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Online für Anfänger (Originaltitel: Effacer l’historique, internationaler Titel: Delete History) ist ein französisch-belgischer Spielfilm von Benoît Delépine und Gustave Kervern aus dem Jahr 2020. Die Tragikomödie, für welche das Regie-Duo auch das Drehbuch verfasste, handelt von drei Opfern des Web 2.0 (dargestellt von Blanche Gardin, Denis Podalydès und Corinne Masiero), die sich verbünden, um gemeinsam gegen die großen Internet-Konzerne vorzugehen.[2]

Die Uraufführung erfolgte am 24. Februar 2020 im Rahmen des Wettbewerbs der 70. Internationalen Filmfestspiele Berlin.[3] Ein französischer Kinostart war für den 22. April 2020 vorgesehen.[2] In Deutschland erfolgte der Kinostart am 28. Oktober 2021.


Handlung


In einer Provinzstadt kämpfen die drei Nachbarn Marie, Bertrand und Christine mit den Tücken der neuen Technologien und sozialen Netzwerken. Marie, die von Familienbeihilfen ihres Ehemanns lebt, wird mit einem Sexvideo erpresst und versucht es vor ihrem Sohn geheim zu halten.[4] Bertrand ist Opfer von Werbeanrufen und seine Tochter wird über das Internet gemobbt. Christine, die als Taxifahrerin arbeitet, ärgert sich wiederum darüber, dass ihre Kundenbewertungen in der Taxi-App nicht anziehen. Gleichzeitig steht sie vor dem Nichts, nachdem ihre TV-Serien-Abhängigkeit Überhand genommen hat. Gemeinsam beschließen Marie, Bertrand und Christine, gegen die großen Internet-Konzerne vorzugehen. Ein scheinbar ungleicher Kampf nimmt seinen Lauf.[2][5]


Hintergrund


Die Dreharbeiten zum neunten Kinofilm von Benoît Delépine und Gustave Kervern waren für sechs Wochen angesetzt und fanden ab Ende Juli 2019[6] überwiegend in der Region Hauts-de-France statt, wo sie bereits zuvor Filme realisiert hatten.[7] Gedreht wurde u. a. in den Städten Saint-Laurent-Blangy und Arras.[6] Weitere Dreharbeiten waren in Kalifornien, Sitz des Technologieunternehmens Apple, und auf Mauritius geplant.[7]

Für die Hauptrollen verpflichtete das Regie-Duo die Schauspieler Blanche Gardin, Denis Podalydès und Corinne Masiero. Laut Kervern lieben beide den Humor von Podalydès und dessen Bruder Bruno, die gemeinsam Filme gedreht hatten. Mit Masiero sind die beiden wiederum seit Jahren bekannt, hatten aber gemeinsam an Projekten gearbeitet, die nicht erfolgreich waren. Mit Gardin arbeiteten Delépine und Kervern das erste Mal zusammen. Sie hatte 2018 und 2019 für ihre humoristischen Bühnenprogramme zweimal in Folge den französischen Theaterpreis Molière gewonnen. In weiteren Rollen agieren mit Yolande Moreau und Benoît Poelvoorde alte Weggefährten der Regisseure, während mit kleinen Auftritten auch der bekannte französische Schriftsteller Michel Houellebecq sowie der Schauspieler Vincent Lacoste vertreten sind.[7]

Effacer l’historique wurde von Sylvie Pialat und Benoît Quainon für Les Films du Worso und von No Money Productions produziert. Koproduzenten waren France 3 Cinéma und Scope Pictures aus Belgien. Der französische Verleih ist Ad Vitam; die weltweiten Verwertungsrechte liegen bei der deutschen Gesellschaft Wild Bunch.[8]


Rezeption


Das Lexikon des internationalen Films urteilte: „Eine durch eine Vielzahl von gelungenen Gags und spielfreudige Darsteller sehr unterhaltsame Satire auf digitale Hörigkeit und die Auswüchse des Online-Konsums. Die amüsanten Episoden verbinden sich allerdings nicht zu einem zusammenhängenden Entwurf, weshalb die Gesellschaftskritik recht vage bleibt.“[9]


Auszeichnungen


Mit Effacer l’historique konkurrierten Delépine und Kervern zum zweiten Mal nach 2010 um den Goldenen Bären, den Hauptpreis der Berlinale.[10] Dort wurde der Film mit einem als Sonderpreis vergebenen Silbernen Bären ausgezeichnet.[11] Darüber hinaus gewann die Komödie den Leserpreis der Berliner Morgenpost.[12] Darüber hinaus befand sich Effacer l’historique in der Vorauswahl zum Europäischen Filmpreis 2020,[13] wurde aber nicht für eine Nominierung berücksichtigt.




Einzelnachweise


  1. Freigabebescheinigung für Online für Anfänger. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 202968/K).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Effacer l’historique. In: allocine.fr (abgerufen am 9. Februar 2020).
  3. Effacer l’historique. In: berlinale.de (abgerufen am 11. Februar 2020).
  4. Le film; Delépine fait «banzaï» aux Gafa. In: Charente Libre, 6. August 2019 (abgerufen via Nexis Uni).
  5. Effacer l’historique. In: berlinale.de (abgerufen am 15. Februar 2020).
  6. Thomas Bourgois: Quand le tournage d’« Effacer l’historique » s’invite devant le lycée Gambetta, à Arras. In: lavoixdunord.fr, 12. August 2019 (abgerufen am 9. Februar 2020).
  7. Nathalie Simon: Gustave Kervern, l’ami des stars. In: lefigaro.fr, 3. September 2019 (abgerufen am 3. September 2019).
  8. Fabien Lemercier: Gustave Kervern et Benoît Delépine tournent Effacer l’historique. In: cineuropa.org, 20. August 2019 (abgerufen am 9. Februar 2020).
  9. Online für Anfänger. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 16. November 2021.
  10. Der Wettbewerb der 70. Berlinale und abschließende Auswahl des Berlinale Special. In: berlinale.de, 29. Januar 2020 (abgerufen am 29. Januar 2020).
  11. Die Preise der Internationalen Jury 2020. In: berlinale.de (abgerufen am 3. März 2020).
  12. Preise von unabhängigen Jurys. In: berlinale.de. Abgerufen am 4. März 2020.
  13. EFA 2020 | EFA Feature Film Selection | Part 1. In: europeanfilmawards.eu, 18. August 2020 (abgerufen am 18. August 2020).

На других языках


- [de] Online für Anfänger

[en] Delete History

Delete History (French: Effacer l'historique) is a 2020 French-Belgian comedy film co-produced, written and directed by Benoît Delépine and Gustave Kervern. It was selected to compete for the Golden Bear in the main competition section at the 70th Berlin International Film Festival.[1][2] At Berlin, the film won the Silver Bear 70th Berlinale prize.[3] The film is also scheduled to show at the 2020 Angoulême Film Festival.[4]

[ru] Удалить историю

«Удалить историю» (фр. Effacer l'historique) — кинофильм режиссёров Бенуа Делепина и Гюстава Керверна, вышедший на экраны в 2020 году. Лента получила специальный приз жюри Берлинского кинофестиваля, а также номинацию на премию «Сезар» за лучший оригинальный сценарий.



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