleich massenweise. Allerdings nicht so elegant, wie das wünschenswert wäre.“ „Statt einer eleganten Thriller-Komödie im Stil von ‚Charade‘ oder André Hunebelles erstem ‚Fantomas‘-Film von 1964 – was die Story durchaus hergegeben hätte - ist deswegen ein oft grobschlächtiger Klamauk dabei herausgekommen.“[6]




Einzelnachweise


  1. Freigabebescheinigung für Der König von Berlin. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Der König von Berlin bei crew united
  3. Rainer Tittelbach: Florian Lukas, Anna Fischer, Kraume. Köstlicher Krimi-Quatsch mit (roter) Soße bei tittelbach.tv., abgerufen am 2. September 2022.
  4. Silke Burmester: ARD-Krimi "Der König von Berlin". Ein Film, der nichts will und alles schafft. In: Medien. Süddeutsche Zeitung, 23. September 2017, abgerufen am 23. September 2017: „Mit "Der König von Berlin" zeigt die ARD endlich mal wieder einen Krimi, der nicht belehren, sondern nur unterhalten möchte – und dem das auch wunderbar gelingt.“
  5. Heike Hupertz: TV-Film „Der König von Berlin“. Die Ratten und der Filz. In: Feuilleton. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. September 2017, abgerufen am 23. September 2017.
  6. Ulrich Feld: "Der König von Berlin": Der König war ein Rattenkönig (Memento vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive) bei FNP, abgerufen am 17. November 2017.



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