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Jérôme Leroy (* 29. August 1964 in Rouen) ist ein französischer Schriftsteller. Er schreibt Romane, Kurzgeschichten, Lyrik, Essays, Jugendbücher und Drehbücher. Sein erstes auf Deutsch erschienenes Werk ist der Kriminalroman Der Block.

Jérôme Leroy (2018)
Jérôme Leroy (2018)

Leben und Werk


Jérôme Leroy war 20 Jahre lang Lehrer an einer ZEP (Zone d’éducation prioritaire) in der nordfranzösischen Stadt Roubaix.[1] Nach der Aufgabe des Lehrerberufs widmete er sich ganz dem Schreiben.[2] Seinen ersten Roman L’Orange de Malte schrieb er 1990 während seines Militärdienstes. Er war noch stark autobiografisch geprägt. Später ging er von der Autofiktion zur Alterfiktion über, zu Geschichten über ein mögliches Selbst mit einer anderen Geschichte und anderen Erfahrungen. Durch die Freundschaft mit dem Schriftsteller Frédéric H. Fajardie lernte er den Néo-Polar kennen,[1] eine Strömung innerhalb der französischen Kriminalliteratur, die von Dashiell Hammetts amerikanischer Erzähltradition beeinflusst ist und – wie Leroy es im Nachwort zu seinem Roman Der Block ausdrückt – „eine zeitgemäße Form der Geschichtsschreibung“ ist, die für eine „politisch linke Orientierung“ steht.[3] Seither sind viele seiner Veröffentlichungen dem Roman noir zuzurechnen, in dem er Gesellschaftskritik mit literarischen Experimenten vereinen kann.[1]

Dennoch lassen sich Leroys vielfältige Werke nicht unter einem Schlagwort zusammenfassen. Neben Kriminalromanen schreibt er auch Jugendbücher (vielfach ausgezeichnet wurde der 2013 erschienene Jugendroman Norlande, in dem er die Anschläge in Norwegen 2011 durch Anders Behring Breivik behandelt) und Lyrik (sein Lyrikband Un dernier verre en Atlantide erhielt 2011 den Prix Maïse Ploquin-Caunan der Académie française). Der 2011 erschienene Roman Le Bloc über die Machtergreifung einer fiktiven rechtsextremen Partei wurde in Frankreich als Schlüsselroman auf den Front National gelesen.[4] Im Jahr 2017 erschien bei der Edition Nautilus die deutsche Übersetzung von Cornelia Wend, die den 3. Rang beim Deutschen Krimi Preis 2018 erreichte.[5] Nach dem Szenario des Romans, aber mit einer eigenständigen Handlung um eine junge Sozialarbeiterin, die zur Spitzenkandidatin der Partei aufgebaut wird, entstand der 2017 uraufgeführte französische Spielfilm Chez nous von Lucas Belvaux, an dessen Drehbuch Leroy mitarbeitete.[6]

Leroy lebt und arbeitet in Lille.[1]


Werke



Romane



Jugendbücher



Kurzgeschichten



Lyrik



Essays



Drehbücher



Auszeichnungen





Einzelnachweise


  1. Jean-Claude Raspiengeas: Jérôme Leroy, franc-tireur mélancolique. In: La Croix vom 19. Januar 2017.
  2. Jérôme Leroy bei der Edition Nautilus.
  3. Jérôme Leroy: Ein Roman über die extreme Rechte oder die Risiken des Metiers. Nachwort in: Der Block. Edition Nautilus, Hamburg 2017, ISBN 978-3-96054-038-0, ohne Seitenangaben.
  4. Alex Rühle: Sprache der Gewalt. In: Süddeutsche Zeitung vom 3. April 2017.
  5. 34. Deutscher Krimi Preis 2018 bei krimilexikon.de.
  6. Annabelle Hirsch, Peter Körte: Ein Albtraum wird wahr. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 5. März 2017.
  7. Wend in der Übersetzer-Datenbank des VdÜ, 2020
  8. L’Orange de Malte, de Jérôme Leroy bei der Editions La Thébaïde.
  9. Discours sur les prix littéraires 2011. Auf der Seite der Académie française, 1. Dezember 2011.
  10. Le Bloc bei der Éditions Gallimard.
  11. Interview de Jérôme Leroy pour son livre «Norlande». Bei NRP College, 1. März 2015.
  12. Claude Combet: Jérôme Leroy remporte le prix des lecteurs Quais du polar/20 minutes. In: Livres Hebdo, 29. März 2015.
  13. Laurence Biava: Prix Rive Gauche à Paris catégorie roman français. In: Livres Hebdo, 3. Juli 2018.
Personendaten
NAME Leroy, Jérôme
KURZBESCHREIBUNG französischer Schriftsteller
GEBURTSDATUM 29. August 1964
GEBURTSORT Rouen

На других языках


- [de] Jérôme Leroy (Schriftsteller)

[fr] Jérôme Leroy (écrivain)

Jérôme Leroy, né le 29 août 1964 à Rouen, est un romancier et poète français, auteur de romans, de romans noirs, de romans pour la jeunesse et de poésie.



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