Der Actionfilm Einer nach dem anderen des norwegischen Regisseurs Hans Petter Moland hatte im Februar 2014 unter dem Titel Kraftidioten (Norwegisch für „der Vollidiot“; englischer Titel In Order of Disappearance) Premiere im Wettbewerb der 64. Berlinale.[2] Der Filmverleih Neue Visionen brachte den Film im November 2014 in die deutschen Kinos.[3] Mit Hard Powder drehte Moland ein Remake mit Liam Neeson in der Hauptrolle.
Der gebürtige Schwede und Schneepflugfahrer Nils Dickman wird „Einwohner des Jahres“ in seinem südnorwegischen Heimatort. Am Tag der Preisverleihung wird sein Sohn Ingvar von zwei Gangstern durch eine gewaltsam injizierte Überdosis Drogen getötet. Die Polizei geht davon aus, dass Ingvar ein Junkie war und die Überdosis selbst konsumiert hat, und stellt die Ermittlungen ein. Dickman ist jedoch davon überzeugt, dass sein Sohn nicht drogenabhängig war, was zu einem Zerwürfnis zwischen ihm und seiner Frau führt und ihn in eine tiefe Depression stürzt. Als er sich kurze Zeit später in seiner Firmenwerkstatt durch einen Kopfschuss mit einem Gewehr das Leben nehmen will, begegnet er einem drogenabhängigen Freund seines Sohnes, der sich in der Werkstatt vor dem ortsansässigen Zweig der Drogenmafia versteckt. Von diesem Freund erfährt Dickman, dass Ingvar ein Opfer dieser Drogenmafia geworden ist. Daraufhin beschließt er, auf eigene Faust zu ermitteln. Er findet, foltert und tötet nacheinander drei Mitglieder dieser Mafia, vernichtet deren geschmuggeltes Rauschgift und lässt die Leichen verschwinden.
Der Chef der norwegischen Mafia, der „Graf“, vermutet hinter dem Verschwinden seiner Leute und des Rauschgifts die serbische Konkurrenz, lässt eines deren Mitglieder töten und hängt den Toten – beabsichtigt oder nicht – an ein Schild mit der geografischen Höhenangabe „1389 Meter“, der Jahreszahl der Schlacht auf dem Amselfeld (1389). Dort wird der junge Mann von Mitgliedern der serbischen Mafia gefunden. Es stellt sich heraus, dass er der einzige Sohn des Clanoberhauptes Papa war. Dieser schwört Rache – „Auge um Auge, Sohn um Sohn“.
Nils hat inzwischen den Grafen ausfindig gemacht, der einen Sohn hat, der abwechselnd bei ihm und bei seiner Mutter Marit lebt. Da er an den Grafen nicht herankommt, fragt er seinen Bruder Egil Dickman um Rat, der unter dem Namen „Wingman“ eine kriminelle Vergangenheit hatte, sich mittlerweile aber zur Ruhe gesetzt hat. Dieser vermittelt ihm einen dänischen, japanischstämmigen Auftragskiller, den „Chinesen“, der den Grafen töten soll. Der „Chinese“ erledigt jedoch seinen Auftrag nicht, sondern verrät dem Grafen den Namen seines Auftraggebers „Dickman“, um ein höheres Honorar zu erzielen. Anschließend wird er jedoch von den Leuten des Grafen getötet. Der Graf sucht Egil Dickman auf, da er fälschlicherweise annimmt, dass dieser der Auftraggeber des Chinesen sei. Egil weiß, dass er aufgrund einer Krebserkrankung nicht mehr lange zu leben hat, und übernimmt, um seinen Bruder zu schützen, die Verantwortung für den Mordauftrag, woraufhin er vom Grafen getötet wird.
Als dem Grafen klar wird, dass nicht die Serben für den Tod seiner Leute verantwortlich sind, erschießt er einen seiner Mitarbeiter und lässt dessen Kopf den Konkurrenten als Versöhnungsgeschenk überbringen. Der Getötete stand in einem Liebesverhältnis mit einem Mafiamitglied, was niemand in der Bande wusste. Das Versöhnungsangebot wird von den Serben nicht angenommen und der Bote an Ort und Stelle erschossen.
Zur Vergeltung sollen zwei Serben den Sohn des Grafen aus der Schule entführen. Das Gleiche hat jedoch auch Nils vor und kommt den beiden zuvor. Nils quartiert den Sohn des Grafen bei sich ein und liest ihm abends, als dieser nicht einschlafen kann, aus Ermangelung anderer Literatur als Gutenachtgeschichte aus einem Prospekt seiner Schneefräse vor.
Der Hausmeister der Schule, der beobachtet hat, dass Nils der Entführer war, verrät dem Grafen am nächsten Tag gegen ein Honorar den Namen, den er auf dem Fluchtfahrzeug gelesen hat („Dickman“), denn Nils hatte einen seiner Firmenlieferwagen benutzt. Anschließend wird der Hausmeister von den Männern des Grafen getötet. Der Geliebte des geköpften Mafiamitgliedes verrät kurz darauf den Serben die Adresse von Nils' Firma. Auf dem Gelände der Firma kommt es anschließend zum Showdown. Alle norwegischen und serbischen Mafiamitglieder sterben, bis auf den Mafiachef Papa und den von Nils versteckten Sohn des Grafen. Auch Nils überlebt das Gefecht. Papa und Nils, die beiden Väter, deren einzige Söhne getötet wurden, verlassen den Tatort mit einer von Nils’ Schneefräsen. Das letzte serbische Mafiamitglied, das in einem nahegelegenen Hotel geblieben war, landet mit seinem Gleitschirm genau vor der Fräse und wird zerhäckselt.
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Dieser Abschnitt besteht nur aus einer listenhaften Sammlung von Zitaten aus Kritiken. Stattdessen sollte eine zusammenfassende Darstellung der Rezeption des Werkes als Fließtext erfolgen, wozu auch markante Zitate gehören können. |
„Ein Highlight […] der norwegische Film vom Berlinale-Dauergast Hans Petter Moland, der […] diesmal mit der sehr schwarzen Stellan-Skarsgård-Verbrecherkomödie ‚Kraftidioten‘ dabei ist. […] eines von vielen kleinen, lustigen Details […], die ‚Kraftidioten‘ vielleicht nicht gleich zum Meisterwerk, aber zu einem bitterbösen Spaß machen.“
„Gewürzt mit mehr als nur einer Prise rabenschwarzen Humors kommt einem bei den unendlichen Weiten norwegischer Schneelandschaften mitunter die US-amerikanische Kleinstadt ‚Fargo‘ in den Sinn, der die Coen-Brüder in ihrem Genremix aus schwarzem Humor, viel Blut und wunderschönen Bildern einst ein Denkmal setzten.“
„Moland wird die Geister, die er mit dieser zynischen Rachegeschichte rief, nicht mehr los. Das Morden verselbstständigt sich, und nur die Todesanzeigen bewahren dem Ganzen noch einen Rest menschlicher Würde.“
„Die sarkastisch-bluttriefende Komödie verbindet lakonische Gewaltdarstellung mit kauzigen Charakteren, ohne dabei die Spannung einschlägiger US-amerikanischer Genre-Vorbilder zu erreichen.“