Manfred Wekwerth (eigentlich Manfred Weckwerth; * 3. Dezember 1929 in Köthen, Freistaat Anhalt; † 16. Juli 2014 in Berlin[1]) war ein deutscher Theaterregisseur. Von 1977 bis 1991 leitete er das Berliner Ensemble. Wekwerth war von 1982 bis 1990 Präsident der Akademie der Künste der DDR.
Manfred Wekwerth mit Ruth Berghaus, 1988Manfred Wekwerth mit Gisela May bei den Proben zur Mutter Courage, 1978.Visitenkarte von Manfred Wekwerth, 1988
Leben
Nach seiner Schulausbildung machte Wekwerth 1950/51 eine Ausbildung zum Neulehrer. Als Mitglied und Leiter einer Laienspielgruppe wurde er von Bertolt Brecht entdeckt, der zu dieser Zeit „junge Leute“ für sein Berliner Ensemble suchte. Ab 1951 arbeitete er unter Brecht am Berliner Ensemble als Regieassistent und Meisterschüler. 1953 war seine erste eigene Inszenierung Brechts Die Mutter am Neuen Theater in der Scala Wien.
Nach dem Tod Brechts war Wekwerth von 1960 bis 1969 Chefregisseur am Berliner Ensemble. Hier entstanden Inszenierungen unter anderem mit Joachim Tenschert und Peter Palitzsch.
1970 promovierte er an der Humboldt-Universität zu Berlin zum Thema „Theater und Wissenschaft“. Nach Arbeiten am Deutschen Theater war er von 1974 bis 1977 erster Direktor des Institutes für Schauspielregie in Berlin, das er zusammen mit Friedo Solter gründete. Dort wurde er zum Professor ernannt.[2] 1977 löste er Ruth Berghaus als Intendant des Berliner Ensembles ab und blieb es bis 1991.
Von 1982 bis 1990 war Manfred Wekwerth Präsident der Akademie der Künste der DDR, in dieser Eigenschaft von 1986 bis 1989 auch Mitglied des ZK der SED.
Im Antieiszeitkomitee – seit 1990 tätig, heute als Zusammenschluss bei der Partei Die Linke – arbeitete er von Beginn an mit.[3]
Nach 1990 inszenierte er u.a. in Meiningen, am Burgtheater Wien, am neuen theater in Halle, am Theater des Ostens in Berlin und am Westdeutschen Tourneetheater.
2001 wurde er „Für seine Verdienste um das europäische Theater“ zum „Honorary Fellow of the Rose Bruford College London“ gewählt.
Seit 2005 arbeitete er an der Vertonung früher Brecht-Gedichte, gemeinsam mit der Rock-Band „EMMA (männlich)“.
Er arbeitete für die Zeitschriften Ossietzky und Das Argument.
Angeblich war Manfred Wekwerth seit 1965 unter der Bezeichnung „Manfred“ Geheimer Informant des MfS.[4] So soll er in einem Bericht vom 14. Mai 1965 über sein Zusammentreffen mit Günter Grass geschrieben haben: „Für die DDR negativ wirkt sich die Stellung des Schriftstellers GRASS aus“.[5]
Eine Stasi-Zuarbeit wurde von Wekwerth zeitlebens vehement bestritten.[6]
Manfred Wekwerth war ab 1953 mit der Dokumentarfilmregisseurin Renate Wekwerth (geb. Meiners) verheiratet. Später mit der Schauspielerin Renate Richter. Ihre gemeinsame Tochter ist die Philosophin Christine Weckwerth. Manfred Wekwerth lebte in Berlin-Grünau.
Inszenierungen
1953: Die Mutter am Neuen Theater in der Scala Wien
1959: Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui (mit Peter Palitzsch) am Berliner Ensemble
1961: Frau Flinz (mit Peter Palitzsch) am BE
1962: Die Tage der Commune (mit Joachim Tenschert) am BE
1964: Coriolan (mit Joachim Tenschert) am BE
1965: In der Sache J. Robert Oppenheimer am BE
1971: Coriolanus am National Theatre London (mit Joachim Tenschert)
1972: Leben und Tod Richard des Dritten am Deutschen Theater in Berlin
1973 – 1976: Schauspielhaus Zürich: Jegor Bulytschow und die anderen, Richard III., Der gute Mensch von Sezuan
1977: Galileo Galilei (mit Joachim Tenschert) am BE
1978: Großer Frieden (mit Joachim Tenschert) am BE
Heinrich Mann(1950, Amt nicht angetreten)|
Arnold Zweig(1950–1952)|
Johannes R. Becher(1953–1956)|Otto Nagel(1956–1962)|
Willi Bredel(1962–1964)|Konrad Wolf(1965–1982)|Manfred Wekwerth(1982–1990)|Heiner Müller(1990–1993)
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