Torsten Dewi (* 18. Oktober 1968 in Düsseldorf) ist ein deutscher Journalist und Autor von Romanen und TV-Drehbüchern im Bereich Science-Fiction- und Fantasy.
Dewi zog nach Abitur und Zivildienst nach München, um dort als Redakteur bei den Fernsehzeitschriften Gong und TV Serien Artikel, Kolumnen und Filmkritiken zu schreiben. 1995 bekam er eine Stelle bei ProSieben, danach bei Tandem Communications, wo er jeweils Stoffe für die TV-Drehbücher anderer Autoren als "Developer" vorbereitete.[1] Dewi verfasste als freischaffender Autor auch eigene Drehbücher. 2009 arbeitete er für fünf Tage als Moderator im Nachtprogramm des MDR,[2] seiner bisher letzten Tätigkeit im Bereich Film/ Fernsehen, und schreibt seither Beiträge für die Zeitschrift Landidee.
Torsten Dewi lebt in München. Er ist verheiratet und kinderlos.
1996 verfasste Dewi den ersten Science-Fiction-TV-Guide, ein bis 1999 jährlich erscheinendes Sachbuch über Science-Fiction- und Fantasy-Fernsehserien. Darauf folgte mit Das Babylon 5-Universum ein Werk zur amerikanischen SF-Serie. In dieser Zeit begann er, Romane zu amerikanischen Fernsehserien ins Deutsche zu übersetzen, wie Babylon 5, Charmed (2000) und Relic Hunter (2002).
Seit 2003 ist er freischaffender Autor und hat u. a. mit Wolfgang Hohlbein den Roman Ring der Nibelungen verfasst. Dem Buch folgte 2007 die Fortsetzung Die Rache der Nibelungen.
Seit 2002 schreibt Torsten Dewi auch Drehbücher: Apokalypse Eis für RTL, und Sumuru – Planet der Frauen für RTL2. Die Filme wurden auf Low Budget-Level produziert und aus Kostengründen u. a. in Bulgarien gedreht.[3]
Der Actionfilm Vollgas!, den er zusammen mit Marc Hillefeld geschrieben hatte, wurde am 13. Oktober 2005 auf ProSieben ausgestrahlt. Danach schrieb Dewi die Drehbücher zu 63 Episoden der ProSieben-Telenovela Lotta in Love, welche aufgrund schlechter Einschaltquoten vorzeitig abgesetzt wurde.[4]
Für die ProSieben-Serie Die Märchenstunde hat Torsten Dewi das Drehbuch der Episode Drosselbart geschrieben. Die Folge wurde im Herbst 2007 ausgestrahlt. Im Oktober 2008 strahlte ProSieben den auf einer Idee von Torsten Dewi basierenden, deutschen Science-Fiction-Abenteuerfilm Lost City Raiders aus.
Der Herbst 2008 für ZDF und arte gedrehte historische Zweiteiler Hope, den er zusammen mit Katrin Tempel verfasst hat, wurde im März 2010 ausgestrahlt. Das Echo der Kritik fiel gemischt aus: Während die B.Z. den Film als "packend und gut" rezensierte[5] und die Medien-Website Meedia die Sendung als "öffentlich-rechtliches Unterhaltungs-Fernsehen, wie man es sich wünscht" bezeichnete[6], beschrieb die Berliner Morgenpost den Film als "schön anzusehen und informativ, aber leider auch statisch, didaktisch und leicht angestaubt".[7] Die Frankfurter Rundschau bemängelte die ermüdende „Perlenkettendramaturgie“[8] und Spiegel Online beschrieb das Drehbuch als „hölzern“ und „banalisierend“.[9]
Im Februar 2010 erhob die Geschichtsprofessorin Marita Krauss schwere Vorwürfe gegen Torsten Dewi bezüglich des Drehbuchs zu "Dr. Hope". Sie sagte u. a. im Interview mit dem Münchner Merkur, das Autorenteam des Films habe große Teile einer ihrer Forschungsarbeiten ungeprüft inklusive Tippfehler abgeschrieben.[10] Dewi widersprach den Vorwürfen und wies darauf hin, dass historische Fakten nicht urheberrechtlich schützbar sind. Zudem kritisierte er die einseitige und oberflächliche Berichterstattung der Medien zum Thema.[11] Letztlich wurden die Differenzen nach einer Zahlung der Produktionsfirma in Höhe von 15.000 Euro an Krauss per gerichtlichem Vergleich beigelegt.[12]
Personendaten | |
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NAME | Dewi, Torsten |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist und Autor |
GEBURTSDATUM | 18. Oktober 1968 |
GEBURTSORT | Düsseldorf |