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Hertha Margarethe Thiele[1] (* 8. Mai 1908 in Leipzig; † 5. August 1984 in Berlin) war eine deutsche Schauspielerin. Ihren Karrierehöhepunkt hatte sie zwischen 1931 und 1933, als sie mit den Filmen Mädchen in Uniform und Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt? größere Bekanntheit erlangte.

Hertha ThieleFotografie von Alexander Schmoll.
Hertha Thiele
Fotografie von Alexander Schmoll.

Leben


Hertha Thiele wurde als zweite Tochter eines Schlossermeisters in Leipzig geboren. Nach bestandenem Abitur und kurzer Schauspielausbildung gab sie 1928 ihr Theaterdebüt am Schauspielhaus in Leipzig in dem Ferdinand-Bruckner-Stück „Krankheit der Jugend“. Mit der Verkörperung der Manuela von Meinhardis in Christa Winsloes Uraufführung vom „Ritter Nerestan“ gelang ihr am 27. November 1930 der Durchbruch als Schauspielerin. 1931 wurde der Stoff von Filmregisseurin Leontine Sagan unter dem Titel Mädchen in Uniform mit ihr und Dorothea Wieck als Hauptpersonen im Mädchenpensionat verfilmt. Der Film wurde ein großer Erfolg, der ihr zu Popularität und Bekanntheit verhalf.

Sie befand sich fortan auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, die bis Anfang 1933 andauern sollte. Neben ihrer Bühnentätigkeit an verschiedenen Berliner Bühnen spielte sie in etwa elf Filmproduktionen mit, wie 1932 in Slatan Dudows Proletklassiker Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt?, einem Film zwischen Kleinbürgertum und revolutionären Träumen.

Danach verkörperte sie ihrer Zeit entsprechend emanzipierte Frauen. Nach den gemeinsamen Dreharbeiten zu dem Film Frau Lehmanns Töchter heiratete sie 1932 den Schauspieler Heinz Klingenberg. Sie trennte sich jedoch von ihm, nachdem Klingenberg die Hauptrolle in dem Propagandafilm S.A.-Mann Brand übernommen hatte. Sie weigerte sich 1933 auch, an nationalsozialistisch gefärbten Filmen mitzuwirken, insbesondere an dem Propagandafilm Hans Westmar, in dem sie die Geliebte des Titelhelden spielen sollte. 1934/35 wurde sie zwar vom Schweizer Terra-Chef Ralph Scotoni unter Vertrag genommen, kam aber bei keinem Filmprojekt zum Einsatz.[2] Ihre Ehe wurde 1936 geschieden. In diesem Jahr wurde Thiele aus der Reichsfilmkammer und der Reichstheaterkammer ausgeschlossen und hatte damit Berufsverbot in Deutschland.

Im Januar 1937 emigrierte sie in die Schweiz. Sie arbeitete als Hausangestellte und in einem Zürcher Filmlabor, 1942 dann als Souffleuse am Theater in Bern.

1949 ging sie in die DDR und arbeitete beim Berliner Rundfunk; der Versuch, eine zweite Karriere als Schauspielerin zu beginnen, scheiterte am Misstrauen, das die DDR gegenüber aus dem Westen zurückkehrenden Exilanten hegte. Ab 1951 war sie erneut in der Schweiz beschäftigt, als Hilfskrankenschwester in einer psychiatrischen Einrichtung. 1966 kehrte sie in die DDR zurück, wo sie einige Rollen erhielt. Bis 1979 gehörte sie zum Ensemble des DFF und trat vorwiegend in Rollen von Arbeiterfrauen auf; Auftritte im Spielfilm waren die Ausnahme. Im Jahr 1975 zeigte das DDR-Fernsehen den Dokumentarfilm Das Herz auf der linken Seite über Hertha Thiele; Regie führte Ullrich H. Kasten.

Bei der Berlinale 1983 gab es eine ihr gewidmete Retrospektive.


Filmografie



Hörspiele



Literatur





Einzelnachweise


  1. Vollständiger Name nach: Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 3: Peit–Zz. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1961, Seite 1725
  2. Kay Weniger: „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …“. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. ACABUS Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8, S. 502.
Personendaten
NAME Thiele, Hertha
ALTERNATIVNAMEN Thiele, Hertha Margarethe (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schauspielerin
GEBURTSDATUM 8. Mai 1908
GEBURTSORT Leipzig
STERBEDATUM 5. August 1984
STERBEORT Berlin

На других языках


- [de] Hertha Thiele

[en] Hertha Thiele

Hertha Thiele (8 May 1908 – 5 August 1984) was a German actress. She is noted for her starring roles in then controversial stage plays and films produced during Germany's Weimar Republic and the early years of the Third Reich. After the post-war partition of Germany, Thiele became a television star in East Germany. She is best remembered for her portrayal of Manuela in the lesbian-themed film Mädchen in Uniform (1931).

[es] Hertha Thiele

Hertha Thiele (8 de mayo de 1908 - 5 de agosto de 1984) fue una actriz alemana. Es conocida por protagonizar las entonces controvertidas obras de teatro y películas de la República de Weimar en Alemania y los primeros años del Tercer Reich. Después de la partición de Alemania de la posguerra, Thiele se convirtió en una estrella de televisión en Alemania Oriental. Es mejor recordada por su interpretación de Manuela en la película de temática lésbica Muchachas de uniforme (Mädchen in Uniform)) en 1931, considerada la primera película de temática lésbica de la historia del cine.[1][2]

[ru] Тиле, Герта

Ге́рта Ти́ле (нем. Hertha Thiele; 8 мая 1908, Лейпциг, Германская империя — 5 августа 1984, Восточный Берлин, ГДР) — немецкая актриса .



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