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Jean Louis „Hans“ Hyan (* 2. Juni 1868 in Berlin[1]; † 6. Januar 1944 ebenda) war ein deutscher Kabarettist, Gerichtsreporter und Schriftsteller. Er verfasste vor allem Kriminalromane, aber auch Drehbücher.

Paul Haase: Titelblatt zu Hans Hyans Chansons. Musik von Käthe Hyan. Verlag Alfred Michow
Paul Haase: Titelblatt zu Hans Hyans Chansons. Musik von Käthe Hyan. Verlag Alfred Michow
Heinrich Zille: Gäste in der Silbernen Punschterrine (1903)
Heinrich Zille: Gäste in der Silbernen Punschterrine (1903)

Leben


Hyan war der Sohn des Kaufmanns Albert Jules Hermann Hyan und dessen Ehefrau Anne Marie Claire, geborene Hartmann.[1] Er besuchte das Gymnasium in Prenzlau, Brandenburg. 1901 hob er in Berlin das Kabarett „Zur Silbernen Punschterrine“ aus der Taufe, das bis 1904 bestand. Im Vortrag erinnerte der Kabarettist an Aristide Bruant, von dem er auch Texte las.[2] Hyan war liberal und sozialkritisch eingestellt. In Maßen schlug sich das auch in den zahlreichen Kriminalromanen nieder, die er nach seiner Bühnenzeit schrieb. Kürschners Deutscher Literatur-Kalender berichtet von 70 Arbeiten. Hyan verfasste zudem ab 1913 Drehbücher für Filme und führte auch mehrmals Regie.

Sybille Buske bezeichnet Hyan auch als „Sexualreformer“.[3] Offenbar trug er zu Studien über (Homo)sexualität bei.[4]

Hyan war von 1898 bis 1919 mit Käthe Hyan (1875–1958) verheiratet[1], die seine Liedtexte vertonte und auf der Laute begleitete. Ein Enkel Hyans war der Maler Jacques D. Hyan (1937–2008). Laut diesem war sein Großvater mit Heinrich Zille befreundet, der auch für Hyan illustriert habe.[5]

Hyans Nachlass befindet sich in der Berliner Akademie der Künste.[6]


Werke



Drehbuch (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Heiratsurkunde (mit Scheidungsvermerk) Nr. 869 vom 22. September 1898, Standesamt Berlin VIIa. In: ancestry.de (kostenpflichtig). Abgerufen am 6. März 2021.
  2. Bei Sybille Nägele (PDF; 290 kB), abgerufen am 27. Februar 2012, heißt es: „Ein anderes geniales Paar waren Käthe und Hans Hyan. Hans holte Chansons vom Pariser Montmartre nach Berlin, übersetzte Aristide Bruant und schrieb eigene Lieder. Käthe Hyan vertonte sie und sie trugen sie in ihrem eigenen Cabaret Zur silbernen Punschterrine in der Steglitzer Straße (heute Pohlstraße) vor.“
  3. Fräulein Mutter, 2004, abgerufen am 27. Februar 2012
  4. Siehe beispielsweise Zur Situation, 1981, abgerufen am 27. Februar 2012
  5. Jaques Hyan, Maler, abgerufen am 27. Februar 2012
  6. Nachlaß Hyan, abgerufen am 27. Februar 2012
  7. Hyan schrieb auch das Vorwort für die Lebenserinnerungen, die Wilhelm Voigt nach seiner vorzeitigen Entlassung aus der Haft 1909 veröffentlichte. Kritik daran übt Kurt Wernicke, 1996, abgerufen am 27. Februar 2012
  8. Hier online (PDF; 332 kB) nachlesbar, abgerufen am 27. Februar 2012
  9. Nach Helmut de Boor / Richard Newald , abgerufen am 27. Februar 2012, zog sich Hyan durch dieses Buch (das mehrmals beschlagnahmt wurde) ein Strafverfahren wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften zu. Nach Max Geißler (1913) gewann er in erster, verlor jedoch in zweiter Instanz.
  10. Lob von Kurt Tucholsky, 1922, abgerufen am 27. Februar 2012
  11. Hans Hyan. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 27. Mai 2021.
  12. Besprechung von Kurt Tucholsky, 1930, abgerufen am 27. Februar 2012
  13. „Der Schriftsteller der Kaschemme. Verspäteter Naturalist mit der Manie brutalster Darstellung stofflicher Sensationen ...“
Personendaten
NAME Hyan, Hans
ALTERNATIVNAMEN Hyan, Jean Louis (wirklicher Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kabarettist, Gerichtsreporter und Schriftsteller
GEBURTSDATUM 2. Juni 1868
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 6. Januar 1944
STERBEORT Berlin



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