Auch Zwerge haben klein angefangen ist ein surrealistisches Filmdrama aus dem Jahr 1970 von Werner Herzog. In der „verstörenden Parodie auf die Gesellschaft“ übernehmen Verrückte die Herrschaft über ihre Unterkunft und es bricht Anarchie aus.[1] Darsteller sind ausschließlich kleinwüchsige Schauspieler.
Von der „Filmselbstkontrolle zuerst gesperrt und dann doch freigegeben, von der Filmbewertungsstelle gleich als ‚besonders wertvoll‘ prädikatisiert“, wurde der Film zwei Jahre nach seiner Fertigstellung in einem Nebenprogramm der Filmfestspiele von Cannes uraufgeführt.[2] Kontrovers bewertet fand der Film zunächst keinen Verleih.[3]
Der Film handelt von den Bewohnern eines Erziehungsheims in einer abgelegenen Provinz. Aus disziplinarischen Gründen dürfen einige der Bewohner nicht mit auf einen Ausflug, die ungewohnte Freiheit durch Abwesenheit des Direktors wird von ihnen genutzt, aus der gewohnten Ordnung auszubrechen, und äußert sich in blinder Gewalt und Zerstörungswut. Der diensthabende Erzieher nimmt einen der randalierenden Bewohner in Gewahrsam und verschanzt sich auf dem Gelände. Ohne einen angreifbaren Gegner von außen eskaliert die Situation immer mehr und die Aggression und Gewalt nimmt unter den Aufrührern immer mehr zu.
Der Film verbildlicht – dargestellt durch die ausschließlich kleinwüchsigen Schauspieler – normale Menschen in einer überdimensionierten Welt, der sie nicht mehr gewachsen sind.
„Wie in Lebenszeichen schildert Herzog auch in seinem zweiten Spielfilm einen radikalen Ausbruchsversuch aus der Welt der Hierarchien und Konventionen, dem der Rückfall in zwanghafte Wiederholung folgt. Mit irritierenden, oft surrealistischen Bildfolgen sprengt der Film herkömmliche Erzähldramaturgien und strebt nach visionärer Grenzüberschreitung. Zahlreiche Motive aus Herzogs späterem Werk klingen an: die Gesellschaft, gesehen aus der Perspektive von Randexistenzen; Visionen vom Zusammenbruch der bürgerlichen Werte; Wahn und Besessenheit als wirklichkeitsgestaltende Kräfte.“
Herakles |
Spiel im Sand |
Die beispiellose Verteidigung der