Carsten Johannes Marcus „Charly“ Hübner (* 4. Dezember 1972 in Neustrelitz) ist ein deutscher Schauspieler und Regisseur. Seine bekannteste Rolle ist die des Rostocker Kommissars Bukow in der ARD-Krimireihe Polizeiruf 110, die er von 2010 bis 2022 spielte.
Leben
Charly Hübner wuchs als Sohn der Gastwirte Johannes und Margitta Hübner in Feldberg-Carwitz (Kreis Neustrelitz) auf.[1] Erste Schauspielerfahrungen sammelte er in einem Laientheater. Nach seinem Abitur 1991 an der EOS Clara Zetkin (jetzt Gymnasium Carolinum) Neustrelitz arbeitete er am Landestheater Neustrelitz als Schauspieleleve und Regieassistent.
1993 begann er sein Studium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, das er 1997 abschloss[2]. Schon während des Studiums lernte er die Theaterregisseure Tom Kühnel und Robert Schuster kennen. Gemeinsam erarbeiteten sie Inszenierungen für das Maxim-Gorki-Theater und die Schaubühne in Berlin, ab 1997 auch für das Schauspielhaus und das TAT in Frankfurt am Main. In den Jahren 1996 bis 2002 arbeitete Hübner unter anderem mit den Regisseuren Amélie Niermeyer, Peter Eschberg, Hans Hollmann und Christian Tschirner zusammen. 2008 setzte er nach längerer Unterbrechung seine Theaterarbeit am Schauspielhaus Zürich fort. Ab 2011 spielte er am Schauspiel Köln unter der Leitung von Karin Beier, der er 2013 ans Deutsche Schauspielhaus Hamburg folgte.
2003 wechselte Hübner von der Bühne vor die Kamera. In vielen Filmnebenrollen trat er zunächst als Darsteller der ‚kleinen Leute‘ oder als ‚guter Freund‘ auf. Allein im Jahr 2005 nahm er so an 17 Filmprojekten teil. Zusätzliche Bekanntheit erlangte er durch einen Werbespot für die Dresdner Bank.[3] Einen Karriereschub erfuhr er 2006 durch seinen Auftritt im Oscar-prämierten Spielfilm Das Leben der Anderen, wo er einen Stasi-Oberfeldwebel spielte, der bei der Überwachung die Nachtvertretung des von Ulrich Mühe dargestellten Offiziers übernimmt.[4][5]
Hübner übernahm die Titelrolle in Rosa von Praunheims Improvisations-Film Der Rosa Riese (2008) über die Serienmörderin Beate Schmidt, eine seiner interessantesten Erfahrungen vor der Kamera, so der Schauspieler. Der Film hatte seine Uraufführung bei den Internationalen Hofer Filmtagen 2008.[6]
2007 erhielt Hübner eine Hauptrolle als Gerichtsmediziner Dr. Thomas Renner in der RTL-Krimiserie Post Mortem – Beweise sind unsterblich. Hauptrollen spielte er auch im Kinofilm Autopiloten und im ZDF-Sozialdrama Über den Tod hinaus. In der Sat.1-Comedyserie Ladykracher trat er ab 2008 als Sketchpartner von Anke Engelke auf. Ab 2010 bildeten Hübner und Anneke Kim Sarnau das Ermittlerduo Bukow und König in den RostockerPolizeiruf-110-Folgen des NDR.[7] Für die Fälle Feindbild und … und raus bist du erhielten die beiden eine Nominierung für den Grimme-Preis 2012,[8] die Folge Fischerkrieg brachte Hübner 2013 den Bayerischen Fernsehpreis ein.
Viel Lob von der Kritik[9][10] bekam er auch für seine Hauptrolle als Soziopath im Psychodrama Unter Nachbarn, für die er zudem die Goldene Kamera 2013 als „Bester deutscher Schauspieler“ erhielt. 2012 war er in der international koproduzierten Action-Serie Transporter als Mechaniker Dieter zu sehen. 2013 drehte Hübner seinen ersten Dokumentarfilm als Regisseur. Für die ARD-Dokumentation 16 × Deutschland lieferte er den Teil über Mecklenburg-Vorpommern.
2014 spielte er die Hauptrolle in der Tragikomödie Bornholmer Straße über Harald Jäger, der am 9.November 1989 die Grenze zwischen Ost- und Westberlin öffnete. 2017 präsentierte er beim Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm seinen Dokumentarfilm Wildes Herz über die Band Feine Sahne Fischfilet, der dort mit vier Preisen geehrt wurde. 2020 wirkte er als Drehbuchautor und Hauptdarsteller bei dem Roadmovie Für immer Sommer 90 mit. Im Mai 2021 gab der NDR den Abschied Hübners aus der Reihe Polizeiruf bekannt. Mit dem 24. Film Keiner von uns endete seine Rolle im Jahr 2022 auf eigenen Wunsch.[11][12][13]
2021: „Charly Hübner über Motörhead - oder warum ich James Last dankbar sein sollte“, ein Buch in der Reihe KiWi-Musikbibliothek, erschienen im Verlag Kiepenheuer & Witsch
Auszeichnungen
2012: Nominierung für den Grimme-Preis Spezial für Polizeiruf 110: Feindbild und Polizeiruf 110: … und raus bist du (gemeinsam mit Anneke Kim Sarnau)
2012: Bester Schauspieler beim Fancine festival de cine fantástico de la Universidad de Málaga für Unter Nachbarn[15]
2012: Deutscher Regiepreis Metropolis „Bester Schauspieler“ für Unter Nachbarn und Polizeiruf 110: Einer trage des anderen Last
2013: Goldene Kamera in der Kategorie „Bester deutscher Schauspieler“ für Unter Nachbarn
2013: Bayerischer Fernsehpreis als bester Schauspieler in der Kategorie „Serien und Reihen“ für Polizeiruf 110: Fischerkrieg
2014: Jupiter als bester TV-Darsteller für Polizeiruf 110: Zwischen den Welten
2014: Darstellerpreis beim Fernsehfilmfestival Baden-Baden für Bornholmer Straße
2016: Gertrud-Eysoldt-Ring für seine Rollen in Onkel Wanja und Schuld und Sühne am Deutschen Schauspielhaus Hamburg[16]
2017: DEFA-Förderpreis des DOK Leipzig für Wildes Herz
2017: Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts des DOK Leipzig für Wildes Herz
2017: ver.di-Preis des DOK Leipzig für Wildes Herz
2017: Gedanken-Aufschluss-Preis des DOK Leipzig für Wildes Herz
2018: Ernst-Lubitsch-Preis für seine Rolle Karl Schmidt in dem Film Magical Mystery von Arne Feldhusen
2018: Goldene Kamera für Jürgen – Heute wird gelebt als bester deutscher Fernsehfilm (Rolle: Bernd Würmer, Drehbuch: Heinz Strunk)
2018: Preis für den besten Dokumentarfilm beim Bolzano Filmfestival Bozen für Wildes Herz an die Regisseure Charly Hübner und Sebastian Schulz
2018: Nominierung für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie „Beste männliche Nebenrolle“ in 3 Tage in Quiberon
2018: Gilde Filmpreis, Beste Dokumentation, für Wildes Herz
2018: VUT IndieAward, Bestes Experiment, für Wildes Herz
2018: Preis für Popkultur für Wildes Herz als „schönste Geschichte“ 2018[17]
2018: Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares für die „Herausragende Darstellung“ der Rolle Fritz Honka in Der goldene Handschuh am Deutschen Schauspielhaus Hamburg in der Regie von Studio Braun
2019: Roland-Filmpreis Tatort Eifel für den Polizeiruf 110 Rostock des NDR
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