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Andrew Lang (* 31. März 1844 in Selkirk; † 20. Juli 1912 in Banchory, Kincardineshire) war ein schottischer Schriftsteller, Anthropologe und Journalist (u. a. Daily News, Morning Post). Er vertrat eine evolutionistisch orientierte Anthropologie.[1]

Andrew Lang (1888)
Andrew Lang (1888)
Andrew Lang, gezeichnet von Burne Murdock
Andrew Lang, gezeichnet von Burne Murdock

Leben


Andrew Lang war das älteste von acht Kindern von John Lang, einem Stadtangestellten in Selkirk (Schottland), und Jane Sellar. Er wurde auf der Edinburgh Academy, der Universität St Andrews und auf dem Balliol College in Oxford erzogen. Dank seines sehr guten Abschlusses in Altphilologie wurde er Fellow des Merton College in Oxford. Er machte sich schnell einen Namen als Journalist, Dichter, Theaterkritiker und Geschichtsexperte. Ab 1911 war Andrew Lang Präsident der Society for Psychical Research. Als Altphilologe und Dichter beteiligte er sich an neuen Prosa-Übersetzungen der Ilias und Odyssee von Homer, über den er auch einige Bücher schrieb.

Das deutsche Rumpelstilzchen von Langs Fairy Tales
Das deutsche Rumpelstilzchen von Langs Fairy Tales

Lang ist heute vor allem für seine vielen Publikationen über Folklore, Mythologie und Religion bekannt. In seinem Werk Making of Religion (1900) vertritt er die These, dass im Volksglauben und Legenden (auch im okkulten Bereich wie den Poltergeistern) alte spirituelle Ideen lebendig sind. Er unternahm ausgedehnte Reisen in ganz Europa, um Folkloregeschichten und Märchen zu sammeln, und veröffentlichte sie in Märchensammlungen und Feengeschichten, darunter The Blue Fairy Book.

Als Historiker ist er für die Aufklärung einiger alter historischer Rätsel bekannt, speziell in Zusammenhang mit schottischer Geschichte. So klärte er die Identität des für die britische Regierung tätigen Spions Pickle (der von den Jakobiten nie verdächtigte Alistair McDonnell), der im Umkreis von Bonnie Prince Charles aktiv war. Er beschäftigte sich auch mit dem „Mann mit der eisernen Maske“ (in The valets tragedy), rehabilitierte Maria Stuart, fand neue Dokumente zum Graf von Saint Germain u. a.

Auf literarischem Gebiet leitete er lange die Literaturkritik in Longman’s Magazine und gab die Werke von Robert Burns heraus. Seine detektivischen Fähigkeiten versuchte er an Charles Dickens unvollendetem Kriminalroman Das Geheimnis des Edwin Drood, den er zu entwirren versuchte. Auch mit der Frage der Shakespeareschen Urheberschaft befasste er sich länger. Er kam in seinen späten Jahren zu der Überzeugung, nicht Francis Bacon, sondern ein noch nicht identifizierter „Großer Unbekannter“ müsse der Autor der Shakespeare’schen Werke gewesen sein.[2]

Lang war auch sehr an der Erforschung parapsychologischer Phänomene und Anthropologie interessiert und publizierte mehrere Bücher darüber: The Book of Dreams and Ghosts (1897), Magic and Religion (1901) und The Secret of the Totem (1905).[3] 1906 wurde er zum Mitglied (Fellow) der British Academy gewählt.[4]

Aus der 1875 geschlossenen Ehe mit Leonora Blanche Alleyne gingen keine Kinder hervor.


Werke



Bis 1889



1890–1899



1900–1909



1910–1912



Postum




Commons: Andrew Lang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen


  1. Westphal-Hellbusch: Ethnologie, in Handbuch der Wissenschaft und Bildung, Deutsche Buchgemeinschaft, Darmstadt 1960, Seite 298
  2. Shakespeare, Bacon, and the Great Unknown.
  3. Ivor Grattan-Guinness: Psychical Research: A Guide to Its History, Principles and Practices: In Celebration of 100 Years of the Society for Psychical Research. Aquarian Press, 1982, ISBN 0-85030-316-8, S. 123.
  4. Deceased Fellows. British Academy, abgerufen am 24. Juni 2020.
  5. The Folio Society: The Blue Fairy Book (Memento vom 28. Dezember 2016 im Internet Archive)
  6. The Folio Society: The Red Fairy Book (Memento vom 14. November 2011 im Internet Archive)
  7. The Folio Society: The Green Fairy Book (Memento vom 9. März 2016 im Internet Archive)
  8. The Folio Society: The Yellow Fairy Book (Memento vom 9. März 2016 im Internet Archive)
  9. The Folio Society: The Violet Fairy Book (Memento vom 1. Mai 2017 im Internet Archive)
  10. The Folio Society: The Brown Fairy Book (Memento vom 3. Mai 2016 im Internet Archive)
Personendaten
NAME Lang, Andrew
KURZBESCHREIBUNG schottischer Schriftsteller, Anthropologe und Journalist
GEBURTSDATUM 31. März 1844
GEBURTSORT Selkirk
STERBEDATUM 20. Juli 1912
STERBEORT Banchory, Kincardineshire

На других языках


- [de] Andrew Lang

[en] Andrew Lang

Andrew Lang FBA (31 March 1844 – 20 July 1912) was a Scottish poet, novelist, literary critic, and contributor to the field of anthropology. He is best known as a collector of folk and fairy tales. The Andrew Lang lectures at the University of St Andrews are named after him.

[es] Andrew Lang

Andrew Lang (Selkirk, Scottish Borders, 31 de marzo de 1844-Banchory, Aberdeenshire, 20 de julio de 1912) fue un escritor escocés. Destacó como crítico, folclorista, biógrafo y traductor.

[ru] Лэнг, Эндрю

Эндрю Лэнг (англ. Andrew Lang; 31 марта 1844 года, Селкерк — 20 июля 1912 года, Бэнчори) — британский (шотландский) писатель, переводчик, историк и этнограф.



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