Anneke Kim Sarnau, die aus Klein Offenseth-Sparrieshoop (Kreis Pinneberg) stammt, legte ihr Abitur an der Bismarckschule in Elmshorn ab und begann danach ein Studium in den Fächern Philosophie und Englisch an der Universität Kiel.[2] Nach einem Semester verließ sie die Universität und absolvierte von 1993 bis 1996 eine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.[3] Bereits vor und während dieser Zeit wirkte sie in mehreren Experimentalfilmen mit.
Von 1996 bis 1998 war sie am Burgtheater in Wien engagiert. Es folgten Gastspiele an den Hamburger Kammerspielen, am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Seit 2000 ist Sarnau auch in Filmproduktionen zu sehen.
2002 erhielt sie für ihre Rolle als Tochter einer todkranken Mutter in Ende der Saison zusammen mit Hannelore Elsner den Adolf-Grimme-Preis. Für ihre Darstellung einer jungen Polizeibeamtin, die an den Schikanen durch Vorgesetzte und Kollegen am Arbeitsplatz zerbricht, wurde sie in Die Hoffnung stirbt zuletzt nochmals mit dem Grimme-Preis mit Gold, dem Goldenen Gong und zudem mit dem Deutschen und dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Einem internationalen Publikum wurde Sarnau 2005 durch ihre nicht unbedeutende Nebenrolle als Berliner Kindergärtnerin Birgit in dem Film Der ewige Gärtner bekannt.
Von 2010 bis 2022 bildeten Anneke Kim Sarnau und Charly Hübner für den NDR das Rostocker Ermittlerduo Bukow und König der Fernsehreihe Polizeiruf 110. Für die Fälle Feindbild und …und raus bist du! waren sie 2012 zusammen für den Grimme-Preis nominiert.[4]
Anneke Kim Sarnau lebt in Berlin-Charlottenburg. Ihr Urgroßonkel ist der 1981 verstorbene Schauspieler Hans Söhnker. Seit 2011 hat sie einen Sohn und seit 2014 eine Tochter mit ihrem Lebensgefährten.[5]
2016: Das Beste am Norden (Regie und Drehbuch: Detlev Buck, Clips)[6]
2020: Bruxelles (Regie und Drehbuch: Fabian Stumm)
Synchronrollen
2011: Polizeiruf 110 – Im Alter von … (Synchronstimme von Sigrid Göhler)
Hörbücher und Hörspiele (Auswahl)
2009: Tödliche Worte von Val McDermid. Random House Audio, ISBN 978-3-8371-0083-9
2012: Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche von Jan Hofer, gesprochen von Sarnau, Jan Hofer und Oliver Kalkofe. Random House Audio, ISBN 978-3-625-16048-9
2012: Tante Martha im Gepäck von Ulrike Herwig. Hörbuch Hamburg, ISBN 978-3-86909-103-7
2013: Das Nebelhaus von Eric Berg, gesprochen von Sarnau und Jürgen Uter. Jumbo Neue Medien & Verlag, ISBN 978-3-8337-3222-5
2019: Lucy Fricke: Töchter (Betty) – Regie: Martin Zylka (NDR)
Engagements am Theater
1997/1998: Alice im Wunderland, Stadttheater Klagenfurt
1997: Vinny, Burgtheater Wien
1997: Jugend ohne Gott, Burgtheater Wien
1997: Katzelmacher, Burgtheater Wien
1998: Kasimir und Karoline, Burgtheater Wien
1998: Die heilige Johanna der Schlachthöfe, Burgtheater Wien
1998: Die Riesen vom Berge, Burgtheater Wien
1998: Schlacht um Wien, Burgtheater Wien
1998: Ein Sportstück, Burgtheater Wien
2003/2005: Der zerbrochne Krug, Düsseldorfer Schauspielhaus
2004: Martha Jellnek, Hamburger Kammerspiele
2005/2006: Ein spanisches Stück, Deutsches Schauspielhaus Hamburg
Auszeichnungen
2002: Adolf-Grimme-Preis mit Gold für ihre darstellerische Leistung in Ende der Saison
2002: Deutscher Fernsehpreis in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ für Ende der Saison und Die Hoffnung stirbt zuletzt
2002: Goldener Gong für Die Hoffnung stirbt zuletzt
2002: Sonderpreis beim Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste für Die Hoffnung stirbt zuletzt
2003: Adolf-Grimme-Preis für Die Hoffnung stirbt zuletzt
2003: Bayerischer Fernsehpreis für Die Hoffnung stirbt zuletzt
2003: Lilli-Palmer-Gedächtniskamera als beste Nachwuchsschauspielerin
2019: Drosteipreis, Anerkennungspreis für Kulturschaffende
2021: Gilde-Filmpreis für Ivie wie Ivie (Regie: Sarah Blaßkiewitz) beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen
2022: Grimme-Preis für Polizeiruf 110: Sabine (Regie: Stefan Schaller) im Wettbewerb Fiktion
Literatur
Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje: Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-511-2, S.356 f.
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