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High Ground ist ein australischer Western und Action-Thriller von Stephen Johnson, der im Februar 2020 im Rahmen der Filmfestspiele in Berlin seine Premiere feierte und am 28. Januar 2021 in die australischen Kinos kam.


Handlung


Als Travis, ein ehemaliger Scharfschütze des Ersten Weltkriegs und jetziger Ordnungshüter im Outback, im Jahr 1919 im Norden Australiens die Kontrolle über einen Einsatz verliert und dieser in ein Massaker an einem indigenen Stamm ausartet, der von ihrem Ältesten Dharrpa angeführt wird, bestehen seine Vorgesetzten darauf, die Wahrheit zu vertuschen. Travis quittiert empört den Dienst, auch wenn er nicht nur Zeuge, sondern auch Mittäter an dem Massaker war.

Zwölf Jahre später wird er von seinem ehemaligen Chef Moran mit dem Auftrag zurückbeordert, den Aboriginal-Krieger Baywara zu jagen, der mit Angriffen auf neue Siedler Chaos und Verwüstung anrichtet. Er heuert den mittlerweile 19-jährigen, von Missionaren ergezogenen australischen Ureinwohner Gutjuk an, der als Einziger das Massaker überlebt haben soll, um dessen Onkel Baywarra, den Anführer der Aborigines und Nachkomme von Dharrpa, aufzuspüren.[2]


Produktion



Die Frontier Wars


High Ground spielt am Ende der australischen Frontier Wars, gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen indigenen Australiern und weißen Siedlern, die sich über einen Zeitraum von fast 150 Jahren erstreckten[3], und beruht auf wahren Begebenheiten. Im Programm der Berlinale heißt es: „Als Western über koloniale Gewalt und Missverständnisse, die im heutigen Australien, ja überall auf der Welt, stark widerklingen, stellt der Film das Wesen von Loyalität ebenso infrage wie die Fähigkeit, zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden, als freier Geist und gegen die Dogmen der eigenen Zeit.“[2]


Stab und Besetzung


Die Dreharbeiten fanden im aus­tra­li­schen Northern Territory statt, hier im Kakadu-Nationalpark
Die Dreharbeiten fanden im aus­tra­li­schen Northern Territory statt, hier im Kakadu-Nationalpark

Regie führte Stephen Johnson. Es handelt sich nach Yolngu Boy um seinen zweiten Spielfilm, bei dem er Regie führte.[2] Johnson realisierte zudem zahlreiche Dokumentar- und Animationsfilme, Werbeclips und Musikvideos und arbeitete 20 Jahre lang an High Ground.[2] Er entwickelte den Film unter enger Beteiligung von Kulturberatern verschiedener indigener Clans.[3] Johnson hatte hierfür jahrelange Verhandlungen mit indigenen Gemeinschaften geführt, um deren Vertrauen für eine Zusammenarbeit zu gewinnen. Letztlich beteiligte Aborigines-Schauspieler, -Musiker und -Clanälteste nehmen einen größeren Raum im Abspann ein.[4] Das Drehbuch schrieb Chris Anastassiades.[4]

Der vor allem aus der Fernsehserie The Mentalist bekannte, australische Schauspieler Simon Baker übernahm die Hauptrolle von Travis. Jacob Junior Nayinggul spielt den erwachsenen Gutjuk, Sean Mununggur seinen Onkel Baywarra. Jack Thompson spielt Travis' ehemaligen Chef Moran.[4] Der anfänglich im Film zu sehende Stammesälteste Dharrpa, dessen Dorf massakriert wird, wird von dem echten Yolngu-Führer Witiyana Marika gespielt[5], der auch Mitglied der Rockband Yothu Yindi war, mit der der Aborigine-Rock in Australien 1986 begründet wurde und Johnson als Berater und Mitverantwortlicher für den Soundtrack zur Seite stand und auch als einer der Produzenten des Films fungierte.[4]


Dreharbeiten und Veröffentlichung


Die Dreharbeiten fanden im australischen Northern Territory statt, hier im Kakadu-Nationalpark, dessen hoch aufragende Felsformation zu Beginn des Films zu sehen sind.[5] Kameramann Andrew Commis hielt die skulpturalen Landschaften des wilden Landes mit Drohnenaufnahmen fest, was auch als eine Anspielung auf die Falkenbilder ist, die ein Schlüsselelement des Films sind.[3]

Eine erste Vorstellung des Films erfolgte am 23. Februar 2020 im Rahmen der Filmfestspiele in Berlin im Berlinale Special. Im Oktober 2020 wird er beim Adelaide Film Festival vorgestellt.[6] Am 28. Januar 2021 kam er in die australischen Kinos.


Rezeption



Kritiken


Der Film kam recht gut an, so bei Rotten Tomatoes, wo er 90 Prozent der aufgeführten Kritiker überzeugen konnte,[7] womit er aus den 22. Annual Golden Tomato Awards als Viertplatzierter in der Kategorie Action & Adventure Movies der Filme des Jahres 2021 hervorging.[8]

Im Festivalbericht der Gilde deutscher Filmkunsttheater zur Berlinale heißt es, der Film, der als australischer Western eingeordnet werden kann, sei politisch engagiert, wenn er die an den Aborigines begangenen Verbrechen thematisiert. Besonders in der Eröffnungssequenz gelinge es Stephen Johnson mit eindrücklicher Härte die Brutalität und Willkür einzufangen, mit der die weißen Besatzer gegen die sogenannten „Wilden“ vorgehen und die Weißen im Blutrausch alle Aborigines massakrieren und beim Abschlachten nicht zwischen Kindern und Erwachsenen unterscheiden. Leider verliere Johnson in seinem Film die Figurenzeichnung etwas aus dem Visier, was zu einigen Holprigkeiten im Erzählfluss führe. Die Message des Films, in dem malerische Naturaufnahmen das häufig sehr blutige Leinwandgeschehen kontrastieren, sei jedoch eindeutig: „im Krieg beflecken sich alle Seiten mit Schuld, doch gerade in Zuständen, in denen sich Kategorien wie Richtig oder Falsch aufzulösen scheinen, muss es starke, integre und freie Geister geben, die die Menschen angesichts bereits begangener und noch zu begehender Gräuel an universell gültige Werte erinnern, um den Teufelskreis der Gewalt endlich zu durchbrechen.“[9]

Anke Sterneborg von epd Film schreibt, die Schönheit grandioser Landschaftspanoramen, die in unwirklich betörenden Farben glühen, bilde einen harschen Kontrast zur Hässlichkeit der rassistischen Gewalttaten. Dabei werde der wuchtige Frontierwestern auf subtile Weise zu einem Teil der Annäherung zwischen den Kulturen und der Wiedergutmachung historischer Verbrechen.[10]


Auszeichnungen


AACTA Awards 2021

Adelaide Film Festival 2020

Camerimage 2020


Synchronisation


Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Katrin Kabbathas und der Dialogregie von Reinhard Knapp im Auftrag der Cinephon Filmproduktions GmbH, Berlin.[15]

DarstellerSynchronsprecherRolle
Simon Baker Marcus Off Travis
Ryan Corr Ozan Ünal Braddock
Maximillian Johnson Heiko Akrap Bruce
Caren Pistorius Laura Maire Claire
Callan Mulvey Christoph Banken Eddy
Esmerelda Marimowa Linda Stelzner Gulwirri
Jacob Junior Nayinggul Karim El Kammouchi Gutjuk
Jack Thompson Uli Krohm Moran
Bill Thompson Michael Baral Morley
Aaron Pedersen Carlos Lobo Walter



Einzelnachweise


  1. Freigabebescheinigung für High Ground. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 201866/V).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. High Ground. In: berlinale.de. Abgerufen am 13. März 2020.
  3. Wendy Ide: 'High Ground': Berlin Review. In: screendaily.com, 23. Februar 2020.
  4. Stephen Dalton: 'High Ground': Film Review. In: The Hollywood Reporter, 23. Februar 2020.
  5. Guy Lodge: 'High Ground': Film Review. In: Variety, 23. Februar 2020.
  6. https://indaily.com.au/arts-and-culture/festivals/2020/08/17/first-taste-of-the-2020-adelaide-film-festival-program/
  7. High Ground. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 2. März 2022 (englisch).Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Verschiedene Kenner in Wikipedia und WikidataVorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom Seitennamen verschieden
  8. Best Action & Adventure Movies 2021. In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 11. Januar 2022.
  9. Kalle Somnitz, Silvia Bahl, Nathanael Brohammer und Anne Wotschke: Berlinale 2020. In: programmkino.de. Abgerufen am 13. März 2020. (PDF; 177 KB)
  10. https://www.epd-film.de/tipps/2021/dvd-tipp-high-ground
  11. https://www.aacta.org/our-news/media-room/aacta-announce-the-winners-for-the-2021-aacta-industry-awards-presented-by-foxtel-group/
  12. https://awardswatch.com/nitram-penguin-bloom-among-2021-australian-academy-awards-nominees/
  13. https://www.if.com.au/adelaide-film-festival-ceo-mat-kesting-on-preparing-a-festival-in-a-pandemic/
  14. Directors’ Debuts Competition 2020 Line-up! In: camerimage.pl, 21. Oktober 2020. (Polnisch)
  15. High Ground. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 2. März 2022.

На других языках


- [de] High Ground (2020)

[en] High Ground (2020 film)

High Ground is a 2020 Australian film directed by Stephen Maxwell Johnson, based on historical events that took place in Arnhem Land in the Northern Territory of Australia, set just after World War I. It has variously been called a revisionist Western and meat pie Western, but the filmmakers prefer to call it a "Northern", as it tells of a true historical event in a fictionalised manner but with very close attention to and respect for Aboriginal culture.



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