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Ursula Püschel (* 1. Juni 1930 in Töpchin; † 10. August 2018 in Bernau bei Berlin[1]) war eine deutsche Literaturwissenschaftlerin, Journalistin und Schriftstellerin.[2] Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit betraf das Werk der Schriftstellerin Bettina von Arnim, einer Vertreterin der Vormärz-Literatur.


Leben


Nach dem Abitur 1948 studierte Ursula Püschel Geschichte und Germanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie schloss das Studium 1952 mit dem Staatsexamen ab. Danach arbeitete sie bis 1955 an der Akademie der Künste in Berlin im Bettina-von-Arnim-Archiv. 1965 wurde sie mit der Dissertation Bettina von Arnims politische Schriften[3] an der Humboldt-Universität zum Dr. phil. promoviert.

In den Folgejahren war sie – neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit – für Presse, Rundfunk, Theater, Fernsehen und Film tätig. Seit 1985 arbeitete Ursula Püschel freiberuflich als Literaturkritikerin und Essayistin. Ihr literaturkritisches Interesse galt besonders Veröffentlichungen von und über Frauen.


Bettina von Arnim


Das Bettina-von-Arnim-Archiv, jetzt in der Klassik Stiftung Weimar, gelangte an die Akademie der Künste Berlin, als sich im Arnimschen Herrensitz Schloss Wiepersdorf nach Kriegsende auch Manuskripte von Achim und Bettina fanden, die bei der Versteigerung des Arnimschen Nachlasses 1929 nicht veräußert worden waren. Unter den Papieren entdeckte Ursula Püschel handschriftliche Entwürfe Bettina von Arnims zur Polenbroschüre („An die aufgelöste Preußische Nationalversammlung“), im Januar 1849 anonym erschienen, in der sie ein von preußischen Besitzansprüchen freies Polen forderte. Ihre Autorschaft wurde 1906 durch den Literaturwissenschaftler Reinhold Steig, der den Nachlass kannte, verleugnet.[4] Ursula Püschel hat 1954 diese Broschüre zum ersten Mal seit 1849 und zum ersten Mal mit dem Namen Bettina von Arnims als Autorin veröffentlicht.

Neben einer Reihe von Aufsätzen und Büchern war Püschels wichtigste Arbeit die Herausgabe des Briefwechsels der Schriftstellerin mit dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV., der – als ein gewichtiger Teil ihres Werkes – außer einem kleinen Anteil bis dahin nicht publiziert und zu großen Teilen noch unbekannt war. 2004 erschien der Essay-Band Bettina von Arnim – politisch.


Weitere Werke (Auswahl)



Literatur






  1. Uwe Lemm und Wolfgang Bunzel (Hrsg.): Internationales Jahrbuch der Bettina-von-Arnim-Gesellschaft: Forum für die Erforschung von Romantik und Vormärz Band 30/31/32. Saint Albin Verlag, Berlin 2021, Wolfgang Bunzel: „Mit aller Anteilnahme“. Nachruf auf Ursula Püschel †, S. 1 ff.
  2. Ursula Püschel. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2016/2017. Band II: P-Z. Walter de Gruyter, 2016, ISBN 978-3-11-045397-3, S. 773.
  3. Ursula Püschel: Bettina von Arnims politische Schriften. Inauguraldissertation, Humboldt-Universität zu Berlin, 1965. Mikroform, OCLC 122897837
  4. „Gegen Bettinas Autorschaft spricht der Stil.“ in: Karl Goedeke, Edmund Goetze: Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen. 2. Auflage. Ehlermann, Leipzig 1906, Bd. 6. S. 78http://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3DGoedekeGrundrissZurGeschichteDerDeutschenDichtung-2-6~MDZ%3D%0A~SZ%3Dn91~doppelseitig%3D~LT%3D78~PUR%3D.
Personendaten
NAME Püschel, Ursula
KURZBESCHREIBUNG deutsche Literaturwissenschaftlerin, Journalistin und Schriftstellerin
GEBURTSDATUM 1. Juni 1930
GEBURTSORT Töpchin
STERBEDATUM 10. August 2018
STERBEORT Bernau



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