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Oskar Kruus (* 29. September 1929 in Vana-Otepää; † 29. Oktober 2007 in Tallinn) war ein estnischer Literaturwissenschaftler, Kritiker und Schriftsteller.


Leben


Oskar Kruus machte 1947 in Otepää Abitur und immatrikulierte sich 1948 an der Universität Tartu. Nach einem Jahr in der rechtswissenschaftlichen Fakultät wechselte er 1949 zum Fach estnische Philologie. 1953 schloss er das Studium in der Fachrichtung estnische Literatur mit einer „überaus umfangreichen“[1] Arbeit zu Jakob Mändmets ab. Von 1953 bis 1973 arbeitete und forschte er im „Institut für Sprache und Literatur“ der Estnischen Akademie der Wissenschaften in Tallinn. Danach folgten einige kurzzeitige Anstellungen: Von 1973 bis 1974 war Kruus in der Redaktion von Looming, 1974 bis 1975 am Theater in Pärnu, und von 1976 bis 1977 beim Estnischen Schriftstellerverband.

Nach einer freiberuflichen Periode (1977–1986) arbeitete Kruus vier Jahre beim Verlag Eesti Raamat (1986–1990). Von 1993 bis 1997 war er Dozent an der Pädagogischen Universität Tallinn. In dieser Periode holte er auch seine akademischen Grade nach: 1993 Magister und 1996 Doktor.[2]

Oskar Kruus war seit 1970 Mitglied des Estnischen Schriftstellerverbandes.


Wissenschaftliches Werk


Kruus publizierte seit 1947 Kritiken und literaturwissenschaftliche Untersuchungen. Dabei liegt sein Schwerpunkt auf Faktenreichtum und nicht auf literaturtheoretischen Erörterungen. Häufig hat er zahlreiche biografische Einzelheiten von Autoren zusammengetragen und die literarische Öffentlichkeit mit detailreichem Hintergrundwissen versorgt. Nicht zufällig wurde er in einer Rezension schlicht als „bekannter estnischer Biograf“ bezeichnet.[3] Auch stammt aus seiner Feder eine Darstellung über den Einfluss der Staatsmacht auf die Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Estland.[4] In einem anderen Beitrag berichtet er über die Eheschließungen von einer Reihe von Autoren.[5] Ferner hat er eine Monografie über estnische Schriftstellerinnen abgefasst.[6]

Zu einer Reihe von Autorinnen und Autoren hat Oskar Kruus Monografien vorgelegt: Karl August Hindrey, Bernard Kangro, Raimond Kolk, Jakob Mändmets, Juhan Sütiste und Hella Wuolijoki.


Literarisches Werk


Kruus debütierte 1962 mit einem Gedichtband, dessen Verse als „sehr mittelmäßig“[7] bezeichnet wurden. Es folgte noch ein weiterer Gedichtband, aber die Kritik stellte bald fest, dass Prosa mehr dem Wesen des Autors entspräche.[8] In diesem Bereich legte er denn auch einige Romane vor, wobei allerdings ebenfalls vor allem der kulturhistorische Wert hervorgehoben wurde, während die Sprache und das künstlerische Niveau auf Kritik stießen.[9] So stellt der Historiker (und spätere Ministerpräsident Estlands) Mart Laar lakonisch fest, dass man Oskar Kruus‘ Roman „nicht mit der Prosa von Jaan Kross vergleichen“ könne.[10] Dementsprechend ist auch das Memoirenwerk von Oskar Kruus vor allem im Hinblick auf das darin enthaltene „literaturhistorische Material“[11] gewürdigt worden.


Auszeichnungen



Bibliografie



Literaturwissenschaftliches Werk und Herausgebertätigkeit



Monografien


Artikel (Auswahl)


Literarisches Werk



Literatur zum Autor





Einzelnachweise


  1. Abel Nagelmaa: Mitmekülgselt ning viljakalt. Oskar Kruus 50, in: Keel ja Kirjandus 9/1979, S. 557.
  2. Eesti kirjanike leksikon. Koostanud Oskar Kruus ja Heino Puhvel. Tallinn: Eesti Raamat 2000, S. 232–233.
  3. Vaapo Vaher: Literaarpatoloogiline Oskar Kruus, in: Looming 4/2002, S. 625.
  4. Kuidas riigivõim on eesti kirjamehi terroriseerinud, in: Keel ja Kirjandus 8/1990, S. 471–490.
  5. Kakskümmend üks pulma ja üksteist surma. Kuidas kirjanikud abielluvad, kuidas kirjanikud surevad. [Tallinn:] Faatum 2003.
  6. Naine hanesulega. Kirjutisi naiskirjanikeset. Tallinn: Eesti Raamat 1971. 338 S.
  7. E. Pillesaar: „Poolt ütelda ei tahaks…“, in: Keel ja Kirjandus 2/1963, S. 120.
  8. Valeeria Villandi: Oskar Kruus 50, in: Looming 9/1979, S. 1332.
  9. Mati Hint: Kas kaks vagu korraga ehk kellele kirjutab Oskar Kruus?, in: Looming 4/1987, 548-553.
  10. Mart Laar: Ärkamisajast nii ja teisiti, in: Looming 4/1987, 553.
  11. Hilve Rebane: Nostalgiat ja kibestust kirjandus- ja kultuurioo taustal, in: Keel ja Kirjandus 12/1997, S. 853.
Personendaten
NAME Kruus, Oskar
KURZBESCHREIBUNG estnischer Literaturwissenschaftler und Schriftsteller
GEBURTSDATUM 29. September 1929
GEBURTSORT Vana-Otepää
STERBEDATUM 29. Oktober 2007
STERBEORT Tallinn



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