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Wolfgang Menge (* 10. April 1924 in Berlin; † 17. Oktober 2012 ebenda)[1] war ein deutscher Drehbuchautor und Journalist.

Wolfgang Menge mit seiner Frau Marlies Menge 2010 in Berlin
Wolfgang Menge mit seiner Frau Marlies Menge 2010 in Berlin

Leben


Der Sohn eines Studienrats wuchs in Hamburg auf. Seine jüdische Mutter überlebte die NS-Diktatur; alle ihre Angehörigen wurden im Holocaust ermordet. Während des Zweiten Weltkriegs legte Menge das Abitur ab und wurde anschließend zur Wehrmacht einberufen.

1949 stellte das Hamburger Abendblatt Menge als seinen ersten Reporter ein. In den 1950er Jahren ging er als Auslandsreporter nach Ostasien. Menge war nach dem Krieg der erste deutsche Reporter in Tokio und der erste deutsche Journalist, der mit der Transsibirischen Eisenbahn von Peking nach Moskau reiste.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland begann Menge Drehbücher zu schreiben. Seine Erfolge wurden zum Teil Fernsehgeschichte. Diese Tätigkeit setzte er bis zu seinem Tod fort. Zudem betätigte er sich ab den 1970er Jahren mit der Moderation von Fernsehsendungen auch vor der Kamera, zum Beispiel von 1974 bis 1982 in der Bremer Talk-Show 3 nach 9.

Wolfgang Menge war mit der Journalistin Marlies Menge verheiratet und lebte in Berlin-Zehlendorf sowie in Braderup auf der Insel Sylt. Das Ehepaar hatte drei Söhne, darunter den Journalisten Jakob Menge.[2]

Menge wurde auf dem Berliner Waldfriedhof Zehlendorf beigesetzt.[3]


Drehbuchautor


Fast alle Drehbücher der Fernseh-Krimiserie Stahlnetz (1958–1968), in der Jürgen Roland Regie führte und von denen viele zu Straßenfegern wurden, entstammten seiner Feder. Sein größter Erfolg war die satirische Familienserie Ein Herz und eine Seele (1973–1976) mit Heinz Schubert, der als „Ekel“ Alfred Tetzlaff deutsche Fernsehgeschichte schrieb. Die Serie beruhte auf dem BBC-Format Till Death Us Do Part des britischen Drehbuchautors Johnny Speight.


Autor


Aufgrund seiner Vertrautheit mit der Chinesischen Küche verfasste er ein entsprechendes Kochbuch.


Fernsehmoderator


Von 1974 bis 1982 war Menge einer der Moderatoren der Talkshow 3 nach 9 (Radio Bremen) und er moderierte (gemeinsam mit Gisela Marx, Henryk M. Broder, Elke Heidenreich, Helga Lensch) auch die Talkshow Leute aus dem Berliner Café Kranzler. Legendär ist der Auftritt von Wolfgang Neuss im Jahr 1983, als dieser dem damaligen Regierenden Bürgermeister Berlins, Richard von Weizsäcker, in der Sendung Leute ungeniert über den Mund fuhr und ihn mit dem Kosenamen „Richie“ ansprach. Er war Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.


Restaurantkritiker


Während sein Co-Moderator bei „3 nach 9“ Gert von Paczensky seinerzeit über die Spitzengastronomie schrieb, kümmerte sich Menge um normale Restaurants. Sein Bogen war dabei weit gespannt, z. B. von einem Abruzzen-Restaurant mit einem mehrgängigen Menü in Berlin bis hin zur urdeutschen Gaststätte an der Ostsee („die besten Bratkartoffeln Deutschlands“).


Filmografie


  • 1972: Tatort – Kennwort Fähre (Fernsehreihe)
  • 1972: Tatort – Kressin und der Mann mit dem gelben Koffer (Fernsehreihe)
  • 1973: Tatort – Stuttgarter Blüten
  • 1973: Smog (TV)
  • 1973–1976: Ein Herz und eine Seele (Fernsehserie)
  • 1974: Tatort – Gefährliche Wanzen (Fernsehreihe)
  • 1975: Nonstop Nonsens (Fernsehserie)
  • 1976: Vier gegen die Bank (TV)
  • 1977: Planübung (TV)
  • 1978: Grüß Gott, ich komm von drüben (TV)
  • 1979: Zimmer frei – UNO-Nähe (Fernsehserie)
  • 1979: Was wären wir ohne uns (Fernsehserie)
  • 1980: Liebe ist doof (Fernsehserie)
  • 1980: Das Traumhaus
  • 1980: Ein Mann von gestern (TV)
  • 1984: So lebten sie alle Tage (Fernsehserie, 5 Folgen)
  • 1986: Unternehmen Köpenick (Fernsehserie)
  • 1986: Kennwort Möwe (TV)
  • 1987: Reichshauptstadt – privat (TV)
  • 1990: Baldur Blauzahn (Fernsehserie)
  • 1991: Ende der Unschuld (TV)
  • 1993: Motzki (Fernsehserie)
  • 1995: Spreebogen (TV)
  • 1998: Das Lied zum Sonntag (Fernsehserie)
  • 2001: Kelly Bastian – Geschichte einer Hoffnung (TV)

Hörbücher



Auszeichnungen


Stern von Wolfgang Menge auf dem Boulevard der Stars in Berlin
Stern von Wolfgang Menge auf dem Boulevard der Stars in Berlin
Wolfgang Menges Grabstein auf dem Waldfriedhof Zehlendorf
Wolfgang Menges Grabstein auf dem Waldfriedhof Zehlendorf

Literatur




Commons: Wolfgang Menge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Interviews


Einzelnachweise


  1. Der Mann, der die Wirklichkeit ins Fernsehen holte. Spiegel Online, 18. Oktober 2012.
  2. DIE WELT stellt sich vor. Heute: Jakob Menge. In: Die Welt online. 8. März 2000, abgerufen am 22. Oktober 2012.
  3. knerger.de: Das Grab von Wolfgang Menge
  4. deutsches-filmhaus.de zu Wolfgang Menge als zweimaligem Preisträger
Personendaten
NAME Menge, Wolfgang
KURZBESCHREIBUNG deutscher Drehbuchautor und Journalist
GEBURTSDATUM 10. April 1924
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 17. Oktober 2012
STERBEORT Berlin

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[en] Wolfgang Menge

Wolfgang Menge (10 April 1924 – 17 October 2012) was a German television writer and journalist.



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