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Sherman Alexie (* 7. Oktober[1] 1966 in Wellpinit als Sherman Joseph Alexie, Jr.) ist ein indianisch-amerikanischer Schriftsteller, Humorist und Drehbuchautor. Er stammt von den Stämmen der Spokane und Coeur d’Alene ab. Alexie setzt sich in vielen seinen Werken schonungslos und schwarzhumorig mit den oft trostlosen Zuständen in den Reservaten und der Lebensrealität der Stadtindianer auseinander. Über sich selbst sagt Alexie: "I write about the kind of Indian I am: kind of mixed up, kind of odd, not traditional. I'm a rez kid who's gone urban"[2] ("Ich schreibe über die Art Indianer, die ich bin: durcheinander, skurril, nicht traditionell. Ich bin ein Kind aus dem Reservat, das städtisch geworden ist.").

Sherman Alexie (2007)
Sherman Alexie (2007)

Viele Werke Alexies wurden ausgezeichnet: Reservation Blues, sein erster Roman, wurde 1996 mit dem American Book Award ausgezeichnet, für seinen semi-biographischen Jugendroman The Absolutely True Diary of a Part-Time Indian erhielt Alexie 2007 den National Book Award for Young People’s Literature sowie den schwedischen Peter Pan Preis[3] und seine Kurzgeschichtensammlung War Dances gewann 2010 den PEN/Faulkner Award for Fiction. Seit 2015 ist er Mitglied der American Academy of Arts and Letters.[4]


Leben und Werk


Sherman Alexie wurde am 7. Oktober 1966 in Wellpinit im Spokane-Reservat in Washington geboren, wo er mit seiner Mutter und seinen fünf Geschwistern aufwuchs. Sein Vater war Alkoholiker und verschwand oftmals über längere Zeiträume. Nach seiner Geburt litt Alexie an einem Hydrozephalus und musste mit sechs Monaten einer Hirnoperation unterzogen werden. Ihm wurden von Ärzten nur wenig Überlebenschancen eingeräumt, und auch bei einem Überstehen des schweren Eingriffs musste mit dem Risiko einer geistigen Behinderung gerechnet werden. Obwohl dies nicht eintrat, litt Sherman Alexie als Folge der Erkrankung und der Operation seine gesamte Kindheit hindurch an regelmäßig auftretenden Anfällen, war Bettnässer und musste schwere Medikamente einnehmen. Aufgrund seines noch übermäßig großen Kopfes trug er in seiner Kindheit den Spitznamen "Globe" (Globus).[5][6] Schon mit drei Jahren lernte Alexie Lesen und war mit fünf Jahren im Stande, anspruchsvolle Romane zu lesen, etwa von John Steinbeck. Alexie besuchte die Highschool in Reardan, 30 Kilometer vom Reservat entfernt, auf der er "der einzige Indianer neben dem Schulmaskottchen war". Er gehörte zu den besten Schülern seines Jahrgangs und war einer der Spitzen-Spieler des Basketball-Teams.

Alexie erhielt ein Stipendium, durch das er 1985 ein Studium an der Gonzaga Universität in Spokane aufnehmen konnte. Er schrieb sich zunächst für Medizin ein, bald wechselte er zu Jura. 1987 gab er auch das auf und wechselte auf die Washington State University in Pullman, wo er Englischer Literatur studierte. Ein Kurs in kreativem Schreiben beim Dozenten und Schriftsteller Alexander Kuo, der zu Alexies Mentor wurde, brachte ihn zum literarischen Schreiben und Alexie widmete sich besonders der Lyrik. 1992 erschien Alexies erster Kurzgeschichten- und Gedichtband The Business of Fancydancing. Stories and Poems beim Verlag Hanging Loose Press. Alexie änderte daraufhin radikal sein Leben, brach sein Studium ab, um sich auf die Literatur zu konzentrieren, und entsagte nach sechs Jahren exzessiven Alkoholkonsums vollständig dem Trinken.

1993 erschien seine Kurzgeschichtensammlung The Lone Ranger and Tonto Fistfight in Heaven, die vielfach ausgezeichnet wurde. Sein erster Roman Reservation Blues kam zwei Jahre später heraus. Für ihn wurde er mit dem "Granta's Best of Young American Novelists", dem "Before Columbus Foundation's American Book Award" und den "Murray Morgan Prize" ausgezeichnet. Der 1996 erschienene Thriller "Indian Killer" wurde auf den Spitzenplätzen bei "People's Best of Pages" und "New York Times Notable Book" geführt.

Basierend auf seiner Kurzgeschichte This is What it Means to Say Phoenix, Arizona aus dem Band The Lone Ranger and Tonto Fistfight in Heaven schrieb Alexie das Drehbuch zu Smoke Signals. Das Drehbuch wurde von dem indianischen Regisseur und Produzenten Chris Eyre verfilmt und kam 1998 in die Kinos. Auf dem Sundance Film Festival, wo der Film auch premierte, wurde er mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.

Seit 1998 nimmt Alexie außerdem regelmäßig an Poesie-Wettbewerben und an Comedy-Festivals teil. Gemeinsam mit dem befreundeten Journalisten und Schriftsteller Jess Walter betreibt Alexie seit 2014 den Literaturpodcast A Tiny Sense Of Accomplishment.[7]

Sherman Alexie lebt mit seiner Frau, die ebenfalls indianischer Abstammung ist, und seinen zwei Söhnen in Seattle, Washington.[8][9]


Werke



Lyrik



Prosa



Drehbücher



Auszeichnungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Sherman Alexie - Birth Chart, Horoscope | Astro-Seek.com. Abgerufen am 31. März 2018 (englisch).
  2. http://www.english.uiuc.edu/maps/poets/a_f/alexie/onalexie.htm
  3. Artikel "Sherman Alexie: Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeitindianers" in Coyote Nr. 84 / Winter 2009. Zeitschrift der AGIM
  4. Academy Members. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 10. Januar 2019.
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 9. Januar 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.alligatorpapiere.de
  6. http://www.english.uiuc.edu/maps/poets/a_f/alexie/onalexie.htm
  7. Podcast A Tiny Sense Of Accomplishment (Memento des Originals vom 18. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.infiniteguest.org
  8. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 9. Januar 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.alligatorpapiere.de
  9. http://www.english.uiuc.edu/maps/poets/a_f/alexie/onalexie.htm
Personendaten
NAME Alexie, Sherman
ALTERNATIVNAMEN Alexie, Sherman Joseph
KURZBESCHREIBUNG indianisch-US-amerikanischer Schriftsteller und Drehbuchautor
GEBURTSDATUM 7. Oktober 1966
GEBURTSORT Wellpinit

На других языках


- [de] Sherman Alexie

[en] Sherman Alexie

Sherman Joseph Alexie Jr. (born October 7, 1966) is a Spokane-Coeur d'Alene-Native American novelist, short story writer, poet, screenwriter, and filmmaker. His writings draw on his experiences as an Indigenous American with ancestry from several tribes. He grew up on the Spokane Indian Reservation and now lives in Seattle, Washington.[1]

[fr] Sherman Alexie

Sherman Joseph Alexie, Jr., né le 7 octobre 1966 à Wellpinit dans l'État de Washington aux États-Unis[1], est un romancier, poète et scénariste américain. Il vit aujourd'hui à Seattle et écrit principalement sur les populations amérindiennes.

[ru] Алекси, Шерман

Шерман Алекси (англ. Sherman Alexie, 7 октября 1966, Веллпинит, США) — современный американский писатель, поэт и киносценарист индейского происхождения. Наиболее известен как автор сценария к фильму «Дымовые сигналы» (1998) и автобиографического романа «Абсолютно правдивый дневник индейца на полставки» (The Absolutely True Diary of a Part-Time Indian, 2007).



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