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Brian Michael Stableford (geboren am 25. Juli 1948 in Shipley, West Yorkshire) ist ein britischer Autor, Kritiker, Herausgeber und Übersetzer von Science-Fiction. Er hat Dutzende von Romanen, über 250 Kurzgeschichten, Hunderte von Essays und Rezensionen und eine Reihe von Sachbüchern, Monographien und Lexika zu Science-Fiction und Phantastik veröffentlicht. Seine Werke wurden in 14 Sprachen übersetzt.

Brian Stableford (2016)
Brian Stableford (2016)

Leben


Stableford ist der Sohn des Flugzeugkonstrukteurs William Ernest Stableford und der Lehrerin Joyce Stableford, geborene Wilkinson. Nach dem Besuch der Manchester Grammar School studierte er an der University of York, wo er 1969 mit dem Bachelor in Biologie abschloss. 1979 promovierte er dort mit einer Arbeit zur Soziologie der Science-Fiction. Von 1977 bis 1988 war er Soziologiedozent an der University of Reading, von 1988 bis 1995 unterrichtete er dort in Kreativem Schreiben. 1995/1996 war er Dozent an der University of the West of England in Bristol.

Stableford begann schon als Teenager zu schreiben. Seine erste Kurzgeschichte Beyond Time’s Aegis erschien 1965 in dem Magazin Science Fantasy. Er verfasste es zusammen mit seinem Schulkameraden Craig A. Mackintosh unter dem aus den Vornamen der beiden Autoren gebildeten Pseudonym Brian Craig. Das Pseudonym verwendete er später noch einige Male für eigene Arbeiten.

Sein erster Roman The Cradle of the Sun erschien 1969. 1972 erschien dann mit The Halcyon Drift der erste Band eines teils nach dem Protagonisten Star Pilot Grainger, teils nach dessen Raumschiff Hooded Swan benannter Romanzyklus. Bis 1975 erschienen weitere fünf Bände, in denen Grainger sich jeweils mit den Problemen und Gefahren eines fremden Planeten und seiner Ökologie auseinandersetzen muss, wobei Stableford seine Biologiekenntnisse geschickt verarbeitete. Ähnlich strukturiert war der ebenfalls sechsbändige Zyklus um das Raumschiff Daedalus, das bei seinen Missionen verlorene interstellare Kolonien der Menschheit kontaktiert.

Verschiedentlich wurde vermerkt, dass Stablefords Produktivität ihm bei den Kritikern im Wege steht. Für einen Autor auch durchaus ambitionierter Werke ist er geradezu ein Vielschreiber und einige seiner Romane gelten als lediglich routiniert, weshalb anspruchsvollere Arbeiten dann oft unterschätzt wurden. Die mangelhafte Rezeption seiner belletristischen Arbeiten soll der Grund dafür gewesen sein, dass er sich 1981 zurückzog und in den folgenden Jahren auf kritische, philologische und lexikografische Arbeiten zur Science-Fiction konzentrierte.[1]

1982 erschien The Science in Science Fiction, zusammen mit Peter Nicholls und David Langford verfasst, das auch in deutscher Übersetzung erschienen ist. Darin untersuchte er die vielfältigen und komplexen Beziehungen zwischen Wissenschaft und Science-Fiction. 1985 folgte dann Scientific Romance in Britain 1890–1950, eine gründliche Arbeit über die Scientific Romance, das britische Vorläufergenre der Science-Fiction. 2016 folgte mit New Atlantis: A Narrative History of Scientific Romance eine stark auf vier Bände erweiterter Behandlung des gleichen Themas. Ebenfalls 1985 erschien die auf seine Dissertation zurückgehende Abhandlung The Sociology of Science Fiction. An lexikografischen Arbeiten erschienen 2004 das Historical Dictionary of Science Fiction Literature und 2005 das Historical Dictionary of Fantasy Literature (in erweiterter Neuausgabe 2009 als The A to Z of Fantasy Literature). Das Thema der Beziehung von Science-Fiction und Wissenschaft behandelte er 2006 in 'Science Fact and Science Fiction noch einmal in Form eines Lexikons. Weniger sichtbar waren seine umfangreichen Beiträge zu Referenzwerken und Lexika, namentlich bei der Encyclopedia of Science Fiction, in F. N. Magills Survey of Science Fiction Literature und Neil Barrons Anatomy of Wonder (1987). Seine zahlreichen Essays erschienen inzwischen in einigen Sammelausgaben.

Ab Ende der 1980er trat Stableford dann auch wieder als belletristischer Autor auf, insbesondere mit den Erzählungen der Biotech Revolution, in einer relativ nahen Zukunft angesiedelte Geschichten, in denen Gentechnik und die genetische Modifikation des Menschen das Thema sind. 1991 erschien mit Sexual Chemistry: Sardonic Tales of the Genetic Revolution eine Sammlung solcher Erzählungen, ab 2004 folgten weitere Sammelbände.

In den folgenden Jahren schrieb Stableford weitere Romane und Romanzyklen, bei denen sich drei Schwerpunkte ausmachen lassen, nämlich Alternativgeschichte, fiktive Welten und Elemente aus Horrorliteratur und Fantasy, wobei diese Bestandteile öfters miteinander vermischt werden. Ein Beispiel dafür ist The Empire of Fear (1988), wo in einem alternativen Geschichtsverlauf ab dem Mittelalter eine Welt beschrieben wird, die von unsterblichen Vampiren beherrscht wird, wobei diese Vampire keine übernatürlichen Wesen sind, sondern deren Existenz im Stil einer Scientific Romance erklärt wird. Ähnlich die David-Lydyard Romantrilogie (1990–1994), nun mit Werwölfen im 19. Jahrhundert. Stableford griff aber nicht nur in den allgemeinen Fundus phantastischer Wesen wie Vampire und Werwölfe, sondern nahm auch spezifische fiktive Welten einzelner Autoren auf, wie etwa H. P. Lovecrafts in The Legacy of Erich Zann (2010) oder Clark Ashton Smiths Curse of the Coral Bride (2004).

Einen weiteren Schwerpunkt in den Jahren nach 2005 bildet eine intensive Übersetzertätigkeit Stablefords, die sich auf den französischen roman scientifique konzentrierte, also die Zeitgenossen und Vorläufer von Jules Verne. Zu nennen sind hier insbesondere Übersetzungen der Werke von Paul Féval, Maurice Renard und J.-H. Rosny aîné. Es entstanden in dieser Zeit über 180 Übersetzungen französischer Autoren, das heißt, Stableford hat im Alleingang einen nicht unerheblichen Teil des roman scientifique übersetzt.

In Entsprechung zu Stablefords Beschäftigung mit der Literatur der französischen Dekadenz steht der Mnemosyne-Zyklus, beginnend mit der Sammlung The Wayward Muse (2005), angesiedelt in einer dekadenten Künstlerkolonie in einer Welt, in deren alternativem Geschichtsverlauf das Römische Reich nie unterging.

Stableford heiratete 1973 Vivien Owen, mit der er einen Sohn und eine Tochter hat. 1985 wurde die Ehe geschieden. 1987 heiratete er Roberta Jane Rennie. Stableford lebt in Reading in Berkshire.


Auszeichnungen



Bibliografie



Serien und Zyklen


Die Serien sind nach dem Erscheinungsjahr des ersten Teils geordnet.

Dies Irae

Als Brian M. Stableford.

Challenge Chaos

Als Brian M. Stableford.

Star Pilot Grainger / Hooded Swan

Deutsche Sammelausgabe:

Daedalus Mission
The Realms of Tartarus / Das Reich des Tartarus
Asgard
Biotech Revolution

Emortality

Tales of the Biotech Revolution (Sammlungen)

Warhammer (als Brian Craig)

Orpheus-Trilogie / Orfeo:

Warhammer 40.000:

David Lydyard
Edward Copplestone
Genesys
Mnemosyne
The Empire of the Necromancers
Dupin / Saint-Germain
Morgan's Fork
Paul Furneret

Romane



Sammlungen



Kurzgeschichten



Anthologien


The Dedalus Book of Decadence

Sachliteratur



Übersetzungen


Paul Féval
The Blackcoats
The Scientific Marvel Fiction of Maurice Renard
The Scientific Romances of J-H Rosny aîné
Weitere Autoren

(alphabetisch nach Autoren sortiert)


Literatur





Einzelnachweise


  1. Vgl. Edward James: Stableford, Brian M(ichael). In: Noelle Watson, Paul E. Schellinger: Twentieth-Century Science-Fiction Writers. St. James Press, Chicago 1991, ISBN 1-55862-111-3, S. 760 f.
Personendaten
NAME Stableford, Brian M.
ALTERNATIVNAMEN Stableford, Brian Michael (vollständiger Name); Stableford, Brian (Alternativschreibung); Amery, Francis (Pseudonym); Craig, Brian (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG britischer Science-Fiction-Autor, -Herausgeber und Übersetzer
GEBURTSDATUM 25. Juli 1948
GEBURTSORT Shipley

На других языках


- [de] Brian M. Stableford

[en] Brian Stableford

Brian Michael Stableford (born 25 July 1948) is a British academic, critic and science fiction writer who has published more than 70 novels. His earlier books were published under the name Brian M. Stableford, but more recent ones have dropped the middle initial and appeared under the name Brian Stableford.[1] He has also used the pseudonym Brian Craig for a couple of very early works, and again for a few more recent works. The pseudonym derives from the first names of himself and of a school friend from the 1960s, Craig A. Mackintosh, with whom he jointly published some very early work.[2]

[ru] Стэблфорд, Брайан

Бра́йан Майкл Стэ́блфорд (англ. Brian Michael Stableford, род. 25 июля 1948 года) — британский писатель жанров научной фантастики, кибер- и стимпанка, фэнтези и хоррора; переводчик с французского, литературный и музыкальный критик, литературовед и социолог.



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