Les Amandiers ist ein französischer Spielfilm von Valeria Bruni Tedeschi aus dem Jahr 2022. Die autobiografisch gefärbte Tragikomödie erzählt von Schauspielschülern die Ende der 1980er-Jahre am bekannten Lehrinstitut des Théâtre des Amandiers studieren.
Die Produktion wurde im Wettbewerb des Filmfestivals von Cannes am 22. Mai 2022 uraufgeführt.[1]
Paris, Ende der 1980er-Jahre: Stella, Etienne, Adèle und ihre übrigen Kommilitonen sind 20 Jahre alt, als sie die Aufnahmeprüfung an der berühmten Schauspielschule des Théâtre des Amandiers bestehen. Es ist für alle ein Wendepunkt in ihrem Leben.[2] Am Theater im Pariser Vorort Nanterre hat Regisseur Patrice Chéreau gemeinsam mit Pierre Romans im Rahmen eines Modellversuches ein Schauspiellehrinstitut und eine Filmproduktion angeschlossen. Chéreau gilt als „eigenwilliger Regisseur mit besonderem Talent für Schauspielerführung“.[3] Unter den jungen Schauspielschülern wechseln sich Leidenschaft, Spiel und Liebe miteinander ab. In Zeiten von AIDS erleiden sie auch verschiedene Schicksalsschläge.[4]
Les Amandiers ist der siebte Spielfilm der Schauspielerin und Regisseurin Valeria Bruni Tedeschi, die gemeinsam mit Noémie Lvovsky, Agnès de Sacy und Caroline Deruas Peano auch das Drehbuch verfasste. Das Projekt ist autobiografisch geprägt – Bruni Tedeschi nahm selbst Unterricht bei Patrice Chéreau und Pierre Romans an der Schauspielschule von Nanterre.[5] Für die Hauptrollen wurden neben Louis Garrel als Patrice Chéreau und Micha Lescot als Pierre Romans eine junge Darstellerriege um Nadia Tereszkiewicz, Sofiane Bennacer und Clara Bretheau als Schauspielschüler verpflichtet. Die Dreharbeiten waren für den Sommer 2021 vorgesehen.[4]
Produziert wurde der Film von Alexandra Henochsberg und Patrick Sobelman für Ad Vitam und Ex Nihilo. Als Koproduzenten traten Bibi Films TV und Arte France Cinéma sowie Angello Barbagallo in Erscheinung. Die Vertriebsrechte sicherten sich die Fernsehsender Canal+, Cine+ und Arte. Weiterhin unterstützt wurde das Projekt von SofiTVCine 9, Cineaxe 3, Indefilms 10 und Cinemage 16 sowie von der Region Île-de-France, dem Centre national du cinéma et de l’image animée (CNC), PROCIREP und ANGOA.[6]
Kritiker des amerikanischen Branchendiensts IndieWire zählten Les Amandiers zu den 18 am meisten erwarteten Cannes-Beiträgen.[7] Nach der Premiere des Films sahen in einem rein französischen Kritikenspiegel der Website Le film français zwei der 15 Kritiker Bruni Tedeschis Regiearbeit als Palmen-Favoriten an.[8] Im internationalen Kritikenspiegel der britischen Fachzeitschrift Screen International erhielt Les Amandiers 1,8 von 4 möglichen Sternen und belegte unter allen 21 Wettbewerbsbeiträgen den letzten Platz.[9]
Für Les Amandiers erhielt Bruni Tedeschi ihre zweite Einladung in den Wettbewerb um die Goldene Palme, den Hauptpreis des Filmfestivals von Cannes.[10] Auch wurde das Werk für die Queer Palm nominiert.[11]