Fundsachen ist die 16. Episode der Fernsehserie Friesland.
Brockhorst hat durch Golfspielen mit der Polizeipräsidentin das baldige Ende seiner „Strafzeit“ in Leer herausgehandelt. Um seine dienstliche Rehabilitation zu untermauern, muss deshalb bei den anstehenden Ermittlungen um die Leiche, die von den Özlügül-Geschwistern am Strand gefunden wurde, alles wie am Schnürchen klappen. Das erfüllt sich nicht. Insa, sauer darüber, dass sie keine Gelegenheit zur Untersuchung der Leiche bekam, tauscht in Habedanks Keller die Särge aus (im Film ironisch als Sargrochade bezeichnet), so dass bei der Gerichtsmedizin stattdessen die Leiche des kurz zuvor verstorbenen Bootsverkäufers Geert Freese angeliefert wird – der, wie die Obduktion zeigt, durch eine Morphiuminjektion ermordet wurde. Um diesen „produktiven Unfall“ zu vertuschen, stellt Brockhorst die Sache unter Verschluss und lässt zwangsläufig seine Untergebenen inoffiziell ermitteln, schließlich heuert er sogar Yunus Özlügül als verdeckten Ermittler an.
Geert Freese war pflegebedürftig und wurde vom Pflegedienst Lindberg versorgt, bei dem der Hilfsarbeiter Georgi Nikolov, die am Strand gefundene Leiche, seit kurzer Zeit tätig war. Es sieht so aus, als habe Freese von Nikolov irrtümlich die tödliche Injektion bekommen, was dann vom Lindberg-Chef vertuscht wurde, indem er Nikolov beseitigte. Doch diese Theorie erweist sich als nicht haltbar: Erstens war Nikolov nicht unqualifiziert, zweitens sah alles nach einem natürlichen Tod aus, Freese wurde ja nur irrtümlich obduziert – wieso sollte man einen scheinbar natürlichen Tod durch nachträgliche Verdeckungsbemühungen erst verdächtig machen?
Eine fehlende Morphiumflasche in Insas Apotheke führt das Team endlich auf die richtige Spur: Freese wurde von Thomas Kamp ermordet, dem Liebhaber seiner Frau Sabine, damit dieser Sabine heiraten und Anteil an ihrem Vermögen haben konnte. Nikolov kam aus privaten Gründen zufällig dazu und musste als Zeuge beseitigt werden. Als die Sache auffliegt, entführt Kamp Sabine, die im Showdown von den drei Polizisten befreit wird.
Am Ende wird Brockhorst gerade wegen des Erfolges nicht aus Leer wegbefördert – offizielle Begründung: Never change a winning team, tatsächlich hatte er vermutlich die Präsidentin aufgrund der inoffiziellen Ermittlungen etwas zu oft verärgert. Insa kauft die Tatwaffe gegen Nikolov – einen Golfschläger – beim Entrümpler, dessen undurchsichtige Geschäftspraktiken überhaupt erst zum Auffinden von Nikolovs Leiche geführt haben.
Tilmann P. Gangloff bezeichnet die Folge auf tittelbach.tv als „rundum gelungene Krimikomödie“ und hebt besonders die „feinen Dialoge“, eine „knifflige Story“ und deren „nach handelsüblichem Beginn“ doch „überraschend vielschichtige Entwicklung“ heraus. Müller habe „das Drehbuch mit einer sympathischen Leichtigkeit inszeniert“.[1]
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