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Oles (Oleksandr) Terentijowytsch Hontschar (ukrainisch Оле́сь (Олекса́ндр) Тере́нтійович Гонча́р; wissenschaftliche Transliteration Oles‘ Hončar; * 3. April 1918 in Lomiwka, Ukrainische Volksrepublik; † 12. Dezember 1995 in Kiew, Ukraine) war ein ukrainischer und sowjetischer Schriftsteller, Literaturkritiker und sozialer Aktivist.

Oles Hontschar, etwa 2. Hälfte der 1940er Jahre
Oles Hontschar, etwa 2. Hälfte der 1940er Jahre
Signatur
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Biografie


Oles Hontschar wurde als Oleksandr Terentijowytsch Bilytschenko am 3. April 1918 in der Siedlung Lomiwka (heute ein Stadtviertel im Rajon Amur-Nyschnjodnipro der Stadt Dnipro) als Kind von Fabrikarbeitern geboren. Nach dem Tod der Mutter lebte er bei seinen Großeltern mütterlicherseits in Suche (Сухе) in der Oblast Poltawa. Bei seiner Einschulung 1925 wurde er unter dem Mädchennamen seiner Mutter Hontschar gelistet und nannte sich seitdem Oles‘ (Kurzform von Oleksandr). Nach der siebenjährigen Schulzeit besuchte er von 1933 bis 1937 die Fachschule für Journalistik „Nikolaj Ostrovskij“ in Charkiw. In dieser Zeit arbeitete er als Korrespondent für mehrere regionale Zeitungen. Es entstanden die ersten Werke, wie „Die Kirschen blühen“ und „Ivan Mostovskij“.[1] Diese beiden Erzählungen widmete er Menschen, die er gut kennt und liebt.

1938 schrieb er sich an der Philologischen Fakultät der Charkiwer Universität ein. Oles Hontschar genoss sein Studium, studierte nationale und ausländische Literatur, lernte Sprachen. Seine Kommilitonen waren die Autoren Dmytro Bilous und Hryhorij Tjutjunnyk[2]. Im Juni 1941 verließ er die Universitätsbibliotheken, um mit vielen anderen Studenten als Freiwilliger an die Front zu gehen. Während des Zweiten Weltkrieges war er Oberfeldwebel und später der erste Sergeant der Mörser-Batterie im Bataillon der 72. Gardeschützendivision. Ungeachtet der Zustände an der Front entstanden in dieser Zeit Niederschriften und Gedanken, die der Autor selbst später „Konspekte der Gefühle“ und „poetische Entwürfe für künftige Werke“ nannte. Für seinen Fronteinsatz erhielt der Schriftsteller Auszeichnungen (Ruhmesorden, Orden des Roten Sterns, drei Medaillen „für Mut“).

Nach Beendigung seines Studiums 1946 an der Universität Dnipropetrowsk lebte er bei seiner älteren Schwester in Lomiwka und schreibt die Trilogie „Bannerträger“, deren Teile erstmals in der Zeitschrift „Vittschyzna“ gedruckt werden. Für „Bannerträger“ erhält Hontschar zwei Mal den Stalinpreis. Nach Fertigstellung des dreiteiligen Romans 1948 beschäftigt sich der Autor weiterhin mit der Kriegsthematik. Ende der 1940er / Anfang der 1950er Jahre schrieb Oles Hontschar eine Reihe von Kurzgeschichten und Erzählungen, die dem friedlichen Zusammenleben von Menschen gewidmet waren und sich mit wichtigen moralischen Aspekten ihres Zusammenlebens beschäftigten.

Von 1959 bis 1971 war Oles Hontschar Vorsitzender der Nationalen Autorenvereinigung der Ukraine,[3] zusätzlich war er 1959 bis 1986 Sekretär der Union Sowjetischer Schriftsteller. Ab 1973 war der Autor Leiter des ukrainischen republikanischen Friedenskomitees, Mitglied des Weltfriedensrates und Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine. Er starb 1995 in Kiew und wurde dort auf dem Baikowe-Friedhof bestattet.

Grab von Oles Hontschar auf dem Kiewer Baikowe-Friedhof
Grab von Oles Hontschar auf dem Kiewer Baikowe-Friedhof

Oles Hontschar widmete sich ebenfalls der literaturkritischen Tätigkeit. Angefangen in der Studienzeit mit der Analyse der Werke von M. Kozjubynskyj und W. Stefanyk erstellte er später Dutzende von Artikeln, die später in separaten Büchern publiziert wurden („Über unsere Literatur“ 1972, „Über die, die uns wichtig sind“ 1978, „Schriftstellerisches Nachdenken“ 1980),[4] und teilweise in die sechsbändige Werksammlung des Autors eingegangen sind. Arbeiten von Oles Hontschar wurden in insgesamt 67 Sprachen übersetzt.


Werke



Romane



Erzählungen



Sammlungen von Kurzgeschichten



Essays



Verarbeitung der Werke



Theater



Verfilmungen



Ehrungen und Auszeichnungen



Gedenkstätten


Oles Hontschar gewidmete Orte, Straßen und Gebäude


Literatur




Commons: Oles Hontschar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Олесь Гончар. Abgerufen am 26. Oktober 2014.
  2. Bilous, Dmytro Hryhorowytsch Biografie in der Bibliothek der ukrainischen Literatur; abgerufen am 8. Dezember 2019 (ukrainisch)
  3. Олесь Гончар. Abgerufen am 26. Oktober 2014.
  4. ОЛЕСЬ ГОНЧАР (1918–1995). Abgerufen am 26. Oktober 2014.
  5. Гончар Александр (Олесь) Терентьевич, warheroes.ru (russisch)
Personendaten
NAME Hontschar, Oles
ALTERNATIVNAMEN Hontschar, Oleksandr Terentijowytsch (vollständiger Name); Гонча́р, Оле́сь Тере́нтійович (ukrainisch); Гонча́р, Олекса́ндр Тере́нтійович (ukrainisch); Hončar, Oles‘ (Transliteration)
KURZBESCHREIBUNG ukrainischer und sowjetischer Schriftsteller, Literaturkritiker und sozialer Aktivist
GEBURTSDATUM 3. April 1918
GEBURTSORT Lomiwka, Ukrainische Volksrepublik
STERBEDATUM 12. Dezember 1995
STERBEORT Kiew, Ukraine

На других языках


- [de] Oles Hontschar

[en] Oles Honchar

Oleksandr "Oles" Terentiyovych Honchar (Ukrainian: Олесь Терентійович Гончар; 3 April 1918 – 12 December 1995) was a Soviet and Ukrainian writer and public figure. He also was a veteran of World War II and member of the Ukrainian parliament.

[fr] Oles Hontchar

Oles Hontchar (en ukrainien : Олесь Гончар) ou Oles Gontchar (en russe : Олесь Гончар) est un écrivain soviétique et ukrainien, né le 3 avril 1918 dans le village de Lomivka (gouvernement d'Ekaterinoslav, en Ukraine) et mort le 12 décembre 1995[réf. nécessaire] selon d'autres sources le 17 juillet 1995 [1]à Kiev (Ukraine). Il est inhumé au Cimetière Baïkove.

[ru] Гончар, Олесь

Оле́сь (Алекса́ндр) Тере́нтьевич Гонча́р (укр. Олесь Терентійович Гончар), имя при рождении — Алекса́ндр Тере́нтьевич Беличе́нко (укр. Олександр Терентійович Біличенко[4]; 3 апреля 1918, слобода Суха, Полтавская губерния, Украина — 14 июля 1995, Киев, Украина) — украинский советский писатель, публицист и общественный деятель.



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