Die Nonne und der Kommissar ist eine vom Südwestrundfunk in Zusammenarbeit mit der Baden-Badener Maran Film produzierte deutsche Kriminalkomödie von Hajo Gies mit Ann-Kathrin Kramer und Günther Maria Halmer in den Titelrollen. Die Erstausstrahlung erfolgte am 23. August 2006 im Ersten.
2009 wurde eine Fortsetzung unter dem Titel Die Nonne und der Kommissar – Todesengel gesendet, die ebenfalls Regisseur Hajo Gies inszenierte.[1] Eine abschließende dritte und letzte Folge mit dem Titel Die Nonne und der Kommissar – Verflucht wurde 2010 unter der Regie von Berno Kürten gedreht[2] und am 7. März 2012 gesendet.
Die in das Kloster Marienthal strafversetzte eigenwillige und liebenswerte Nonne Camilla findet schon kurze Zeit nach ihrer Ankunft die Leiche von Tobias Schäfer, dem stellvertretenden Geschäftsführer der Firma von Anton Boenisch, in der Klosterkapelle. Am Tatort begegnet ihr auch die im neunten Monat schwangere 20-jährige Svenja. Der Vater des werdenden Kindes ist der Tote. Die Arbeiten der Polizei werden von Kommissar Josef Baumert geleitet. Von Svenjas Unschuld überzeugt, klärt Camilla den Mord auf und überführt die ehemalige Apothekerin und Heiratsschwindlerin Angelique Koslowski kurz vor ihrer geplanten Hochzeit mit Anton Boenisch. Dabei kreuzen sich die Wege von Camilla und Baumert ein ums andere Mal.
Die Dreharbeiten für Die Nonne und der Kommissar erstreckten sich vom 10. Mai 2005 bis zum 12. Juni 2005 und fanden im Kloster Bebenhausen, in Baden-Baden und Umgebung sowie in Tübingen statt.[3] Im Januar 2013 erschien der Film mit den beiden Fortsetzungen von 2009 und 2012 bei Studio Hamburg Enterprises auf DVD.
Rainer Tittelbach von tittelbach.tv urteilte: „Eine Krimikomödie, die angenehm unaufgeregt unterhält. Das Interesse an der Auflösung des Mordes hält sich freilich in Grenzen und auch die komischen Momente sind nicht der Inbegriff an Originalität. Dennoch: eine Klasse besser als der Nachzieher 2009.“ „Schimanski-Erfinder Hajo Gies hat das Buch von Martina Brand mit einer recht volksnahen Variante von Humor versehen. Die Gegensätze zwischen der stets ungebremsten Camilla und dem gelassenen Temperament des Provinzermittlers werden nie zu offensichtlich ausgespielt. Die Schwesterntracht rettet ‚Die Nonne und der Kommissar‘ vor allzu dicken Klischees. “[4]
Das Lexikon des internationalen Films schrieb: „Der komödiantische (Fernseh-)Krimi bezieht einen Teil seiner Spannung aus der Diskrepanz zwischen der starren Klosterhierarchie und der ebenso neugierigen wie mitunter vorschnellen Nonne und dem unorthodoxen Kommissar.“[5]
Tilmann P. Gangloff wertete für Kino.de: „Der Reiz des Films besteht naturgemäß in den gemeinsamen Szenen des Titelpaars. Sie sind zwar bei weitem nicht so amüsant oder gar tiefgründig wie weiland die Konfrontationen zwischen Don Camillo und Peppone, wie der Name der detektivisch begabten Nonne vielleicht nahe legen könnte; aber während Kramer Schwester Camilla als Frohnatur anlegt, spielt Halmer den eigenwilligen Land-Gendarm Baumerten immerhin mit grimmigem Humor und manch atheistischem Seitenhieb.“[6]
Die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm meinten: „Miss Marple und Don Camillo lassen grüßen – zum Glück überzeugt die Kramer als impulsive Nonne in Turnschuhen ebenso wie Halmer als gottloser Grantler. Dank dieses Duos und der schwungvollen Regie seien dem Film einige altbackene Scherze und ein unpfiffiger Plot vergeben.“ Sie resümieren: „Kurzweilige Krimi-Folk-lore aus dem TV-Kloster“[7]