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Christian Rode (* 20. Juli 1936 in Hamburg; † 15. Februar 2018 in Berlin[1][2]) war ein deutscher Schauspieler, Synchron-, Hörspiel- und Off-Sprecher.


Leben


Christian Rode, Sohn des Kunstmalers Heinrich Rode (1905–1983) und Neffe des Pastors Waldemar Rode, wurde in seiner Heimatstadt von Gustaf Gründgens für die Bühne entdeckt und absolvierte dort seine Ausbildung an der Schauspielschule des Deutschen Theaters, wo er 1956 sein Theaterdebüt gab. Zahlreiche Engagements, unter anderem in Darmstadt, Stuttgart, Berlin und Frankfurt am Main, sollten folgen.

Ab Mitte der 1960er Jahre arbeitete er zudem für Film und Fernsehen. Dabei übernahm der polyglotte Rode auch Rollen in internationalen Produktionen wie René Cléments Kriegsfilm Brennt Paris? mit Jean-Paul Belmondo, Die Akte Odessa (mit Jon Voight) oder als Duc de Vivonne neben Michèle Mercier in Unbezähmbare Angélique nach dem Roman Anne Golons. Außerdem spielte Rode in der Komödie Nessie – das verrückteste Monster der Welt, der Fernsehserie Es muß nicht immer Kaviar sein nach Johannes Mario Simmel (mit Siegfried Rauch in der Rolle des Thomas Lieven), dem Mehrteiler Fabrik der Offiziere nach Hans Hellmut Kirst sowie als Gast in zahlreichen Fernsehserien wie Direktion City, Detektivbüro Roth und Die Wicherts von nebenan. Im zweiten Teil von Harald Reinls Die Nibelungen verkörperte er Dietrich von Bern, obwohl er in beiden Teilen auch die Rolle des Spielmanns Folker synchronisierte.

Seit 1966 arbeitete Christian Rode umfangreich in der Synchronisation und übernahm für fast 1.900 Filme und Fernsehsendungen Synchronrollen. Dabei lieh er seine markante Stimme prominenten Schauspielkollegen wie Michael Caine (unter anderem Luftschlacht um England), David Carradine (Fackeln im Sturm), Rock Hudson (Der Ambassador), Jeremy Irons (Alles nur Theater), Derek Jacobi (in den Cadfael-Filmen nach Ellis Peters), DeForest Kelley als Dr. McCoy (zweiter Sprecher in Star Trek II: Der Zorn des Khan & Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock), Christopher Lee (unter anderem in Sleepy Hollow), Peter O’Toole (Unternehmen Rosebud), Anthony Perkins (Sprengkommando Atlantik), Michel Piccoli (Die letzte Frau), Christopher Plummer (unter anderem Spion zwischen zwei Fronten), Vincent Price (Der Rabe – Duell der Zauberer), Omar Sharif (Ashanti), Ray Milland (Der unheimliche Gast) und Paul Henreid als Viktor Lazlo in Casablanca. Außerdem war er als Nachfolger von Wolfgang Kieling die deutsche Stimme von Bert aus der Sesamstraße. In einer Neusynchronisation von 20 Folgen der Serie Kojak sprach er 1998 die Titelrolle des Theo Kojak, da Edgar Ott, der Stammsprecher von Telly Savalas, bereits verstorben war.

Bereits ab Mitte der 1950er Jahre war Christian Rode als Hörspielsprecher für die westdeutschen Rundfunkanstalten tätig. Bei der Hörspielreihe Masters of the Universe lieh er Beast Man seine Stimme. Fans der Serie Die drei Fragezeichen kannten ihn aus den Folgen Die singende Schlange (25), Der magische Kreis (27), Der Super-Wal (36), Pfad der Angst (137) und der schreiende Nebel (162); in der TKKG-Folge 31 (Entführung in der Mondscheingasse) lieh er dem Gus Uckmann seine Stimme. Zudem sprach er auch für die Hörspielreihen Gabriel Burns, Sherlock Holmes, Dreamland Grusel, Burg Frankenstein und seit Oktober 2007 Tony Ballard. Er sprach auch General Gordon B. Smith in den Mark-Brandis-Hörspielen Unternehmen Delphin und Aufstand der Roboter. Bis zuletzt war Christian Rode Off-Sprecher der Sendung Galileo auf ProSieben (Stand: 2011). Zudem war er in der Spielzeit 2007 bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg als Off-Sprecher bei Winnetou I zu hören. Seit 2007 war Christian Rode als Sprecher-Dozent zusammen mit Sprecherkollegin Carmen Molinar tätig, um Nachwuchstalente zu fördern. Im April 2014 wurde die Schule nach ihm umbenannt in "Christian-Rode-Sprecherschule". Wie das Magazin PLAYtaste berichtete, starb er plötzlich und unerwartet am 15. Februar 2018 im Alter von 81 Jahren in Berlin.[3] Sein letztes Interview gab er 2017 der Sprecheragentur "Media-Paten".[4]


Filmografie (Auswahl)



Synchronrollen (Auswahl)


Christopher Plummer

Craig T. Nelson

Patrick Stewart

Robert Culp

Filme

  • 1951: Walter Pidgeon in Anwalt des Verbrechens als Dwight Bradley „Brad“ Masen
  • 1953: Walter Pidgeon in Skandal um Patsy als Patrick J. McChesney
  • 1960: Peter Finch in Die Abenteuer des David Balfour als Alan Breck
  • 1967: Michael Caine in Das Milliarden–Dollar–Gehirn als Harry Palmer
  • 1968: Michael Caine in Ein Dreckiger Haufen als Capt. Douglas
  • 1969: Michael Caine in Die Luftschlacht um England als Squadron Leader Canfield
  • 1969: Fernando Lamas in 100 Gewehre als General Verdugo
  • 1971: Alberto de Mendoza in Piraten der grünen Insel als Duke
  • 1971: James Olson in Der Agent, der seinen Leichnam sah als Stanton
  • 1971: James Olson in Andromeda-Tödlicher Staub aus dem All als Dr.Mark Hall
  • 1973: John Vernon in Angst ist der Schlüssel als Vyland
  • 1976: Christopher Lee in Die Braut des Satans als Pater Michael Rayner
  • 1977: Ian Bannen in Deckname Sweeney als Baker
  • 1978: Paul Henreid in Reise aus der Vergangenheit als Jerry Durrance
  • 1978: Cliff Robertson in Schatten um Dominique als David Ballard
  • 1979: Pierre Vernier in I wie Ikarus als Charly Feruda
  • 1982: Gerrit Graham in Ich glaub' mein Straps funkt SOS als Bob Spinnaker
  • 1984: Patrick Bauchau in Emmanuelle IV als Marc
  • 1984: DeForest Kelley in Star Trek 3 – Auf der Suche nach Mr. Spock als Dr. Leonard „Pille“ McCoy
  • 1986: James Karen in Invasion vom Mars als General Climet Wilson
  • 1987: Peter Graves in Der Berserker als Capt. Ferris
  • 1988: Fred Dalton Thompson in FBI Academy als Bill Bilecki
  • 1989: David Carradine in Night Children als Max
  • 1991: Donald Burton in Hudson Hawk – Der Meisterdieb als Alfred
  • 1993: J.T. Walsh in Sniper – Der Scharfschütze als Chester Van Damme
  • 1993: R. Lee Ermey in Body Snatchers – Angriff der Körperfresser als General Platt
  • 1993: Martin Landau in Cold Heart – Der beste Bulle von L.A. als Frank McCoy
  • 1994: R. Lee Ermey in Love is a Gun als Frank Deacon
  • 1994: Christopher Lee in Die Todeskarten des Dr. Schreck als Franklyn Marsh
  • 1994: Michael Murphy in Blackout – Ein Detektiv sucht sich selbst als Dr. Doover
  • 1995: Patrick McGoohan in Braveheart als Longshanks, König Edward I.
  • 1995: Albert Finney in Das Land meiner Liebe als Dannys Vater
  • 1996: Henri Garcin in Die Noorderlinger als Bishop
  • 1997: Albert Finney in Die Erbin vom Washington Square als Dr. Austin Sloper
  • 1999: Jack Taylor in Die Neun Pforten als Victor Fargas
  • 1999: Christopher Lee in Sleepy Hollow als Bürgermeister von New York
  • 2000: Martin Landau in Am Anfang als Abraham
  • 2001: Scott Wilson in Pearl Harbor als General George C. Marshall
  • 2003: Colin Fox in Deathlands als Baron Titus Cawdor
  • 2003: Roy Scheider in Citizen Verdict – Im Namen der Einschaltquote als Bull Tyler
  • 2003: Chad Everett in Flight Girls als Jack Weston
  • 2005: Frank Langella in Der größte Magier der Welt als Max
  • 2007: Charles Dance in The Contractor – Doppeltes Spiel als Andrew Windsor
  • 2008: Gary Grubbs in Lauschangriff – My Mom’s New Boyfriend als Polizeichef Malone
  • 2013: Michael Murphy in White House Down als Vize-Präsident Alvin Hammond
  • 2015: Martin Landau in Remember – Vergiss nicht, dich zu erinnern als Max Rosenbaum
  • 2016: James Faulkner in Underworld: Blood Wars als Cassius
  • 2016: Peter Firth in Victoria als Herzog von Cumberland
  • 2017: Alessandro Capone in Sie nannten ihn Spencer (Dokumentarfilm)

Serien

  • 1984–1986: Paul Guers in Allein gegen die Mafia als Professor Gianfranco Laudeo
  • 1986–1988: Jim McMullan in Dallas als Senator Andrew Dowling
  • 1997–2002: Barry Bostwick in Chaos City als Bürgermeister Randall Winston
  • 2007–2008: Dennis Farina in Law & Order als Det. Joe Fontana
  • 2011/2014: Hector Elizondo in Grey’s Anatomy als Carlos Torres (2. Stimme)
  • 2017: Stephen Stanton in Star Wars Rebels als Ben Kenobi (Obi-Wan Kenobi)
  • 2017: Sam Waterston in Godless als Marshal John Cook

Spiele

  • 1995: in The Dig als Boston Low
  • 2012: in Halo 4 als Blutsvater-Didaktiker

Hörbücher (Auswahl)



Hörspiele (Auswahl)





Einzelnachweise


  1. Christian Rode unerwartet verstorben. Talker-Lounge, 20. Februar 2018, abgerufen am 20. Februar 2018. Genauer Tag ist noch nicht bestätigt, siehe Diskussionsseite.
  2. Der Spiegel: Christian Rode ist tot. Er sprach Bert in der Sesamstraße
  3. Facebook. Datum unklar. Laut Mitteilung seiner Agentur vom 20. Februar starb er „am Wochenende“. Der 15. Februar war ein Donnerstag.
  4. Die Media-Paten: Christian Rode - Interview mit der Stimme von Sherlock Holmes. 2. Juni 2017, abgerufen am 15. August 2018.
Personendaten
NAME Rode, Christian
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler und Sprecher
GEBURTSDATUM 20. Juli 1936
GEBURTSORT Hamburg, Deutschland
STERBEDATUM 15. Februar 2018
STERBEORT Berlin, Deutschland



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