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Pulse (jap. 回路, Kairo) ist ein japanischer Horrorfilm aus dem Jahre 2001 des Regisseurs Kiyoshi Kurosawa, der auch das Drehbuch schrieb.[1]


Handlung



Kudo Michi


Kudo Michi arbeitet in einem Gewächshaus in Tokio. Ihr engerer Freundeskreis besteht aus drei Kollegen: Sasano Junko, Toshio Yabe und Taguchi. Taguchi ist schon einige Tage verschwunden, weil er an einer Diskette arbeiten will. Michi sucht ihn in seinem Apartment auf, und er wirkt gesund. Als sie ihm den Rücken zudreht, erhängt er sich blitzschnell – oder sprach sie mit einem Toten?

Sie diskutiert mit ihren Arbeitskollegen, und findet einige Dateien von Taguchi, einschließlich des Fotos seiner schwarzen Wohnung mit der Reflexion seines Gesichts in einer Bildröhre. Der Fernsehempfang scheint auf eine ungewöhnliche Art gestört zu sein. Yabe wird angerufen von Taguchis geisterhafter Stimme, die ein „hilf mir“ zischt. Yabe geht in die Wohnung des Verstorbenen, um festzustellen, dass sich in der Ecke, wo sein Körper hing, ein schwarzer Schatten an der Tapete abzeichnet. Auf dem Rückweg schaut er in ein benachbartes Haus, das mit rotem Band markiert ist. Er entfernt dieses, geht hinein, wird von einem weiblichen Geist angegriffen und verkriecht sich unter dem Sofa. Nach diesem Vorfall verstummt Yabe und reagiert kaum noch. Später erhält Michi einen vergleichbaren Anruf, nur scheint es diesmal Yabes Stimme zu sein. Sie geht in dessen Wohnung, wo sie wiederum nur einen dunklen Fleck an der Wand entdeckt. Verängstigt stürzt sie davon.

Am Arbeitsplatz von Michi und Junko ist es diesmal viel stiller, und auch der Chef ist nirgends zu sehen. Überall in der Stadt richten Einwohner Türen mit rotem Absperrband her. Junko betritt eine dieser Türen, wo ein Geist sie angreift. Michi rettet sie und hilft ihr. Danach bringt sie sie in ihre Wohnung. Sie ist vollends katatonisch. Als sich Michi abwendet, fragt Junko: „Muss ich nun so sterben?“, und sie entgegnet: „Natürlich nicht“. Als sie wieder hinschaut, hat ein Fleck den Platz ihrer Freundin eingenommen.


Kawashima Ryosuke


Kawashima Ryosuke ist ein Student der Wirtschaft. Als absoluter Computeranfänger will er sich das allererste Mal ins Internet einwählen. Sobald er den Albtraum von Windows-Installation und EULA hinter sich hat, wählt sich der PC selbst ein, und besucht stockfinstere Webcams, die versteinerte, schweigende Silhouetten erkennen lassen. Dann zeigt der Computer „Willst du einen Geist treffen?“ an. Ryosuke fragt am nächsten Tag in einem Computersaal um Hilfe, wo er Harue Karasawa begegnet. Sie folgert, der Computer muss gehackt worden sein, und er soll das nächste Mal die URL notieren oder einen Bildschirmabzug fertigen. Tatsächlich wiederholt sich der Ablauf, Ryosuke verliert aber die Nerven; als er einen Mann mit einer Mülltüte über dem Kopf erkennen kann und die Schriftzüge „Hilf mir“ an der Wand hinter ihm, reißt er den Netzstecker heraus. Harue, die er alleine antrifft, ist ratlos; ein Kommilitone namens Yoshizaki berichtet von ähnlichen Erfahrungen und von immer mehr Geistern auf dem Campus. Er legt seine These dar, das Jenseits sei voll und das Internet die Schnittstelle dazu. Mittels dieser Schnittstelle versuchen die Verstorbenen dem Jenseits zu entfliehen, da dort nur ewige Einsamkeit wartet. Dies erkläre auch die Unmenge von Selbstmorden. Ryosuke und Harue sprechen über den Tod. Sie fahren zu zweit mit der U-Bahn umher.


Ende


Tokio ist wie leergefegt. Harue ist nirgendwo zu finden und Ryosuke trottet durch die entvölkerte Stadt, wo allmählich ein Sturm aufzieht. Ähnlich ergeht es Michi, die ziellos umherfährt, jetzt da alle ihre Bekannten Suizid begangen oder sich in Luft bzw. schwarze Flecken aufgelöst haben. Ihr Auto bleibt liegen, Ryosuke begegnet ihr und hilft bei der Reparatur. In einer stillgelegten Fabrik treffen sie eine wankende Person mit einem schwarzen Müllsack über dem Kopf. Als diese von sich aus die Plastiktüte ablegt, ist Harue darunter zu erkennen, die sofort eine Waffe zieht und sich in den Kopf schießt, ohne dass es noch hätte verhindert werden können. Ryosuke sucht Benzin und entdeckt stattdessen den vor kurzem noch mit rotem Band versiegelten „Verbotenen Raum“. Ein Gespenst nähert sich und enthüllt, dass der „Tod ewige Einsamkeit“ war, und bettelt: „Hilf mir!“.

Ryosuke verliert den Lebenswillen. Sie fahren weiter durch die bewölkte Stadt, die immer apokalyptischer wird: Ein Jumbo stürzt in eine Häuserzeile, die brennenden Häuser färben den Himmel braun und grau. Das US-Armee-C-130-Frachtflugzeug stürzt aus dem Himmel. Mit einem Motorboot flüchten sie aufs Meer. Sie schaffen es auf ein Fahrgastschiff, wo sie den Kapitän antreffen, der Funksignale von Überlebenden aus Lateinamerika empfangen hat. Ryosuke verschwindet vor Michis Augen.


Sonstiges


Laut IMDb[2] hatte der Film seine Welturaufführung am 10. Februar 2001 in Japan. Erst am 9. November 2005 lief er in den Vereinigten Staaten an (Magnolia Pictures). Der Film erlebte seine Erstaufführung in Deutschland auf DVD am 28. April 2006, eine Special-Edition-DVD erschien am 16. November 2006.[3]

Der IMDb zufolge waren für die Spezialeffekte Shūji Asano als Visual Effects Supervisor und Masaru Tateishi als CG Director verantwortlich.

Jim Sonzero drehte 2006 in den Vereinigten Staaten ein Remake unter dem Titel Pulse – Du bist tot, bevor Du stirbst (alias Pulse).

Der japanische Filmtitel „Kairo“ (回路) hat nichts mit der Stadt Kairo (auf Japanisch カイロ) zu tun, sondern bedeutet Schaltung.


Kritiken


Rotten Tomatoes stuft Pulse am 8. August 2012 mit 48 ausgewerteten Kritiken mit 73 Prozent ein,[4] Metacritic[5] am gleichen Tag mit 70 Prozent, in die 21 Kritiken eingegangen sind. In der Internet Movie Database steht der Film am 8. August 2012 bei 6,7 von 10 Punkten mit den Stimmen von 7361 Zuschauern.[2]


Auszeichnungen und Nominierungen


Japanese Professional Movie Awards 2002

Sitges – Catalonian International Film Festival 2001

Internationale Filmfestspiele von Cannes 2001




Einzelnachweise


  1. Dieser Artikel basierte am 27./28. August 2008 in Teilen auf einer Übersetzung des Artikels aus der englischsprachigen Wikipedia vom gleichen Tag. Eine Liste der Autoren ist hier verfügbar.
  2. Pulse. Internet Movie Database, abgerufen am 8. August 2012 (englisch).
  3. Pulse. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 19. Juni 2021.
  4. Pulse. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 8. August 2012 (englisch).
  5. Pulse. In: Metacritic. CBS, abgerufen am 19. Juni 2021 (englisch).
  6. James Emanuel Shapiro: Pulse (2001). In: Reel.com. Abgerufen am 28. August 2008 (englisch): „concentrates on the core definitions of horror. […] interiors are so dark that you almost have to strain your eyes to see what lurks in the shadows“
  7. Anita Gates: Pulse (2001). In: The New York Times. 9. November 2005, abgerufen am 28. August 2008 (englisch): „The most horrifying thing […] is the way the ghosts move. […] there are very few moments that don't evoke a dreamlike dread of the truly unknown. […] And you never know what to run from“
  8. Jeremiah Kipp: Pulse. In: Slant. 20. Juni 2005, abgerufen am 28. August 2008 (englisch): „And when the apocalypse finally does happen, it happens not through an atomic blast but a vast emptiness“
  9. Anton Bitel: Pulse. In: Eye For Film. Abgerufen am 28. August 2008 (englisch): „an update of the Book of Revelations“
  10. Jeffrey M. Anderson: Pulse (2001). In: Combustible Celluloid. Abgerufen am 29. August 2008 (englisch): „Kurosawa […] understands that explanations and payoffs can sometimes ruin a great work of imagination.“
  11. Japanische Filme 2001: Kairo bei molodezhnaja, Marco Spiess (Hrsg.), abgerufen am 1. April 2009
  12. Ekkehard Knörer: Kiyoshi Kurosawa: Pulse (Japan 2001). In: Jump Cut. Abgerufen am 28. August 2008.
  13. Stephen Hunter: 'Pulse': A Quiet Game of Doom. In: Washington Post. 23. November 2005, abgerufen am 28. August 2008 (englisch): „The characters don't try to figure out what's going on […] no one consults civil authorities, and by the time the hero notices the world is dying, the world is dead. […] they're not characterized […] They're just hard-working kids […] and a final escape to … well, to nothing.“
  14. Kino auf Arte - 31/07/12. Pulse (Memento des Originals vom 9. August 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arte.tv
  15. FIPRESCI – Awards – 2001. (Nicht mehr online verfügbar.) FIPRESCI, ehemals im Original; abgerufen am 22. September 2008 (englisch, französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/controling.fipresci.org (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  16. Awards for Kiyoshi Kurosawa. Internet Movie Database, abgerufen am 22. September 2008 (englisch).
  17. Cannes 2001. (Nicht mehr online verfügbar.) In: http://www.filmfestivals.com. Filmfestivals.com, archiviert vom Original am 13. November 2008; abgerufen am 22. September 2008 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.filmfestivals.com

На других языках


- [de] Pulse (2001)

[en] Pulse (2001 film)

Pulse (回路, Kairo) is a 2001 Japanese techno-horror film directed by Kiyoshi Kurosawa. The film was screened in the Un Certain Regard section at the 2001 Cannes Film Festival.[4] The movie was well-received critically and has a cult following.[5] An English-language remake, also titled Pulse, debuted in 2006 and spawned two sequels. The script was also adapted into a novel of the same name by Kurosawa himself.[6]

[ru] Пульс (фильм, 2001)

«Пульс» (яп. Kairo / 回路 — «Цепь») — японский фильм ужасов 2001 года режиссёра Киёси Куросавы. Премьера фильма состоялась 10 февраля 2001 года. В 2006 году вышел американский ремейк фильма под названием «Пульс»[1]. Слоган: «Yûrei ni aitai desu ka?» («Хочешь увидеть призрака?»).



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