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Ronald „Ron“ Joseph Goulart (geboren am 13. Januar 1933 in Berkeley, Kalifornien; gestorben am 14. Januar 2022[1] in Ridgefield, Connecticut) war ein amerikanischer Schriftsteller, der über 180 Bücher, darunter mehr als 50 Science-Fiction-Romane, veröffentlicht hat. Er publizierte auch unter den Pseudonymen Carson Bingham, Josephine Kains, Kenneth Robeson, Frank S. Shawn, Joseph Silva und Con Steffanson.

Ron Goulart
Ron Goulart

Leben


Goularts Vater, Joseph Silveira Goulart, war Fabrikarbeiter und auf den Azoren geborener Portugiese, die Familie seiner Mutter Josephine, geborene Macri, stammte aus Kalabrien. Er studierte an der University of California, Berkeley, wo er 1955 mit dem Bachelor abschloss. Danach arbeitete er als Werbetexter bei Guild, Bascom and Bonfigci in San Francisco (1955–1960), als Autor bei Alan Alch Inc. in Hollywood (1960–1963) und als Texter für Hoefer, Dietrich and Brown in San Francisco (1966–1968). Seither ist er freier Schriftsteller.

Seine erste Veröffentlichung, Letters to the Editor, war eine im April 1952 Magazine of Fantasy and Science Fiction erschienene Parodie, die zuvor schon in der humoristischen Studentenzeitschrift University of California Pelican gedruckt worden war. Im gleichen Jahr folgte dann eine erste Kurzgeschichte (Conroy’s Public) und dann eine sechsjährige Pause, in der er sein Studium beendete und Werbetexte für Erdnussbutter schrieb. Rechtzeitig zum Ende des Science-Fiction-Booms begann er 1958 wieder SF zu schreiben.[2] Er wurde einer der produktivsten Autoren nicht nur von SF, sondern von Genreliteratur aller Art und schrieb Krimis, Mystery, Horror und Romanfassungen und Tie-ins zu Comics und Fernsehserien. Außerdem verfasste Goulart Drehbücher, Comicskripts und eine Reihe von Sachbüchern, darunter Lexika und Referenzwerke zu Comics und Detektivgeschichten und Biographien von Comiczeichnern.

Sein erster Roman The Sword Swallower (1968) und viele weitere seiner SF-Erzählungen sind in der fiktiven Welt des Barnum Systems angesiedelt, einem nach dem Zirkuspionier P. T. Barnum benannten ausgedehnten Planetensystem, das als ein in die Welt der Space Opera transformiertes Pulp-Fiction-Kalifornien beschrieben werden kann. Goulart sagt dazu:

„I haven't kept track of the system too well, nor do I have a chart or plan of the whole thing drawn up. I'm not even sure how many planets there are in the system, since I make up a new one when I get tired of the old ones.“

„Ich habe das System nicht so genau verfolgt, habe auch weder Karte noch Plan davon gemacht. Ich bin noch nicht einmal sicher, wie viele Planeten es hat, da ich mir einen neuen ausdenke, wenn ich von den alten genug habe.“[3]

Ein Teil dieser Barnum-System-Geschichten hat als Protagonisten Ben Jolson, Mitglied des Chameleon Corps, einer Gruppe von Gestaltwandler-Agenten, der seine Metamorph-Talente bei den Ermittlungen des CC erfolgreich einzubringen weiß.

Goularts Werke sind geprägt von Parodie, Satire und ironischem Zitieren von Versatzstücken oft unterschiedlicher Genres. In seinem Stil und seinen Figuren wurde die ausgeprägte Neigung zu Comics und zum Comichaften vermerkt, was sich auch in seinen Romanserien zu Comicfiguren (Vampirella, The Incredible Hulk, Captain America) dokumentiert. Man hat ihn sogar als „verkrachten Comiczeichner“ beschrieben,[4] wobei Goulart im Bereich der Comics ein durchaus etablierter Szenarist (z. B. Star Hawks mit dem Zeichner Gil Kane)[5] und Autor von Sekundärliteratur ist. Vermerkt wurde in diesem Zusammenhang auch sein knapper, dialogorientierter Stil, dessen kurze Absätze häufig Platz in einer Sprechblase fänden.

Ein weiteres Merkmal ist die häufige Mischung verschiedener Genres, insbesondere von SF und Detektivgeschichte, wobei Goularts Detektive nicht die realistisch gezeichneten, häufig gebrochenen Charaktere der zeitgenössischen Kriminalliteratur sind, sondern es sind die ausgekochten, zynischen Detektive der Pulp-Magazine. Ein Buch über diese klassischen Krimihelden (The Dime Detectives, 1988) wurde für einen Preis der Mystery Writers of America nominiert. Aber auch die Mischung von (Slapstick-)Komik und Detektivgeschichte wurde von Goulart realisiert, nämlich in seiner mit Groucho Marx, Master Detective (1998) beginnenden Romanreihe, in der aus der Perspektive einer Watson-ähnlichen Figur die Fälle geschildert werden, die Groucho Marx hinter den Kulissen seiner der Allgemeinheit bekannten Komödiantenexistenz löst: „Nur wenigen ist bekannt, dass Groucho sich erfolgreich als Amateurdetektiv zu betätigen pflegte. Aber glauben sie mir, ab den späten 1930er Jahren war Groucho ein ernsthafter Konkurrent für Westküstendetektive vom Schlag eines Philip Marlowe, Sam Spade und Dan Turner.“[6]

2002 wurde er für seine Beiträge zu Science-Fiction und Fantasy mit dem I-CON Award ausgezeichnet. In der Literatur steht gelegentlich, er habe 1970 für After Things Fell Apart einen Preis der Mystery Writers of America erhalten, wobei sowohl der Edgar Allan Poe Award als auch der Raven Award genannt werden, es gibt dafür jedoch keinen Beleg.[7] Belegt sind Edgar-Nominierungen 1971 für After Things Fell Apart und 1989 für The Dime Detectives. Von 1969 bis 1970 war Goulart Vizepräsident der Science Fiction Writers of America.

1964 heiratete Goulart Frances Sheridan, mit der er zwei Söhne hat. Frances Sheridan Goulart ist Autorin zahlreicher Sachbücher, vorwiegend Ratgeber zu Diätküche, Ernährung und Lebensführung. Goulart lebte in Ridgefield, Connecticut. Er starb im Januar 2022, einen Tag nach seinem 89. Geburtstag.


Bibliographie



Serien


Die folgenden Serien sind chronologisch aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr des ersten Bandes geordnet. Bei gleichem Erscheinungsjahr des ersten Bandes wurde alphabetisch nach Titel sortiert. Die zur Barnum System-Welt gehörenden Serien wurden aufeinanderfolgend sortiert. Sofern nicht anders vermerkt handelt es sich bei den einzelnen Titeln um Romane.

Max Kearny (Kurzgeschichten)
Plumrose (Kurzgeschichten)
Barnum System
Barnum System: Ben Jolsen / Chameleon Corps
Barnum System: Jack Summer
Barnum System: Star Hawks
Barnum System: Ben Jolsen / Chameleon Corps / Exchameleon
Jose Silvera (Kurzgeschichten)
Fragmented America
John Easy (Kriminalromane)
Cleopatra Jones
Jack Conger / Wild Talents
Kwai Chang Caine Master of Kung (als Howard Lee)

Tie-ins zur Fernsehserie Kung Fu.

The Story of the Phantom (als Frank S. Shawn)

Tie-ins zur Comicreihe um das Phantom von Lee Falk.

The Avenger (als Kenneth Robeson)

Kenneth Robeson war das Verlagspseudonym von Street & Smith, unter dem die Avenger-Geschichten im gleichnamigen Pulp-Magazin erschienen. 1972–1975 wurden diese Geschichten in der Warner Paperback Library neu auflegt und Goulart damit beauftragt, 12 Fortsetzungen zu schreiben.

Flash Gordon (als Con Steffanson)
Vampirella
Laverne and Shirley (als Con Steffanson)

Tie-ins zur Sitcom Laverne and Shirley

Quest of the Gypsy
DC Comics Metaverse
The Incredible Hulk
Odd Jobs, Inc.
Oldies Ltd (Kurzgeschichten)
Zebra Mystery Puzzler (als Josephine Kains)

Krimirätselreihe

Captain America
Skyrocket Steele
Agent Brad Spear (als Chad Calhoun)
Faro Blake (als Zeke Masters)
Battlestar Galactica 1 (mit Glen A. Larson)
Harry Challenge
Hardy Boys Casefiles (als Franklin W. Dixon)
TekWar (als William Shatner)
Heather Moon (Kurzgeschichten)
Groucho Marx
Maggie & Ben (Kurzgeschichten)

Einzelromane



Sammlungen



Kurzgeschichten



Sachliteratur



Herausgeber / Anthologien



Drehbücher


Welcome to Paradox (Fernsehserie)
Monsters (Fernsehserie)
Tales from the Darkside (Fernsehserie)
ThunderCats (Fernsehserie)

Außerdem war Goulart als Ghostwriter für William Shatner mit Urheber der Fernsehserie Tek War – Krieger der Zukunft und des Films TekWar: Kampf um die verlorene Vergangenheit.


Literatur





Einzelnachweise


  1. Ron Goulart, R.I.P.
  2. „I had a lapse of six years during which I completed college, and wrote commercials for Skippy Peanut Butter After the big sci-fi boom ended, I returned to the field in 1958.“ Robert Reginald: Science Fiction and Fantasy Literature. Detroit 1979, S. 918.
  3. Robert Reginald: Science Fiction and Fantasy Literature. Detroit 1979, S. 919.
  4. „At heart, Ron Goulart is a frustrated cartoonist.“ J. Randolph Cox: Goulart, Ron(ald Joseph). In: Twentieth-Century Science-Fiction Writers. Chicago 1991, S. 333.
  5. Vgl. Goularts Einträge in der Grand Comics Database (GCD) (abgerufen am 4. März 2018).
  6. „Very few people were ever aware that Groucho carried on a successful sideline as an amateur detective. But from the late 1930s, trust me, Groucho was giving such West Coast sleuths as Philip Marlowe, Sam Spade and Dan Turner some stiff competition.“ Groucho Marx, Master Detective, Kap. 1.
  7. Vgl. die Einträge der Edgars Database.
Personendaten
NAME Goulart, Ron
ALTERNATIVNAMEN Goulart, Ronald Joseph (vollständiger Name); Calhoun, Chad (Pseudonym); Edwards, R. T. (Pseudonym); Jamieson, Ian R. (Pseudonym); Kains, Josephine (Pseudonym); Kearny, Jillian (Pseudonym); Lee, Howard (Pseudonym); Masters, Zeke (Pseudonym); Robeson, Kenneth (Pseudonym); Shawn, Frank S. (Pseudonym); Silva, Joseph (Pseudonym); Steffanson, Con (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Schriftsteller
GEBURTSDATUM 13. Januar 1933
GEBURTSORT Berkeley, Kalifornien
STERBEDATUM 14. Januar 2022
STERBEORT Ridgefield, Connecticut

На других языках


- [de] Ron Goulart

[en] Ron Goulart

Ronald Joseph Goulart (/ˈɡuːlɑːrt/;[1] January 13, 1933 – January 14, 2022) was an American popular culture historian and mystery, fantasy, and science fiction author.[2]



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