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Matthias Biskupek (* 22. Oktober 1950 in Chemnitz; † 11. April 2021[1] in Rudolstadt) war ein deutscher Schriftsteller,[2] Publizist und Literaturkritiker.

Matthias Biskupek (2017)
Matthias Biskupek (2017)

Leben


Matthias Biskupek wuchs mit zwei Brüdern und einer Schwester in der sächsischen Kleinstadt Mittweida auf. Sein Vater war Lehrer, geboren 1920 in Breslau, seine Mutter Angestellte, geboren 1923 in Leipzig.

Er besuchte in Mittweida zunächst die Fichte-Schule, dann die Erweiterte Oberschule „Erich Weinert“. Gleichzeitig machte er eine Lehre als Maschinenbauer bei der Roscher & Eichler KG Altmittweida. Abitur und Facharbeiterbrief schloss er 1969 ab. Anschließend studierte er technische Kybernetik und Prozessmesstechnik an der Technischen Hochschule Magdeburg. Sein Studium schloss er 1973 mit einer Diplomarbeit zur digitalen Weg- und Winkelmessung ab. Von 1973 bis 1976 war er als Systemanalytiker und zeitweise auch als Maschinenfahrer im Chemiefaserkombinat Schwarza bei Rudolstadt tätig.

Während der Schul- und Studienzeit besuchte Biskupek verschiedene literarische Zirkel, so an der TH Magdeburg bei Wolf Dieter Brennecke. 1974/75 arbeitete er im Arbeitskreis Literatur in Neulobeda mit. In den folgenden Jahren nahm er mehrfach am Schweriner Poetenseminar teil, in den achtziger Jahren auch als Seminarleiter. Nach abschlägigem Bescheid vom Leipziger Literaturinstitut arbeitete er seit 1976 am Theater Rudolstadt, zunächst als Regieassistent, später als Dramaturg, zeitweilig auch als Bühnentechniker, Programmheftzeichner, Inspizient und Kleindarsteller. In dieser Zeit führte ihn ein Studienaufenthalt (1978) in einen Geraer Elektronikbetrieb. Von 1979 bis 1983 war er Dramaturg und Texter am Geraer Kabarett Fettnäppchen. Dort betreute er ein Dutzend Programme, für die er auch textete und von denen die Hälfte zur Aufführung kam. 1981/82 belegte er einen Sonderkurs am Leipziger Literaturinstitut. Seit 1983 lebte er freischaffend in Rudolstadt.

In der Zeitschrift Temperamente: Blätter für junge Literatur (Verlag Neues Leben, Berlin) wurden zwischen 1978 und 1983 mehrere seiner Texte veröffentlicht.

Zwischen 1985 und 1991 reiste Biskupek häufig nach Estland, 1987 hielt er sich mehrere Wochen in München und Köln auf. Dort recherchierte er für eine Karl-Valentin-Biographie, die 1993 erschien. Seit 1990 führten ihn Lesungen, Ausstellungseröffnungen und Vorträge unter anderem nach England, Polen, Finnland, Japan sowie in die Schweiz und die USA.

1993 war er Kreisschreiber in Neunkirchen/Saar. 1997 bekam er ein Aufenthaltsstipendium für das Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf, 2000 das Casa-Baldi-Stipendium der Deutschen Akademie Rom in Olevano Romano. Den Walter-Bauer-Preis erhielt er 2016.

Von 1982 war er Kandidat, ab 1985 bis zu dessen Auflösung Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR, in dem er 1990 der letzte Vorsitzende des Bezirksverbandes Gera war. Anfang der 1990er Jahre war er Vorsitzender des Landesverbandes Thüringen im Verband deutscher Schriftsteller (VS). Zeitweilig war er auch Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft Thüringen in Weimar und Sprecher des Thüringer Literaturrats. Er war Mitglied des Friedrich-Bödecker-Kreises Thüringen und des PEN-Zentrums Deutschland, dessen Schatzmeister er von 2011 bis April 2017 war. Er kandidierte nach Ablauf der sechs Jahren nicht mehr für dieses Amt.

Er schrieb Romane, Geschichten, Kabaretttexte, Feuilletons und Features für den Rundfunk, in den 1980er Jahren auch Treatments für die DEFA, die jedoch nie zum Film gediehen. Er war zudem als Publizist und Literaturkritiker tätig, so von 1978 bis zu deren Ende 1993 bei der Berliner Wochenschrift Die Weltbühne, ab 1998 bei Ossietzky, einer der beiden Nachfolgezeitschriften, deren Mitherausgeber er seit August 2015 war. Von 1982 bis 2012 schrieb er monatliche Buchkolumnen für das Satireblatt Eulenspiegel, danach war er gelegentlicher Mitarbeiter. Daneben arbeitete er für Tageszeitungen und produzierte Features für Deutschlandradio Kultur und den Mitteldeutschen Rundfunk.


Publikationen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Harald Pfeifer: Schriftsteller Matthias Biskupek ist tot. In: MDR Kultur. 11. April 2021, abgerufen am 12. April 2021.
  2. Matthias Biskupek. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2018/2019. Band II: P–Z. Walter de Gruyter, 2018, ISBN 978-3-11-057616-0, S. 77.
Personendaten
NAME Biskupek, Matthias
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller, Publizist und Literaturkritiker
GEBURTSDATUM 22. Oktober 1950
GEBURTSORT Chemnitz
STERBEDATUM 11. April 2021
STERBEORT Rudolstadt



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