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Linda Lê (* 1963 in Đà Lạt, Vietnam; † 9. Mai 2022[1] in Paris[2]) war eine vietnamesisch-französische Schriftstellerin.

Linda Lê (2010)
Linda Lê (2010)

Leben


Ihr Vater war ein Ingenieur aus Nordvietnam, ihre Mutter entstammte einer reichen vietnamesischen Familie mit französischer Staatsbürgerschaft. Die Kindheit verbrachte Linda Lê in Đà Lạt. 1969 floh die Familie vor den nordvietnamesischen Truppen nach Saigon. Die traumatische Erfahrung beschrieb Linda Lê in dem kurzen Text Les pieds nus (Die nackten Füße). In Saigon besuchte Linda Lê das französische Lycée und begeisterte sich für Victor Hugo und Honoré de Balzac. 1977 emigrierte sie mit ihrer Mutter, drei Schwestern und ihrer Großmutter nach Frankreich. Ihr Vater, der nicht Französisch sprach, blieb in Saigon. Am Gymnasium in Le Havre lernte Linda Lê das Werk Marcel Prousts kennen. 1981 wechselte sie auf das Lycée Henri IV in Paris und studierte anschließend an der Sorbonne. Sie lebte in Paris.

Linda Lês erster Roman, Un si tendre vampire, erschien 1987. Bald darauf folgten Fuir 1988 und Solo (1989), eine Sammlung von Kurzgeschichten. Alle drei Bücher wurden im Verlag Table Ronde veröffentlicht, später aber von ihr selbst aus ihrer offiziellen Bibliographie gestrichen. Linda Lê wechselte zum Verlag Christian Bourgois, dem sie viele Jahre lang treu blieb.

Außerdem arbeitete sie als Literaturkritikerin und schrieb für den Verlag Hachette Vorworte, die später gesammelt unter dem Titel Tu écriras sur le bonheur (1999) erschienen. Ein Sammelband mit Literaturkritiken erschien 2009: Au fond de l'inconnu pour trouver du nouveau.

1995 starb Linda Lês Vater in Vietnam. Zu seinem Begräbnis reiste Linda Lê zum ersten Mal seit der Emigration nach Vietnam. Der verlassene und einsam gestorbene Vater ist eine immer wieder auftauchende Gestalt in Linda Lês Werk, insbesondere in der Trilogie Les Trois parques (1997), Voix (1998), einem verstörend vielstimmigen Werk, dem ein psychischer Zusammenbruch vorausging, und Lettre morte (1999).

Am 9. Mai 2022 starb Linda Lê nach langer Krankheit im Alter von 58 Jahren.[3]


Auszeichnungen



Werke



Sekundärliteratur





Einzelnachweise


  1. La romancière française Linda Lê est morte. In: Le Monde. 9. Mai 2022, abgerufen am 9. Mai 2022 (französisch).
  2. Todesmeldung (vietnamesisch)
  3. VnExpress: Nhà văn Linda Lê qua đời. Abgerufen am 9. Mai 2022 (vietnamesisch).
Personendaten
NAME Lê, Linda
KURZBESCHREIBUNG vietnamesisch-französische Schriftstellerin
GEBURTSDATUM 1963
GEBURTSORT Đà Lạt, Vietnam
STERBEDATUM 9. Mai 2022
STERBEORT Paris

На других языках


- [de] Linda Lê

[en] Linda Lê

Linda Lê (1963 – 9 May 2022) was a French writer. She was a recipient of the Fénéon Prize, the Prix Wepler, the Prix Renaudot du livre de poche, and the Prince Pierre de Monaco literary prize.

[ru] Ле, Линда

Линда Ле (фр. Linda Lê; 13 июля 1963[1], Далат, Южный Вьетнам — 9 мая 2022[2], Париж[3]) — французская писательница вьетнамского происхождения.



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