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In den Süden (Originaltitel: Vers le sud) ist ein französisch-kanadisches Filmdrama aus dem Jahr 2005. Regie führte Laurent Cantet, der gemeinsam mit Robin Campillo auch das Drehbuch anhand des Romans La chair du maître von Dany Laferrière schrieb.


Handlung


Die Handlung spielt in den 1970er Jahren auf Haiti, wo die Amerikanerinnen Ellen, Brenda und Sue ihren Urlaub verbringen. Ellen ist eine in Boston tätige Professorin für französische Literatur, Sue arbeitet in einer Fabrik, Brenda ist Hausfrau und lebt im Süden der USA. Die Frauen gehen eine Affäre mit dem 18-jährigen Einheimischen Legba ein, den sie für Sex bezahlen.

Es wird der eingeblendete Name Brenda gezeigt, worauf diese – auf einem Bett sitzend – erzählt, wie sie drei Jahre zuvor den damals 15-jährigen Schüler Legba kennenlernte. Er speiste mit ihr und verbrachte mit ihr immer mehr Zeit. Eines Tages verführte die dreimal so alte Frau Legba an einem Strand, was sie detailreich erzählt.

Die Frauen gehen mit Legba im Hotelrestaurant essen. Der dort beschäftigte Albert lehnt es ab, Legba zu bedienen. Später wird sein Name eingeblendet und er erzählt, wie seine Eltern im Jahr 1915 gegen die amerikanischen Besatzer gekämpft hätten. Darauf sagt er, die Amerikaner würden mit Dollars kommen, die verheerender als Waffen wirkten.

Die Frauen erleben später, wie Legba von den Helfern des regierenden Jean-Claude Duvalier getötet wird. Am Ende wird Brenda gezeigt, die sagt, dass sie kein Interesse an weißen Männern mehr habe und weiterhin nach Haiti kommen werde.


Kritiken


Mick LaSalle schrieb in der San Francisco Chronicle vom 1. September 2006, der Film sei genauso traurig wie das Leben. Er erzähle eine moralisch und emotional komplexe Geschichte, in der Menschen etwas anderes tun, als sie denken. Er zeige normale, wiedererkennbare und sympathische Menschen, die sich selbst verurteilen. LaSalle lobte die Darstellung von Charlotte Rampling, die ein Wesen der gespielten Figur nahelege, welches sich vom gesehenen Verhalten unterscheide. Ähnlich „außergewöhnlich“ und „subtil“ sei auch das Spiel von Karen Young.[2]

Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film sei „von zwei exzellenten Schauspielerinnen getragen“ und „mehrfach kodiert“. Er werte die gezeigten Ereignisse nicht in moralischen Kategorien. Durch die „vage Gleichordnung der Beobachtungen“ gelinge ihm die Darstellung „kluger Bilder für die komplexen emotionalen und sozialen Beziehungen“. „Prägnante Nebenhandlungen und eingestreute Interview-Passagen“ würden „die Beobachtungen ins Verallgemeinerbare“ vertiefen.[3]


Auszeichnungen


Laurent Cantet wurde im Jahr 2005 für den Goldenen Löwen nominiert und erhielt den Preis CinemAvvenire der Internationalen Filmfestspiele von Venedig. Ménothy Cesar erhielt 2005 den Marcello-Mastroianni-Preis.


Hintergründe


Der Film wurde in Haiti und der Dominikanischen Republik gedreht.[4] Die Weltpremiere fand im September 2005 auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig statt. Am 12. September 2005 wurde der Film auf dem Toronto International Film Festival gezeigt, dem einige weitere Filmfestivals folgten.[5] Der Film spielte in den Kinos der USA ca. 897.000 US-Dollar ein. In Frankreich zählte man ca. 48.000 Kinozuschauer.[6]




Einzelnachweise


  1. Freigabebescheinigung für In den Süden. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, August 2006 (PDF; Prüf­nummer: 107 141 K).
  2. Filmkritik von Mick LaSalle, abgerufen am 15. April 2008
  3. In den Süden. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 15. April 2008.
  4. Drehorte für Vers le sud, abgerufen am 15. April 2008
  5. Premierendaten für Vers le sud, abgerufen am 15. April 2008
  6. Einspielergebnisse für Vers le sud, abgerufen am 15. April 2008

На других языках


- [de] In den Süden

[en] Heading South

Heading South (French: Vers le sud) is a 2005 French-Canadian-Belgian drama film directed by Laurent Cantet and based on three short stories by Dany Laferrière. It depicts the experiences of three middle-aged white women in the late 1970s, travelling to Haiti for the purposes of sexual tourism with young men. Their adventures (as seen in their eyes) are juxtaposed with class issues and the deteriorating political climate of Haiti at the time of Jean-Claude “Baby Doc” Duvalier. The women demonstrate different attitudes to the complex situation.[2]



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