Suite française – Melodie der Liebe (Originaltitel: Suite française) ist ein Kriegsdrama von Regisseur Saul Dibb. Die britisch-französisch-kanadische Koproduktion spielt in Frankreich zur Zeit des Zweiten Weltkriegs und basiert auf dem unvollendeten gleichnamigen Roman von Irène Némirovsky.
Während der Besetzung Frankreichs durch die Deutschen im Frühsommer 1940 flüchten viele Menschen aus Paris in die ländliche Umgebung. Als ein deutsches Regiment in Lucile Angelliers Dorf stationiert wird, kommt der Offizier Bruno von Falk im Hause von Lucile und deren Familie unter. Der ungebetene Besucher und Besatzer entpuppt sich wider Erwarten, als feinsinniger Gast mit Manieren und musikalischem Interesse. Erst durch sein Klavierspiel taut die unglücklich verheiratete Lucile auf und begreift den Mensch hinter dem verhassten Soldaten. So wird aus der anfänglichen Feindschaft eine Verbindung, die tiefer nicht sein kann. Aber die Tragik der Zeit verlangt von Lucile eine Entscheidung, die den Konflikt mit der deutschen Wehrmacht heraufbeschwört. Vor den Besatzern versteckt sie den Nachbarn Benoît Labarie, der einen deutschen Soldaten umgebracht hat. Ausgerechnet Bruno von Falk, ihre neu gefundene Liebe ist es, der das Suchkommando samt Strafaktionen befehligt. Lucile muss sich nun mit den Besatzern auf der einen und der dominanten Schwiegermutter auf der anderen Seite zurechtfinden, während sie den Konflikt zwischen ihrer Liebe und den Gegebenheiten im Sinne ihrer französischen Identität austrägt. Wobei Bruno von Falk eine heroische Rolle spielt, die einen Hauch menschlicher Größe vermittelt und dem Zuschauer Gänsehaut und feuchte Augen beschert. Der frühere Komponist und Offizier zögert jedenfalls nicht und beweist Liebe durch Großmut und Vergebung, durch Loslassen können und Verstehen.
Dieser Film verdient das Prädikat, "Besonders wertvoll!"
Ursprünglich als fünfteilige Romanfolge von der Autorin Irène Némirovsky geplant, konnten von Suite française nur zwei Bände („Sturm im Juni“ und „Dolce“) fertiggestellt werden. Von den restlichen drei Bänden sind nur Skizzierungen des weiteren Handlungsverlaufs vorhanden, da die Autorin im Juli 1942 festgenommen und nach Auschwitz deportiert wurde, wo sie am 17. August 1942 an Typhus starb.
Universal Studios hatte bereits 2006 die Filmrechte für den Stoff erworben und den Drehbuchautor Ronald Harwood mit der Umsetzung des Skripts betraut.[3] Als 2007 jedoch TF1 Droits Audiovisuels die Rechte erwarb, verfassten Saul Dibb und Matt Charman das Drehbuch.[4]
Die Produktion begann im Februar 2013, die Dreharbeiten im Juni desselben Jahres. Als Produktionsfirmen waren Alliance Films, Qwerty Films, Scope Pictures und TF1 Films Production beteiligt. Das Budget wurde auf 15 Mio. Euro geschätzt.
Drehorte waren die Gemeinde Marville im Département Meuse und die Lothringer Gemeinde Lorrainen in Frankreich sowie die Provinz Hennegau und Virton in Belgien, die beide zur Wallonie gehören.
Am 5. November 2014 fand vor Vertretern der Filmindustrie beim American Film Market im kalifornischen Santa Monica eine Vorführung statt. Filmstart in den meisten europäischen Kinos war zwischen März und Mai 2015. In Deutschland kam der Film am 14. Januar 2016 in die Kinos.[5]