Ein Dorf zieht blank (Originaltitel: Normandie nue) ist eine französische Filmkomödie von Philippe Le Guay aus dem Jahr 2018. Kinostart in Deutschland war am 16. August 2018.
Der Film spielt im französischen Dorf Mêle-sur-Sarthe. Die lokalen Bauern stehen wirtschaftlich durch internationale Konkurrenz und zu niedrige Produktpreise vor dem Ruin und blockieren aus Protest die Route Nationale 12. Dabei werden sie von ihrem Bürgermeister Georges Balbuzard tatkräftig unterstützt. Durch die Blockade wird der amerikanische Fotokünstler Blake Newman auf dem Weg zum Flughafen aufgehalten. Zuvor hatte er an diversen Orten in Frankreich vergeblich nach einer Lokalität für sein neuestes Fotoprojekt gesucht. Er ist auf die Inszenierung nackter Menschenmassen spezialisiert (Anspielung auf die Installationen des US-amerikanischen Fotokünstlers Spencer Tunick). Rückblickend fällt ihm am Flughafen beim Betrachten seiner Handyfotos auf, den passenden Ort gefunden zu haben. Mit seinem Fahrer Bradley begibt er sich zurück zu dem Dorf in der Normandie und möchte auf einer Wiese („Chollet Weide“) mit den nackt posierenden Dorfbewohnern sein Projekt realisieren.
Dafür wendet sich Newman zuerst an den Bürgermeister Balbuzard, der dies zunächst als völlig absurd ansieht. Balbuzard erkennt aber bald, dass sein Dorf mit dieser Aktion und der Popularität des amerikanischen Fotografen mediale Aufmerksamkeit wecken könnte, weshalb er die Dörfler davon überzeugen will, dass sie sich für das Foto auf der Wiese ausziehen, womit er auf sehr unterschiedliche Reaktionen stößt.
Weitere Handlungsstränge sind beispielsweise bei Thierry Levasseur zu finden, der mit seiner Frau und Tochter Chloé von Paris aufs Land gezogen ist, aber mit der Natur und der ländlichen Abgeschiedenheit seine Probleme hat. Der schöne Vincent Jousselin kommt aus Paris zurück, um den Fotoladen seines Vaters zu verkaufen. Während der Begegnung mit einem ehemaligen Schwarm, die lange auf ihn gewartet hat und demnächst heiraten wird, kommt ihm deren Freundin Charlotte näher, die in der dörflichen Molkerei arbeitet. Der Dorfmetzger möchte auf jeden Fall verhindern, dass sich seine Frau, eine frühere Dorfschönheit Miss Calvados, vor den Mitbürgern für das Foto nackt zeigt und er wird deshalb handgreiflich…
Durch diese Eskapaden und dadurch, dass am festgelegten Tag auch noch zu wenige Dorfbewohner erscheinen, bricht der Fotograf Newman entnervt sein Projekt ab und verlässt den Ort. Anschließend wird die Idee jedoch von Vincent aufgegriffen, sodass das gesamte Dorf auch ohne amerikanischem Starfotografen für ein Gruppenfoto auf der Weide blank zieht.
„Eine von viel Sympathie für die Notlagen der französischen Bauern getragene Tragikomödie, deren Humor etwas zahm ausfällt. Recht gemächlich inszeniert, vermag der Film vor allem durch seine überwiegend gut getroffenen Dorfcharaktere zu unterhalten und auch zu berühren.“
„In ‚Ein Dorf zieht blank‘ werden die dramatischen Probleme der französischen Landwirtschaft zum Vorwand für ein seichtes und zunehmend albernes Komödien-Szenario.“