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Vladimir Ivan Leventon (* 7. Mai 1904 in Jalta, Russisches Kaiserreich; † 14. März 1951 in Hollywood, Kalifornien) war ein (eingebürgerter) US-amerikanischer Filmproduzent und Drehbuchautor. Er schuf das Genre der „denkenden“ Horrorfilme, die den Schrecken eher in der Vorstellung des Zuschauers entstehen lassen, als ihn direkt auf der Leinwand zu zeigen.


Leben und Werk


Val Lewton wurde als Sohn von Nina Leventon, einer Schwester der Schauspielerin Alla Nazimova und späterer Taufpatin der späteren amerikanischen First Lady Nancy Reagan, 1904 auf der Krim geboren. 1905 siedelte die Familie nach Berlin über. 1909 wanderte er mit seiner Schwester und seiner Mutter in die USA aus. In New York City wuchs er auf und änderte seinen Namen in Val Lewton. Er war offenbar ein konfliktscheues Kind. Sein Leben lang galt er als Leseratte, die sich zudem alle je gelesenen Geschichten merken konnte.

An der Columbia University studierte er Journalismus. Val Lewton schrieb zu dieser Zeit alles, was sich verkaufen ließ: Pulp-Geschichten, Gedichte, Reportagen. Damit es nicht auffiel, dass ein einzelner Mann soviel Material lieferte, verwendete er teilweise Pseudonyme (z. B. auch Carlos Keith, einen Namen, den er später auch für manche Filme verwendete). Seinen Job als Reporter für die Darien-Stamford Review verlor er, als herauskam, dass eine Geschichte von ihm über eine Wagenladung koscherer Hühner, die in der New Yorker Hitzewelle ums Leben kamen, komplett erfunden war. An die ersten Tätigkeiten für das Filmgeschäft kam er in den 1920er Jahren über seine Mutter, die als Story-Editor beim Film tätig war.

Als freier Autor schrieb er mehrere Bücher. 1932 landete er mit No Bed of Her Own einen Bestseller, der im gleichen Jahr mit Clark Gable und Carole Lombard in den Hauptrollen unter dem Titel No Man of Her Own verfilmt wurde. Er wurde Journalist bei MGM und Assistent von David O. Selznick.

Das erste Mal in einem Vorspann erwähnt wurde er in David O. Selznick's A Tale of Two Cities (Flucht aus Paris). Am Drehbuch von Vom Winde verweht arbeitete er mit, ohne jedoch namentlich genannt zu werden (so stammt z. B. die Szene, in der die Kamera nach oben fährt und hunderte verletzte Bürgerkriegsoldaten zeigt, von ihm).

Anfang der 1940er war die RKO in finanziellen Schwierigkeiten und beschloss deswegen, dem Vorbild der Universal Studios zu folgen und eine Abteilung für billige Horrorfilme zu gründen. Die Filme sollten so günstig produziert werden, dass sie ganz sicher Profit machen würden. 1942 wurde Lewton zum Chef der Horror-Abteilung von RKO ernannt. Er bekam 250 $ die Woche als Lohn und abgesehen von drei Auflagen völlige (inhaltliche) Freiheit. Die drei Auflagen waren:

Gleich mit dem ersten Film im Jahre 1942 landete Lewton einen Volltreffer. Katzenmenschen (Cat People) mit Simone Simon kostete 134.000 $ und spielte wohl einen Gewinn von 183.000 $ ein (die Quellen gehen hier weit auseinander, manche nennen auch deutlich mehr). Der Erfolg von Katzenmenschen veranlasste die Produktionsfirma RKO, einen ganzen Zyklus ähnlicher Filme in Auftrag zu geben. Insgesamt 11 Filme produzierte Lewton für die RKO:

Lewton überraschte seine Auftraggeber durch den hohen Anspruch der B-Movies. Als Basis der Geschichten dienten ihm oftmals literarische Vorlagen (u. a. von Robert Louis Stevenson und Guy de Maupassant), er ließ sich von klassischen Gemälden inspirieren und spickte die Filme mit Zitaten von John Donne, Shakespeare, Hippokrates und Sigmund Freud.

Obwohl Lewton nur als Produzent in den Vorspännen genannt wird, gilt er als die treibende künstlerische Kraft bei diesen Filmen. Er wollte allerdings nicht in mehreren Funktionen genannt werden, da er fürchtete, es sehe so aus, als ob er seine Macht als Produzent missbrauche, um im Vorspann möglichst oft genannt zu werden. So taucht er z. B. in Der Leichendieb und Bedlam unter dem Pseudonym Carlos Keith als Co-Writer auf.

Dank der Erfolge seiner RKO-Filme durfte Val Lewton von 1947 bis 1950 für andere Studios zwei A-Filme drehen.

Die Filme gelten als nicht besonders gut. Als Erklärung dient zumeist, dass mit dem größeren Budget die Studios auch größeren Einfluss auf die Filme nahmen. 1951 drehte er dann nochmals ein B-Movie, den Western Trommeln des Todes (Apache Drums) für die Universal Studios.

In seinen letzten Lebensjahren hatte Lewton eine Reihe gesundheitlicher Probleme, er starb am 14. März 1951 am letzten einer ganzen Reihe von Herzinfarkten.


Vorlagen/Inspirationen der Filme



Trivia




Personendaten
NAME Lewton, Val
ALTERNATIVNAMEN Vladimir Ivan Leventon
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Filmproduzent
GEBURTSDATUM 7. Mai 1904
GEBURTSORT Jalta, Russisches Kaiserreich
STERBEDATUM 14. März 1951
STERBEORT Hollywood, Kalifornien

На других языках


- [de] Val Lewton

[en] Val Lewton

Val Lewton (May 7, 1904 – March 14, 1951) was a Russian-American novelist, film producer and screenwriter best known for a string of low-budget horror films he produced for RKO Pictures in the 1940s. His son, also named Val Lewton, was a painter and exhibition designer.

[ru] Льютон, Вэл

Вэл Льютон (англ. Val Lewton; имя при рождении — Владимир Гофшнейдер, после эмиграции в США — Левентон; 7 мая 1904 года — 14 марта 1951 года) — американский кинопродюсер, писатель и сценарист, более всего известный благодаря своим низкобюджетным фильмам ужасов для студии РКО в 1940-е годы.



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