fiction.wikisort.org - Drehbuchautor

Search / Calendar

Karel Poláček (* 22. März 1892 in Rychnov nad Kněžnou, Österreich-Ungarn; † 21. Januar 1945 in Gleiwitz[1]) war ein tschechischer Schriftsteller und Journalist.

Karel Poláček, Büste in Rychnov nad Kněžnou
Karel Poláček, Büste in Rychnov nad Kněžnou

Leben


Poláček war der Sohn jüdischer Kaufleute. Er besuchte zunächst das Gymnasium in Rychnov, wechselte aber kurze Zeit später wegen seiner schlechten schulischen Leistungen nach Prag. 1912 legte er das Abitur ab und arbeitete als Angestellter. Während des Ersten Weltkrieges kämpfte er in Serbien bis zu seiner Gefangennahme. Nach seiner Rückkehr begann er neben seiner Tätigkeit bei der Tschechoslowakischen Aus- und Einfuhrkommission als Journalist bei der Zeitschrift Tribuna und Nebojsa. Von seinem Arbeitgeber wurde er entlassen, nachdem er in seiner Erzählung Karussell (Kolotoč) die Kommission lächerlich gemacht hatte. Er schloss sich dem liberal-demokratischen Kreis um die Schriftsteller Ferdinand Peroutka und die Gebrüder Karel und Josef Čapek an. In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre war Poláček Teilnehmer an den Treffen der informellen Stammtischgruppe Prager Intellektueller Pátečníci.[2]

Von 1922 bis 1939 schrieb er als Gerichtsberichterstatter und Essayist für die Zeitung Lidové noviny, bei der er 1939 wegen seiner jüdischen Herkunft entlassen wurde. Daraufhin begann seine Mitarbeit in der jüdischen Gemeinde. 1943 wurde Poláček inhaftiert und kam in das KZ Theresienstadt, von welchem er anschließend in ein Außenlager des KZ Auschwitz überführt wurde. Bis in die 1990er Jahre ging man davon aus, dass Poláček im Oktober 1944 in der Gaskammer umgekommen ist. Erst nach 1990 meldeten sich Zeugen, die Poláček noch im Januar 1945 im Außenlager in Hindenburg gesehen haben. Er soll dort ein Theaterstück geschrieben haben, das von Lagerinsassen aufgeführt wurde. Er wurde zusammen mit anderen Gefangenen von Hindenburg nach Gleiwitz abtransportiert, es ist aber unklar, ob er auf dem Weg verstorben ist oder in Gleiwitz. Das Todesdatum basiert darauf, dass die letzte Zeugin ihn noch am 19. Januar 1945 gesehen hat und dass zwei Tage später in Gleiwitz Selektionen stattfanden.[3]

In der ehemaligen Synagoge in Rychnov nad Kněžnou wurde eine Gedenkstätte für Karel Poláček eingerichtet.


Werke


Poláček gehörte zu bedeutenden tschechischen Humoristen, der den kleinen, einfachen Menschen mit allen seinen Schwächen darstellte.


Romane und Erzählungen



Drehbücher



Kinderbücher



Fachliteratur



Sammelwerke



Literatur




Commons: Karel Poláček – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Das früher angegebene Sterbedatum 19. Oktober 1944 wurde später korrigiert, s. die Onlineenzyklopädie kdo byl kdo (Karel Poláček) sowie den Eintrag in der Datenbank der Tschechischen Nationalbibliothek
  2. Václav Stehlík: Staří Pátečníci a Novodobí Zpátečníci!, online auf: vasevec.parlamentnilisty.cz/...
  3. Alena Hájková: Knížka o Karlu Poláčkovi. Academia, Praha 1999, ISBN 80-200-0739-3.
Personendaten
NAME Poláček, Karel
ALTERNATIVNAMEN Polacek, Karel; Kočkodan (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG tschechischer Schriftsteller und Journalist
GEBURTSDATUM 22. März 1892
GEBURTSORT Reichenau an der Knieschna
STERBEDATUM 21. Januar 1945
STERBEORT Gleiwitz

На других языках


- [de] Karel Poláček

[en] Karel Poláček

Karel Poláček (22 March 1892 – 21 January 1945) was a Czech writer, humorist and journalist of Jewish descent.

[ru] Полачек, Карел

Карел Полачек (чеш. Karel Poláček; 22 марта 1892, Рихнов-над-Кнежноу — 21 января 1945, Гливице, ранее сообщалось о 19 октября 1944 в Освенциме) — чешский прозаик, юморист, журналист и сценарист.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии