Christian Redl (* 20. April 1948 in Schleswig) ist ein deutscher Schauspieler und Musiker. Seinen Durchbruch hatte er 1990 in dem Film Der Hammermörder.[1] Er spielte bislang in über 100 Film- und Fernsehproduktionen mit.
Christian Redl, 2009
Leben
Herkunft, Jugend und Ausbildung
Christian Redl, Sohn eines Lehrers, wuchs ab seinem sechsten Lebensjahr in Kassel auf.[2] Er besuchte eine Waldorfschule, wo er im Alter von 18 Jahren William Shakespeares Tragödie Hamlet in eigener Bearbeitung im Schultheater spielte.[2] In seiner Jugend spielte er Schlagzeug in einer Band und erlernte später autodidaktisch das Gitarrespielen.[2] Das Angebot einer größeren Band lehnte er ab, weil er Schauspieler werden wollte.[2] Nach Schulabschluss ließ er sich von 1967 bis 1970 an der Schauspielschule Bochum ausbilden.[2]
Privates
Redl war mit der Schauspielerin Marlen Diekhoff verheiratet[3] und ab Ende der 1990er Jahre einige Jahre lang mit seiner Schauspielkollegin Maja Maranow liiert.[4][5] Er ist der Stiefbruder des Schauspielers Wolf Redl. Redl lebt in Hamburg.
Karriere
Theater
Christian Redl erhielt am Wuppertaler Schauspielhaus sein erstes Engagement.[2] Von 1972 bis 1978 an den Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main engagiert, wo er u.a. 1976 in der Titelrolle von Peter Palitzschs Inszenierung von Georg Büchners Woyzeck spielte.[2] Danach war an Theatern in Bremen und Hamburg engagiert, wo er mit Regisseuren wie Claus Peymann, Luc Bondy und Peter Zadek arbeitete.
An den Hamburger Kammerspielen spielte er in Kunst und Der Totmacher, und am St.-Pauli-Theater in der Dreigroschenoper, in Sonny Boys und in Arsen und Spitzenhäubchen.
Film und Fernsehen
1986 spielte Redl in Uwe SchradersSierra Leone seine erste große Rolle in einer Kinoproduktion. Bekannt wurde er Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre durch Filme von Bernd Schadewald, vor allem durch die Hauptrolle in der Fernsehproduktion Der Hammermörder, die ihm den Durchbruch als Schauspieler brachte und für die er mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Gemeinsam mit Renate Krößner als seine Filmehefrau war er in der Rolle des Herwig Seitz, der seine Tochter sexuell missbraucht, in dem Fernsehspielfilm Angst zu sehen. Für seine darstellerische Leistung erhielt er eine Telestar-Nominierung. 1997 spielte er in Bernd Böhlichs Filmdrama Der Kindermord neben Maria Schrader und Jürgen Vogel die Rolle des Oskar Lehmann.
Seit 2006 spielt Redl den wortkargen, einzelgängerischen Kommissar Thorsten Krüger in der im Spreewald spielenden ZDF-Krimireihe Spreewaldkrimi, deren Folgen sporadisch gedreht werden. 2013 erhielt er für seine Rolle in Marie Brand und die offene Rechnung den Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen als bester Nebendarsteller.
Musik
Neben seinen Arbeiten auf der Bühne und vor der Kamera ist er auch als Musiker aktiv. 2003 brachte er ein musikalisches Hörstück mit von ihm bearbeiteten und eingespielten Gedichten und Balladen von François Villon heraus. 2005 erschien mit Das wilde Herz sein erstes Album mit eigenen Liedern. 2010 entstand in Zusammenarbeit mit dem Musiker Vlatko KučanDie Blumen des Bösen, ein musikalischer Charles-Baudelaire-Abend, mit dem Kučan und Redl seit 2012 auf Tour sind. 2014 wurde das Album Sehnsucht veröffentlicht. Im Herbst 2016 folgte mit Louise das neu eingespielte Album, auf dem Redl mit seiner Band die Texte von François Villon vertont hat.
1991: Goldener Panda als bestes Fernsehspiel des Jahres auf dem internationalen Fernsehfestival von Sechuan in China für Der Hammermörder
2013: Auszeichnung als „Bester Schauspieler in einer Nebenrolle“ in Marie Brand und die offene Rechnung durch die Deutsche Akademie für Fernsehen
2015: Studio Hamburg Nachwuchspreis – Bester Kurzfilm / Publikumspreis: Schuld um Schuld
2015: Badalona Film Festival – Best actor – Schuld um Schuld
Literatur
Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S.806.
C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S.562.
Christian Redl, in: Internationales Biographisches Archiv 10/2013 vom 5. März 2013, im Munzinger-Archiv(Artikelanfang frei abrufbar)
Christian Redl, in Internationales Biographisches Archiv 10/2013 vom 5. März 2013, im Munzinger-Archiv, abgerufen am 5. März 2013(Artikelanfang frei abrufbar)
WELT:Eine der seltenen Traumrollen. In: DIE WELT. 22.November 2003 (welt.de[abgerufen am 28.November 2009]).
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