Bernd Herzsprung (* 22. März 1942 in Hamburg) ist ein deutscher Schauspieler.
Leben
Bernd Herzsprung absolvierte seine Schauspielausbildung bei Joseph Offenbach und trat in Theatern in Hamburg (u.a. Deutsches Schauspielhaus in Der Hauptmann von Köpenick mit Werner Hinz; Ernst-Deutsch-Theater in Tom StoppardsRosenkranz und Güldenstern) und anderen Städten auf. Auf der Bühne ist seine Domäne das Boulevardtheater (Charleys Tante).
1967 gab er in Wilder Reiter GmbH (Regie: Franz-Josef Spieker) sein Filmdebüt. Im Kino folgten unter anderem Rollen in der Verfilmung von Erich Kästners Das fliegende Klassenzimmer 1973 und Deutschlandlied (Regie Ernst Witzel, 1984).
Bekannt wurde Herzsprung aber vorrangig in Fernsehrollen. Seit Ende der 1960er Jahre war er vor allem in Krimireihen wie Dem Täter auf der Spur, Der Kommissar, Derrick, Der Alte, Sonderdezernat K1, Ein Fall für zwei oder Tatort präsent. Von 1978 bis 1992 spielte er den Polizisten Fred Leß in der ZDF-Fernsehserie SOKO 5113. Ab 1994 gehörte er zur Hauptbesetzung der Serie Freunde fürs Leben (bis 2000). In den ersten zwei Staffeln der ARD-Fernsehserie Familie Dr. Kleist war er ab 2003 in einer Nebenrolle als Bürgermeister von Eisenach zu sehen. In der Fernseh-Komödie Hengstparade spielte er 2005 neben Christiane Hörbiger und Michael Mendl.
Im Jahr 2011 nahm Herzsprung beim RTL-Format Let's Dance teil. Er erreichte Platz 6.
Privates
2003 geriet Herzsprung in die Schlagzeilen, weil er sich vor einer Reise nicht beim Arbeitsamt abgemeldet hatte (mit einer Meldung dort füllen Schauspieler unter anderem –gesetzeskonform– ihre Lücken in der Rentenversicherung); er wurde als „Arbeitsamtsbetrüger“ bezeichnet.[1]
Herzsprung war von 1979 bis 2008 mit Barbara Engel verheiratet. Das Paar trennte sich 2007, danach gelangten Bilder von Herzsprung und einem 19-jährigen Model als Paparazzistory in die Medien, was nach Angaben des Fotografen jedoch von Herzsprung inszeniert war, um nach der Trennung nicht als verlassener Ehemann dazustehen.[2]
Von den beiden Töchtern aus dieser Ehe ist Hannah Herzsprung ebenfalls Schauspielerin. Außerdem hat Herzsprung einen 1992 geborenen nichtehelichen Sohn, den Münchner Musiker und – laut der Website seiner Agentur „Nachwuchsschauspieler“ – Marvin Eckerle, den er 2013 anerkannte. Eckerle nahm anschließend den Nachnamen seines Vaters als Künstlernamen an.[3][4]
Filmografie (Auswahl)
Filme
1967: Wilder Reiter GmbH
1969: Kim Philby war der dritte Mann (Fernsehfilm)
2008: Zwei Herzen und zwölf Pfoten (Fernsehserie, 1 Folge)
2010: Mord in bester Gesellschaft (Folge 1x05)
2012: SOKO Stuttgart (Folge 4x12)
2020: Um Himmels Willen – Loslassen
2020: Um Himmels Willen – Zweiter Frühling
Literatur
Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S.394.
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