Eberhard Panitz (* 16. April 1932 in Dresden; † 1. Oktober 2021 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller, Drehbuchautor, Lektor und Publizist, der sowohl epische Werke als auch Reportagen, Hörspiele und Drehbücher zu Kino- und Fernsehfilmen verfasst sowie zwei Erzählbände herausgegeben hat, die eine repräsentative Auswahl kanonisierter deutscher Prosa enthalten. Panitz’ Werk lässt sich mehrheitlich der Programmatik des sozialistischen Realismus zurechnen.
Eberhard Panitz
Zu den Motiven seines Schaffens gehörten der Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft in der DDR, außergewöhnliche Frauengestalten, Spionagefälle und etwa auch die alliierten Luftangriffe auf Dresden vom 13. bis 15. Februar 1945. Panitz’ schriftstellerische Produktion weist eine deutliche antifaschistische Tendenz aus.
Vom DDR-Kulturapparat wurde Panitz mehrfach mit hohen Literaturpreisen ausgezeichnet; nach dem Fall der Mauer und dem Ende der eigenständigen DDR-Literatur blieben weitere Ehrungen aus. Panitz publizierte nach der Wiedervereinigung in kleineren Verlagen, die meist auf linke Autoren spezialisiert sind.
Leben
Vor einem Kloster auf einer Studienreise durch die Mongolei im Jahr 1966
Eberhard Panitz war der Sohn eines Straßenbahnschaffners und einer Verkäuferin. Er wuchs in Dresden-Trachau auf. Nach dem Abitur 1950[1] an der Dresdner Pestalozzi-Oberschule in Pieschen arbeitete er als Mitglied einer Jugendbrigade am Bau der Talsperre Cranzahl mit. Danach studierte er bis 1953 an der Universität Leipzig Pädagogik und Germanistik. Von 1953 bis 1960 war er Lektor im Verlag Neues Leben und im Mitteldeutschen Verlag (Halle). 1958 trat er dem Deutschen Schriftstellerverband bei, dem er bis zu dessen Auflösung 1990 angehörte.
Panitz unternahm zahlreiche Reisen in sozialistische Staaten wie Vietnam, Kuba und die Mongolei und auch eine mehrmonatige Reise durch die USA.
Panitz war Mitglied des Marxistischen Forums der Partei Die Linke. Er lebte als freier Schriftsteller in Berlin-Grünau,[2] wo er Anfang Oktober 2021 im Alter von 89 Jahren starb.[3]
Eberhard Panitz wird 2008 von Heinz Florian Oertel interviewt
Preise und Auszeichnungen
Eberhard Panitz (1962)
1956 Jugendbuchpreis der DDR
1971 Heinrich-Greif-Preis
1973 Literaturpreis des Demokratischen Frauenbunds Deutschlands
Cristobal und die Insel, 5 Novellen, auch einzeln veröffentlicht (Cristobal und die Insel, Der Stierkopf, Senator Santes, Die Nacht in La Corona, Der Sprung vom Heiligen Fisch). Berlin 1963.
Die kleine Reise. Halle (Saale) 1965.
Der siebente Sommer. Halle (Saale) 1967.
Unter den Bäumen regnet es zweimal. Halle (Saale) 1969.
Die sieben Affären der Doña Juanita. Halle (Saale) 1972.
Der Weg zum Rio Grande. Berlin 1973.
Die unheilige Sophia. Halle (Saale) 1974, 2007.[5]
Absage an Viktoria. Halle (Saale) 1975.
Unerlaubte Entfernung. Berlin 1976.
Die Moral der Nixe. Halle (Saale) 1978.
Gesichter Vietnams. Berlin 1978 (Fotos Thomas Billhardt)
1981: Die Heimkehr der Madonna (literarische Vorlage)
1984: Mein lieber Onkel Hans (literarische Vorlage; Regie: Dagmar Wittmers)
Hörspiele
1963: Senor Santes
1965: Der Sprung vom Heiligen Fisch
1965: Der Stein der Weisen
1977: Ich bin nicht Christus. Monolog über William L. Calley
Herausgeberschaft
mit Karl-Heinz Berger: Deutsche Meistererzählungen des 19. Jahrhunderts. Berlin.
1. Johann Wolfgang Goethe, Heinrich von Kleist, Joseph von Eichendorff, Jeremias Gotthelf, Franz Grillparzer, Gottfried Keller. 1954.
2. Otto Ludwig, Eduard Mörike, Theodor Storm. 1954.
Literatur
Hartmut Mechtel: Eberhard Panitz. In: Erik Simon, Olaf R. Spittel (Hrsg.): Die Science-fiction der DDR. Autoren und Werke. Ein Lexikon. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 1988, ISBN 3-360-00185-0, S. 212f.
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