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Hans Rudolf Berndorff (* 20. September 1895 in Köln; † Dezember 1963 in Hamburg) war ein deutscher Journalist und Schriftsteller.


Leben und Wirken


Berndorff war der Sohn des Magistrats Hans Berndorff und der Marie Hartzheim geboren. Nach dem Schulbesuch in Düsseldorf gehörte Berndorff der preußischen Armee an, in der er es bis zum Offizier brachte. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte Berndorff kurzzeitig einem Freikorps an. Anschließend begann er als Journalist zu arbeiten: ab 1925 war er Chefreporter für verschiedene Publikationen des Ullstein Verlages. Zu dieser Zeit wurde er mit Artikelserien über Schiffsuntergänge, Kriminalfälle, Weltreisen und Expeditionen bekannt.

In der Zeit des Nationalsozialismus war Berndorff, der auch der SS angehörte, Lu Seegers zufolge „als Autor wohlgelitten“. Zwischen 1933 und 1940 veröffentlichte er unter den Pseudonymen Rudolf van Wehrt und Hans Rudolf allein in der Berliner Illustrirten Zeitung (BIZ) 19 Romane und Tatsachenberichte. Hinzu kamen zahlreiche Buchveröffentlichungen.[1]

In den 1950er Jahren verfasste Berndorff zahlreiche weitere Romane sowie Biographien und Schriften zur jüngeren Zeitgeschichte. Als Ghostwriter schrieb er zudem vorgebliche „Autobiographien“ für Persönlichkeiten wie den Chirurgen Ferdinand Sauerbruch und den Bankier Hjalmar Schacht. Die Authentizität der ersteren wurde später von dem Sauerbruch-Schüler Rudolf Nissen grundsätzlich bestritten.[2]

Während der Zeit des Nationalsozialismus betätigte Berndorff sich außerdem als Drehbuchautor. So verfasste er beispielsweise mit Regisseur Hans Steinhoff das Drehbuch für den Hans-Albers-Film Shiva und die Galgenblume, der zu Kriegsende zu 3/4 abgedreht war und unvollendet blieb. Er wurde 1993 in einer rekonstruierten Fassung aufgeführt.


Beurteilung


„Als Exempel für die beruflichen Kontinuitäten im Feld des Unterhaltungsjournalismus und die Polyvalenz unterhaltend-literarischer Stoffe in verschiedenen politischen Systemen sei der berufliche Werdegang des Journalisten und Schriftstellers Hans-Rudolf Berndorff genannt, der ab 1948 mehrere Romane in HÖR ZU! veröffentlichte. Berndorff, Jahrgang 1895, hatte nach einer Ausbildung in Schauspielregie und -dramaturgie ab 1925 als Chefreporter für verschiedene Publikationen des Ullstein-Verlags gearbeitet und war mit Artikelserien über Schiffsuntergänge, Kriminalfälle, Weltreisen und Expeditionen bekannt geworden. Während des Nationalsozialismus war der aktive Kriegsteilnehmer und ehemalige Freikorpskämpfer, seit 1933 Mitglied einer SS-Standarte, als Autor wohlgelitten. Zwischen 1933 und 1940 veröffentlichte er unter seinem Namen sowie unter den Pseudonymen Rudolf van Wehrt und Hans Rudolf allein in der BIZ 19 Romane und Tatsachenberichte, die allesamt im Ullstein- bzw. Deutschen Verlag als Bücher erschienen. Auch im Zweiten Weltkrieg mochte Goebbels auf Berndorffs populäre Unterhaltungsstoffe nicht verzichten. Seine Werke galten als „kriegswichtig“, und das Propagandaministerium bemühte sich, dem Buch- und mittlerweile Filmautor Berndorff bis 1945 optimale Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Berndorff seine Karriere trotz seiner Mitgliedschaft bei der SS bruchlos fortsetzen. Der für den Aufbau der Nachrichtenagentur „German News Service“ zuständige konservative britische Presseoffizier Sefton Delmer schleuste Berndorff, dessen frühere Berliner Reportagen er schätzte, durch den „Fragebogen-Schlamassel“, so dass dieser als Reporter des Nachrichtendienstes und darüber hinaus als Korrespondent für den „Manchester Guardian“ arbeiten konnte. Für Eduard Rhein schien die Tatsache, dass Berndorff während des Dritten Reichs seine größten Erfolge gefeiert hatte, kein Hinderungsgrund gewesen zu sein, den von ihm hochgeschätzten Schriftsteller für HÖR ZU! zu gewinnen. Im Gegenteil: Der Chefredakteur kalkulierte die bestehende Popularität Berndorffs bewusst ein, um dessen Romane anzupreisen: „Auch Sie erinnern sich gewiß seiner aufsehenerregenden Romane und Tatsachenberichte in der alten Berliner Illustrirten Zeitung.“ Die Arbeiten von Berndorff erfreuten sich solcher Beliebtheit, dass Rhein Anfang der fünfziger Jahre mehrmals Werke des ehemaligen BIZ-Autors exklusiv präsentierte.“[3]


Werke



Als Rudolf van Wehrt



Spielfilme



Literatur





Einzelnachweise


  1. Lu Seegers: Hör zu! Eduard Rhein und die Rundfunkprogrammzeitschriften (1931–1965). Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2003, ISBN 3-935035-26-8, S. 181.
  2. Helle Blätter, dunkle Blätter, Stuttgart 1969 u.ö.
  3. Lu Seegers: Hör zu! Eduard Rhein und die Rundfunkprogrammzeitschriften (1931–1965). Potsdam 2003 (2. Auflage), S. 181–182 (Zitatgenehmigung)
Personendaten
NAME Berndorff, Hans Rudolf
ALTERNATIVNAMEN Wehrt, Rudolf van (Pseudonym); Van Wehrt, Rudolf (Pseudonym); Rudolf, Hans (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und Schriftsteller
GEBURTSDATUM 20. September 1895
GEBURTSORT Köln
STERBEDATUM Dezember 1963
STERBEORT Hamburg



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