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Dezső (Desiderius) Kosztolányi von Nemeskosztolány [ˈdɛʒøː ˈkostolaːɲi] (* 29. März 1885 in Szabadka, Österreich-Ungarn; † 3. November 1936 in Budapest) war ungarischer Schriftsteller, Dichter, Journalist und Übersetzer. Er war der Cousin des ungarischen Schriftstellers Géza Csáth.

Dezső Kosztolányi, 1935 (fotograf: Aladár Székely)
Dezső Kosztolányi, 1935 (fotograf: Aladár Székely)
Lajos Tihanyi: Dezső Kosztolányi (1914). Katalogreproduktion
Lajos Tihanyi: Dezső Kosztolányi (1914). Katalogreproduktion

Leben


Nachdem Kosztolányi in seinem Heimatort die Hochschulreife erworben hatte, zog er nach Budapest, um Literaturwissenschaft zu studieren. An der Universität schloss er Bekanntschaft mit späteren Größen der ungarischen Literatur, wie Mihály Babits, Gyula Juhász, Frigyes Karinthy und Milán Füst.

Sein Studium brach er ab und veröffentlichte ab 1920 seinen ersten Gedichtband.

1928 übersetzte er Dantons Tod von Georg Büchner ins Ungarische. Er bearbeitete das Stück für die Budapester Bühne und war auch maßgeblich an der Inszenierung beteiligt.

1931 wurde er erster Präsident des ungarischen P.E.N.-Clubs.

Kosztolányi schrieb leicht und schnell. Er veröffentlichte unzählige Zeitungsartikel und Erzählungen (u. a. in Nyugat sowie auch im Pester Lloyd), ferner zwölf Gedichtbände und Romane. Sein Stil gilt bis heute als Maßstab für Reinheit und Klarheit.

Von seiner Grundeinstellung her war Kosztolányi bürgerlich bis konservativ; er wird als der „ungarische Hugo von Hofmannsthal“ bezeichnet.


Der kleptomanische Übersetzer


Unter Literaturübersetzern ist Dezső Kosztolányi für seine stilistisch gar nicht sonderlich gelungene, von der Idee aber geniale Kurzgeschichte Der kleptomanische Übersetzer berühmt geworden. Darin schildert er den Übersetzer Gallus, der aufgrund seiner Kleptomanie dazu übergegangen ist, sich beim Übersetzen weidlich an den Wertsachen der Originaltexte zu bedienen: er kürzt Vertragssummen, Lösegelder oder Erbschaften um zwei bis vier Nullen, nimmt reichen Matronen in der Übertragung die Perlenketten und Nerzmäntel ab, um sie mit dünnen Silberkettchen und in Ballonmänteln dastehen zu lassen, und die von Kristalllustern hell erleuchteten Schlösser sind in der Übersetzung nur von flackernden Petroleumlampen erleuchtet.[1]


Werke (Übersetzungen, Auswahl)


In deutscher Sprache sind von ihm unter anderem erschienen:


Werke (Verfilmungen)




Commons: Dezső Kosztolányi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Die Geschichte ist z. B. auch enthalten in Ragni Maria Gschwend (Hrsg.): Der schiefe Turm von Babel. Geschichten vom Übersetzen, Dolmetschen und Verstehen. Ein Lesebuch. Verlag Straelener Manuskripte, ISBN 3-89107-048-9 bzw. ISBN 978-3-89107-048-2.
Personendaten
NAME Kosztolányi, Dezső
ALTERNATIVNAMEN Kosztolányi, Desiderius
KURZBESCHREIBUNG ungarischer Schriftsteller, Dichter, Journalist und Übersetzer
GEBURTSDATUM 29. März 1885
GEBURTSORT Szabadka, Österreich-Ungarn
STERBEDATUM 3. November 1936
STERBEORT Budapest

На других языках


- [de] Dezső Kosztolányi

[en] Dezső Kosztolányi

Dezső Kosztolányi (Hungarian pronunciation: [ˈdɛʒøː ˈkostolaːɲi]; March 29, 1885 – November 3, 1936) was a Hungarian writer, journalist, translator and also a speaker of Esperanto. He wrote in all literary genres, from poetry to essays to theatre plays. Building his own style, he used French symbolism, impressionism, expressionism and psychological realism. He is considered the father of futurism in Hungarian literature.

[fr] Dezső Kosztolányi

Dezső Kosztolányi ([ˈdɛʒøː], [ˈkostolaːɲi]), né le 29 mars 1885 à Szabadka (actuelle Subotica) et mort le 3 novembre 1936 à Budapest, est un poète, écrivain, journaliste, critique littéraire, essayiste et traducteur hongrois.

[ru] Костоланьи, Дежё

Дежё Костола́ньи (венг. Kosztolányi Dezső; 29 марта 1885 (1885-03-29), Суботица, Австро-Венгрия, совр. Сербия — 3 ноября 1936, Будапешт) — венгерский писатель и журналист.



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