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Lamb (engl. für „Lamm“, Originaltitel Dýrið, das Tier) ist ein Horror-Mystery-Drama von Valdimar Jóhannsson, das im Juli 2021 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes seine Premiere feierte und im September 2021 in die isländischen Kinos kam. Lamb wurde von Island als Beitrag für die Oscarverleihung 2022 in der Kategorie Bester Internationaler Film eingereicht.


Handlung


Maria und Ingvar leben in Zweisamkeit ein einfaches Leben als Bauern auf einer abgelegenen Farm in Island, wo sie sich vielbeschäftigt um eine ganze Herde Schafe kümmern müssen. Sie haben einen Hütehund, der ihnen bei der Arbeit hilft.

Als Maria und Ingvar ihren Schafen bei dem Wurf ihrer Lämmer beiwohnen, werden sie Zeuge der Geburt eines sonderbaren Lamms, welches ein Hybrid aus einem menschlichen Körper und dem Kopf eines Schafes ist. Zunächst verwundert über dieses Phänomen, beginnt das Paar jedoch, das Lamm, welches sie auf den Namen Ada taufen, wie ihr eigenes Kind bei sich aufzunehmen und großzuziehen. Nachdem Ada eines Tages plötzlich kurzzeitig verschwindet und von Maria schließlich bei ihrer leiblichen Schafsmutter gefunden wird, erschießt Maria diese aus Eifersucht mit einem Gewehr.

Nach einiger Zeit, während der das Zusammenleben mit ihrem ungewöhnlichen Kind Ada für Maria und Ingvar schon zum Alltag geworden ist, erscheint plötzlich überraschend Invars Bruder Pétur auf der Farm und sucht bei den beiden Unterschlupf. Er ist Ada gegenüber skeptisch gesinnt und erkennt diese nicht als richtiges Kind an, woraufhin er schließlich während eines gemeinsamen Spaziergangs mit Ada mit dem Gedanken spielt, diese zu töten. Jedoch besinnt er sich und versucht sich mit seiner neuen Nichte zu arrangieren.

Eines Tages wird Ada Zeuge davon, wie eine unbekannte Gestalt auf der Farm erscheint und den Hund der Familie tötet, aber wieder verschwindet. Unterdessen versucht Pétur sich an die Frau seines Bruders ranzumachen, die dessen Intentionen jedoch ablehnt, woraufhin Pétur damit droht, Ada zu verraten, dass Maria ihre leibliche Mutter tötete. Voller Angst gibt Maria anschließend vor, sich auf Péturs sexuelle Absichten einzulassen und sperrt diesen in einem Moment der Unaufmerksamkeit in einer Kammer im Haus ein.

Während Maria Pétur am nächsten Morgen ohne das Wissen ihres Mannes zu einer Bushaltestelle fährt und nach Hause schickt, nimmt Ingvar Ada mit auf das Feld in der Nähe des Hauses, um mit ihr seinen Traktor zu reparieren. Auf ihrem Heimweg taucht das mysteriöse Wesen erneut auf und entpuppt sich als ein Hybrid aus einem Bock und einem Menschen, und der biologische Vater von Ada. Dieser tötet Ingvar mit einem Schuss in den Nacken und nimmt seine Tochter Ada mit sich. Wenig später findet Maria die Leiche ihres Mannes und bemerkt den Verlust von Ada. Mit Tränen in den Augen bleibt sie allein zurück.


Produktion



Regie und Drehbuch


Noomi Rapace spielt Maria
Noomi Rapace spielt Maria

Regie führte Valdimar Jóhannsson, der gemeinsam mit Sjón auch das Drehbuch schrieb. Es handelt sich um das Spielfilmdebüt des Isländers. Valdimar Jóhannsson wurde 1978 im Norden Islands geboren.[3] Seine Großeltern waren Schafzüchter, und bei ihnen verbrachte er einen Großteil seiner Kindheit, weil sie früher in der Nähe wohnten.[4] Sein Co-Autor Sjón wurde insbesondere durch seine Liedtexte für Björk, unter anderem für Lars von Triers Film Dancer in the Dark, bekannt. Die beiden hatten so wenige Dialoge wie möglich für Lamb verwenden wollen.[4]


Besetzung, Dreharbeiten und Synchronisation


Noomi Rapace und Hilmir Snær Guðnason spielen in den Hauptrollen das kinderlose Ehepaar Maria und Ingvar. Für Rapace ist es die erste Filmrolle, in der sie Isländisch spricht. Sie hatte die Sprache in ihrer Kindheit gelernt, als sie und ihre Familie dort lebten.[1] Die Dreharbeiten fanden ebenfalls in Island statt, auf einem Bauernhof namens Flaga im Norden des Landes.[1] Als Kameramann fungierte Eli Arenson.

Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Martin Schowanek und der Dialogregie von Wolfgang Ziffer im Auftrag der Cinephon Filmproduktions GmbH, Berlin. Sandra Schwittau leiht in der deutschen Fassung Rapace in der Rolle von Maria und Tobias Kluckert Hilmir Snær Guðnason in der Rolle von Ingvar seine Stimme. Armin Schlagwein spricht Pétur.[5]


Filmmusik und Veröffentlichung


Die Filmmusik komponierte Þórarinn Guðnason. Es handelt sich um die erste Arbeit für einen Film des aus Reykjavík stammenden Komponisten und Gitarristen. Für den Film Joker, zu dem seine Schwester Hildur Guðnadóttir die Musik beisteuerte, war er als Arrangeur und deren Assistent tätig. Þórarinn Guðnason studierte klassische Komposition an der Iceland University of the Arts.[1] Das Soundtrack-Album mit insgesamt 12 Musikstücken wurde am 15. Oktober 2021 von Milan Records als Download veröffentlicht.[6]

Die Premiere erfolgte am 13. Juli 2021 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, wo der Film in der Reihe Un Certain Regard gezeigt wurde.[7] Im Vorfeld erwarb A24 die Rechte am Film. Zu dieser Zeit wurde auch der erste Trailer vorgestellt.[8] Im August 2021 wurde er beim New Horizons International Film Festival (auch Polish Days), beim Internationalen Filmfestival Karlovy Vary und beim Zurich Film Festival gezeigt. Am 24. September 2021 kam der Film in die isländischen Kinos. Ebenfalls im September 2021 feierte der Film beim Polnischen Filmfestival Gdynia seine Polenpremiere. Am 25. September 2021 feierte er beim Fantastic Fest seine US-Premiere, bevor er dort am 8. Oktober 2021 in ausgewählte Kinos kam. Im Oktober 2021 wurde er auch beim Sitges Film Festival vorgestellt. Die Deutschlandpremiere erfolgte beim Fantasy Filmfest, wo er im Oktober und November 2021 gezeigt wird. Ebenfalls im Oktober 2021 wurde er beim Film Festival Cologne vorgestellt.[9] Anfang November 2021 wird er bei den Nordischen Filmtage Lübeck gezeigt.[10] Der Kinostart in Deutschland erfolgte am 6. Januar 2022.[11] Am 28. April 2022 wurde er in Deutschland auf Blu-ray veröffentlicht.[12] Im August 2022 wird er beim Hong Kong International Film Festival gezeigt.[13]


Rezeption



Kritiken


Der Film konnte 86 Prozent der bei Rotten Tomatoes aufgeführten Kritiker überzeugen. Sie vergaben im Durchschnitt 7,1/10 Punkte.[14]


Auszeichnungen (Auswahl)


Lamb wurde von Island als Beitrag für die Oscarverleihung 2022 in der Kategorie Bester Internationaler Film eingereicht[15] und im Dezember 2021 in eine Shortlist in dieser Kategorie aufgenommen.[16] Im Folgenden eine Auswahl weiterer Auszeichnungen und Nominierungen.

Cairo International Film Festival 2021

Edda 2022

Europäischer Filmpreis 2021

Fantasy Filmfest 2021

Filmpreis des Nordischen Rates 2022

Göteborg International Film Festival 2022

Internationale Filmfestspiele von Cannes 2021

National Board of Review Awards 2021

Nordische Filmtage Lübeck 2021

Palm Springs International Film Festival 2022

Sitges Film Festival 2021

Sunset Circle Awards 2021

Zurich Film Festival 2021




Einzelnachweise


  1. Lamb – Presseheft. In: wolf-con.com. Abgerufen am 18. Oktober 2021. (PDF; 444 KB)
  2. Freigabebescheinigung für Lamb. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  3. Lamb / Dýrið. In: europeanfilmawards.eu. Abgerufen am 18. Oktober 2021.
  4. Marta Bałaga: Valdimar Jóhannsson, Director of Lamb: “You can call Lamb a ‘genre film’, but for me, it’s a visual poem”. In: 15. Juli 2021.
  5. Lamb in der Deutschen Synchronkartei
  6. 'Lamb' Soundtrack Album Details. In: filmmusicreporter.com, 8. Oktober 2021.
  7. The Screenings Guide 2021. Festival Cannes, 1. Juli 2021, abgerufen am 25. August 2022 (englisch, im PDF auf S. 5, 8, 9).
  8. Brian Welk: Noomi Rapace Drama 'Lamb' Acquired by A24. In: thewrap.com, 5. Juli 2021.
  9. Lamb. In: filmfestival.cologne. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  10. Lamb. In: nordische-filmtage.de. Abgerufen am 24. Oktober 2021.
  11. Starttermine Deutschland. In: insidekino.com. Abgerufen am 6. Januar 2022.
  12. Lamb (2021) Blu-ray. In: Bluray-Disc.de. Abgerufen am 25. August 2022.
  13. 46th Hong Kong International Film Festival – Programme 2022. In: asianfilmfestivals.com, 1. August 2022.
  14. Lamb. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 1. November 2022 (englisch).Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/„importiert aus“ fehlt
  15. Nancy Tartaglione: Oscars: Iceland Selects ‘Lamb’ As International Feature Submission. In: deadline.com, 18. Oktober 2021.
  16. Clayton Davis: Oscars Shortlists Include Beyoncé, 'Spider-Man' and Two Jonny Greenwood Scores as France’s 'Titane' Is Snubbed. In: Variety, 21. Dezember 2021.
  17. Jochen Müller: „Ich bin dein Mensch“ für Arab Film Critics' Award nominiert. In: Blickpunkt:Film, 27. Oktober 2021.
  18. Davide Abbatescianni: Valdimar Jóhannsson’s 'Lamb' takes home 12 prizes from this year’s Edda Awards. In: cineuropa.org, 21. September 2022.
  19. Six Debut Films Nominated for the European Film Awards 2021. In: fipresci.org, 12. Oktober 2021.
  20. Bernhard Blöchl: Keira Knightley feiert in „Silent Night“ zum letzten Mal Weihnachten. In: Süddeutsche Zeitung, 18. Oktober 2021.
  21. Zac Ntim: Valdimar Jóhannsson’s ‘Lamb’ Wins Nordic Council Film Prize. In: deadline.com, 1. November 2022.
  22. Lamm. In: goteborgfilmfestival.se. Abgerufen am 12. Januar 2022.
  23. Leonard Pearce: Paul Thomas Anderson’s 'Licorice Pizza' Leads 2021 National Board of Review Winners. In: thefilmstage.com, 2. Dezember 2021.
  24. Patrick Hipes: Palm Springs Film Festival Sets 2022 Lineup; Roger Michell’s Final Film 'The Duke' To Close Fest. In: deadline.com, 7. Dezember 2021.
  25. Sitges 2021 Winners: 'Lamb', Sitges 2021 Best Feature Lenght Films. In: sitgesfilmfestival.com. Abgerufen am 17. Oktober 2021.
  26. 54th Edition - SITGES - Festival Internacional de Cinema Fantàstic de Catalunya. In: sitgesfilmfestival.com. Abgerufen am 17. Oktober 2021.
  27. The 2021 Sunset Circle Award Nominations (SCA). In: nextbestpicture.com, 24. November 2021.
  28. Programm 2021. In: zff.com. Abgerufen am 17. Oktober 2021.

На других языках


- [de] Lamb (2021)

[en] Lamb (2021 film)

Lamb (Icelandic: Dýrið, lit. 'The animal') is a 2021 folk horror film[7] directed by Valdimar Jóhannsson, who also co-wrote the screenplay with Sjón. The film’s plot is about the birth of a human/sheep hybrid of mysterious origin and the couple who adopts the child as their own. An international co-production between Iceland, Sweden, and Poland,[8] the film stars Noomi Rapace, and marks Valdimar's feature-length directorial debut. Rapace and Béla Tarr act as executive producers. After premiering at the 2021 Cannes Film Festival, the film was released in Iceland on 24 September 2021. It was selected as the Icelandic entry for the Best International Feature Film at the 94th Academy Awards.[9]

[ru] Агнец (фильм, 2021)

«Агнец» (исл. Dýrið) — художественный фильм режиссёра Вальдимара Йоханнссона. В главной роли Нуми Рапас. После премьеры на 74-м Каннском кинофестивале фильм вышел в прокат в Исландии 24 сентября 2021 года. Фильм вошёл в лонглист в номинации на «Оскар» за лучший фильм на иностранном языке на 94-й церемонии вручения премии «Оскар»[8].



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