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Karl Armin Zeißler (* 14. März 1922 in Limmritz, heutiger Ortsteil von Döbeln in Sachsen; † 6. Juni 2014 in Berlin) war ein deutscher Literaturwissenschaftler, Redakteur und Autor. Er war 25 Jahre lang stellvertretender Chefredakteur von Sinn und Form.


Leben


Armin Zeißler wuchs als Sohn eines Reichsbahnangestellten in Limmritz (Sachsen) auf, legte 1941 das Abitur ab und wurde dann zum Reichsarbeitsdienst verpflichtet. 1942 folgte der Eintritt in die Wehrmacht.[1] Da er Medizin studieren wollte,[2] war er in Russland als Sanitätsobergefreiter eingesetzt.[1] Dort geriet er 1944 in Kriegsgefangenschaft[1] und lernte den später bekannten Schriftsteller Franz Fühmann kennen.[2] In dieser Zeit besuchte er einen Lehrgang an der Zentralen Antifa-Schule in Noginsk. 1947 kehrte er nach Ostdeutschland zurück und trat in die SED ein. Zunächst lebte er in Grimma, später in Freital bei Dresden und, nachdem er eine Anstellung im Deutschen Hygiene-Museum gefunden hatte, von 1948 bis 1950 in Dresden.[1] Er wechselte im Jahr 1950 nach Berlin, arbeitete bis 1952 beim Amt für Information bei der Regierung der DDR[3] und danach in der Abteilung Kultur beim Zentralkomitee der SED, wo er bis 1958 blieb.[1]

Von 1951 bis 1954 absolvierte Zeißler ein Fernstudium an der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft in Potsdam, das er im September 1955 mit dem Staatsexamen abschloss. Nach einer fünfjährigen Aspirantur am Institut für Gesellschaftswissenschaften beim Zentralkomitee der SED wurde er 1963 zum Dr. phil. promoviert. Im selben Jahr begann seine langjährige Tätigkeit als Redakteur bei der Literaturzeitschrift Sinn und Form an der Akademie der Künste der DDR. Bereits im Jahr 1964 wurde er zum Stellvertretenden Chefredakteur benannt. Diese Stellung bekleidete er bis zum Ende des Jahres 1987.[1] Im Verlauf seiner Dienstzeit arbeitete er unter den Chefredakteuren Bodo Uhse, Wilhelm Girnus, Max Walter Schulz und Sebastian Kleinschmidt[4] und stellte in Übergangszeiten in alleiniger Verantwortung die Inhalte zusammen.[5][6]

Ab 1988 lebte Zeißler im Ruhestand und widmete sich eigenen und nun vor allem längeren Texten, als es ihm zuvor möglich gewesen war. Am 17. Mai 1989 erhielt er in Würdigung seiner redaktionellen Tätigkeit den F.-C.-Weiskopf-Preis.[7] 1996 wurde bekannt, dass er in den Jahren 1984 bis 1988 als Inoffizieller Mitarbeiter (IMS) unter dem Decknamen „Zeisig“ für den Staatssicherheitsdienst gearbeitet hatte.[8]

Am 6. Juni 2014 verstarb Armin Zeißler in Berlin.[1]


Werke



Prosa



Lyrik



Essays, Nachworte und Rezensionen (Auswahl)



Herausgaben



Rundfunkarbeiten



Sonstiges



Auszeichnungen



Einzelnachweise


  1. Armin-Zeißler-Archiv. Kurzbiografie/ Geschichte der Institution. In: adk.de. Abgerufen am 14. April 2017.
  2. Christel Berger: Das Grunderlebnis. Armin Zeißler: „Eulenschreie“. In: Neues Deutschland. Berlin 18. August 2005.
  3. –ke: Oh Operette – oh Instanzen. Ein musikalisches Lustspiel und seine Folgen. In: NZ am Montag. Nr. 30/1951. Berlin 23. Juli 1951.
  4. Manfred Hocke: Weggefährten. Ein Vierteljahrhundert bei „Sinn und Form“. (Nicht mehr online verfügbar.) In: dkp-online.de. 19. November 2004, archiviert vom Original am 15. April 2017; abgerufen am 14. April 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dkp-online.de
  5. Andreas Klimt (Hrsg.): Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. Band II: P–Z. Anhänge. K. G. Saur, München/ Leipzig 2008, ISBN 978-3-598-23592-4, Zeißler, S. 1485.
  6. (ADN): Neuer Chefredakteur von „Sinn und Form“ berufen. In: Neues Deutschland. Berlin 24. Juni 1983, Kultur/Sport, S. 7.
  7. F.-C.-Weiskopf-Preis 1989. In: Der Morgen. Nr. 116/1989, 19. Mai 1989, Kultur/Roman, S. 4.
  8. Angela Borgwardt: Im Umgang mit der Macht. Herrschaft und Selbstbehauptung in einem autoritären politischen System. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2002, ISBN 3-531-13833-2, Kapitel 4.2.3.1 Poetische Überlegungen: Der Essayband Lesen und Schreiben, S. 333, Fußnote 417.


Personendaten
NAME Zeißler, Armin
KURZBESCHREIBUNG deutscher Literaturwissenschaftler, Redakteur und Autor
GEBURTSDATUM 14. März 1922
GEBURTSORT Limmritz
STERBEDATUM 6. Juni 2014
STERBEORT Berlin



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