Harald Reinl (* 9. Juli 1908 in Bad Ischl, Österreich; † 9. Oktober 1986 in Puerto de la Cruz, Teneriffa) war ein österreichischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmeditor. Sein Regiewerk umfasst mehr als 60 Titel. Mit seinen Edgar Wallace- und Karl-May-Verfilmungen avancierte Reinl in den 1960er Jahren zu einem der erfolgreichsten Regisseure der deutschen Filmgeschichte. Allein mit den vier Karl-May-Filmen, die er zwischen 1962 und 1965 drehte, erreichte Reinl 32 Millionen Zuschauer.
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Leben
Reinl machte erste Bekanntschaft mit dem Film, als der Bergfilmpionier Arnold Fanck auf den brillanten Skifahrer aufmerksam wurde und ihn als Statisten in mehreren seiner Filme einsetzte. In der Folge wurde der promovierte Jurist Assistent bei Leni Riefenstahl und arbeitete in dieser Funktion u.a. an Tiefland mit. Dieser Film entstand zwischen 1940 und 1944 mit aus KZs zwangsrekrutierten Sinti und Roma, die nach Beendigung des Films ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurden. Im Jahre 1949 stellte er als Regisseur seinen ersten Langfilm Bergkristall fertig, der bereits ein typischer Reinl-Film ist.
In Solange du lebst verherrlichte Reinl 1955 offen die Bombardierung der Spanischen Republik durch die „Legion Condor“. Später wurde Reinl insbesondere durch seine Edgar-Wallace- und Karl-May-Verfilmungen in den 1960er Jahren bekannt, aber auch bei zahlreichen Adaptionen von Jerry-Cotton-Romanen führte er Regie.
Reinl war vor allem für den naiven Erzählstil seiner Filme bekannt und verstand es meisterhaft, die Großartigkeit der Natur als Filmkulisse in seine Streifen einzubinden. Viele seiner Filme zeichnet eine romantische Atmosphäre aus. Seinen Karriere-Höhepunkt erreichte er bei den in den sechziger Jahren in Jugoslawien gedrehten Karl-May-Filmen. Da Reinl in seiner Jugend selbst begeisterter Karl-May-Leser war, erwies sich die Übertragung der Regieaufgabe durch den Berliner Produzenten Horst Wendlandt als Glücksgriff für die Serie.
Reinl drehte danach mit nachlassendem Erfolg noch verschiedene Abenteuerfilme, Komödien, Dokumentarfilme und zwei Teile der bisher letzten Ludwig-Ganghofer-Serie. Mit Die Nibelungen inszenierte er 1966 für den Produzenten Artur Brauner den bis dahin teuersten Film der Bundesrepublik Deutschland.
1976 wurde Reinl als Regisseur zusammen mit Pierre Brice als Hauptdarsteller von der damals noch im Aufbau befindlichen Freilichtbühne im sauerländischen Elspe für das Stück Der Schatz im Silbersee verpflichtet. Er konnte dem Stück durch seinen filmischen Inszenierungsstil wesentliche Impulse geben. Wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Veranstalter kam es allerdings zum Bruch, und er verließ die Bühne noch im selben Jahr.
Reinl war von 1946 bis 1950 mit Corinna Frank und von 1954 bis 1968 mit der Schauspielerin Karin Dor verheiratet. Er starb, als er in seinem Haus, der Casa Daniela auf Teneriffa, während der Vorbereitungen für den Film Attila, der Mörderwolf von seiner dritten Frau, der ehemaligen tschechischen Schauspielerin Daniela Marie Delisová, im Streit erstochen wurde. Delisová galt als alkoholkrank.
Auszeichnungen
1950 Internationale Filmfestspiele von Venedig für Zehn Jahre später
1964 Goldene Leinwand für Der Schatz im Silbersee
1964 Bambi für Der Schatz im Silbersee
1964 Goldene Leinwand für Winnetou 1. Teil
1965 Bambi für Winnetou 1. Teil
1965 Goldene Leinwand für Winnetou 2. Teil
1965 Goldmedaille der Deutschen Filmtheater
1966 Bambi für Winnetou 2. Teil
1966 Goldene Leinwand für Winnetou 3. Teil
1970 Filmfestival Triest 2. Preis für Erinnerungen an die Zukunft
1971 Academy-Award-Nominierung Oscar für Erinnerungen an die Zukunft
1983 21. internationaler Kinder- und Jugendfilmwettbewerb in Gijón: Platero (großer Preis) für „Im Dschungel ist der Teufel los“
Filmografie (Auswahl)
1930: Stürme über dem Mont Blanc (Statist/Double (Leni Riefenstahl))
1931: Der weiße Rausch (Statist)
1938: Wildwasser (Kurzfilm, Co-Regie)
1939: Oster-Skitour in Tirol (Kurzfilm, Co-Regie)
1939–1944: Tiefland (Regie-Assistent)
1946: Wintermelodie (Regie-Assistent)
1948: Funk und Sport (Kurzfilm)
1948: Zehn Jahre später (Kurzfilm)
1949: Bergkristall
1950: Gesetz ohne Gnade
1951: Nacht am Mont Blanc
1952: Hinter Klostermauern
1952: Der Herrgottschnitzer von Ammergau
1953: Der Klosterjäger
1954: Rosen-Resli
1954: Der schweigende Engel
1955: Solange du lebst
1956: Ein Herz schlägt für Erika
1956: Die Fischerin vom Bodensee
1956: Johannisnacht
1957: Die Prinzessin von St. Wolfgang
1957: Die Zwillinge vom Zillertal
1957: Almenrausch und Edelweiß
1958: Die grünen Teufel von Monte Cassino
1958: U 47 – Kapitänleutnant Prien
1958: Romarei, das Mädchen mit den grünen Augen
1959: Der Frosch mit der Maske
1959: Paradies der Matrosen
1960: Die Bande des Schreckens
1960: Wir wollen niemals auseinandergehen
1961: Im Stahlnetz des Dr. Mabuse
1961: Der Fälscher von London
1962: Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse
1962: Der Teppich des Grauens
1962: Der Schatz im Silbersee
1963: Die weiße Spinne
1963: Der Würger von Schloss Blackmoor
1963: Winnetou 1. Teil
1964: Zimmer 13
1964: Winnetou 2. Teil
1965: Der letzte Mohikaner
1965: Winnetou 3. Teil
1965: Der unheimliche Mönch
1966: Die Nibelungen, Teil 1: Siegfried
1967: Die Nibelungen, Teil 2: Kriemhilds Rache
1967: Die Schlangengrube und das Pendel
1968: Dynamit in grüner Seide (Jerry Cotton Fall Nr. 6)
1968: Der Tod im roten Jaguar (Jerry Cotton Fall Nr. 7)
1968: Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten
1969: Todesschüsse am Broadway (Jerry Cotton Fall Nr. 8)
1969: Dr. med. Fabian – Lachen ist die beste Medizin
1969: Pepe, der Paukerschreck (Die Lümmel von der ersten Bank 3. Teil)
1970: Erinnerungen an die Zukunft
1970: Wir hau’n die Pauker in die Pfanne (Die Lümmel von der ersten Bank 5. Teil)
1971: Wer zuletzt lacht, lacht am besten
1971: Kommissar X jagt die roten Tiger
1971: Verliebte Ferien in Tirol
1972: Sie liebten sich einen Sommer
1972: Der Schrei der schwarzen Wölfe
1972: Grün ist die Heide
1973: Die blutigen Geier von Alaska
1973: Schloß Hubertus
1974: Ein toter Taucher nimmt kein Gold
1974: Der Jäger von Fall
1976: Erich von Däniken: Botschaft der Götter
1977: … und die Bibel hat doch recht
1978: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand (2nd Unit Regie)
1981: Sieben Weltwunder der Technik, Folge 1 bis 7 (TV)
1982: Im Dschungel ist der Teufel los
1986: Sri Lanka – Leuchtendes Land (wurde vom Produzenten fertig geschnitten)
Weblinks
Harald Reinl in der Internet Movie Database (englisch)
Wolfgang Jacobsen:Reinl, Harald. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S.376f.(Digitalisat).
Rüdiger Koschnitzki: Harald Reinl – Regisseur. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 7, 1986.
Kristina Pöschl, Miriam Trescher, Reinhard Weber:Harald Reinl, der Regisseur, der Winnetou, Edgar Wallace und die Nibelungen ins Kino brachte. Eine Bio- und Filmografie. 1. Auflage. Fachverlag für Filmliteratur, Reinhard Weber, Landshut 2011, ISBN 978-3-9809390-9-6.
Bernhard Valentinitsch: „Ich bin genauso schuldig!“ – Nationalsozialismus, 2. Weltkrieg und ambivalente Propaganda-Narrative in den Filmen des „Winnetou“-Regisseurs Harald Reinl. In JIPSS (Journal for Intelligence, Propaganda and Security Studies), Vol. 12, Nr. 1/2018, Graz 2018.
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