Claudia Gahrke (* 9. Januar 1966 in Duisburg) ist eine deutsche Schauspielerin, Hörspielsprecherin, Hörspielautorin und Rezitatorin.
Claudia Gahrke auf dem Balkon der Villa Aurora 2017
Leben
Claudia Gahrke verbrachte ihre ersten Lebensjahre in Duisburg-Meiderich als Tochter der Verkäuferin Christel und des Schornsteinfegers Manfred Gahrke. Als sie elf Jahre alt war, zogen ihre Eltern beruflich bedingt nach Solingen. Sie besuchte die August-Dicke-Schule und legte dort das Abitur ab.
Beruflicher Werdegang
Nach dem Ende der Schulzeit wurde Claudia Gahrke von einem freien Theatersensemble engagiert, bei dem sie gleich Hauptrollen spielte. 1990 wechselt sie zur Volksbühne Solingen, wo ihre langjährige Zusammenarbeit mit Andreas Schäfer begann. Dort wurde der Schauspieler Günter Lamprecht auf die beiden aufmerksam. Er wurde 1994 Schirmherr ihrer künstlerischen Projekte was er bis zu seinem Tod blieb.
Gahrke besuchte die Master Class des Actors Studio-Mitbegründers Robert Lewis am Europäischen Schauspieler Institut und nahm drei Jahre Sprechunterricht bei Günter Wirth in Bonn. Seit 1995 ist sie freie Schauspielerin, arbeitet aber regelmäßig mit ihrem Partner Andreas Schäfer in diversen Projekten zusammen. 1995 begann Gahrke auch als Hörspielsprecherin u.a. für den WDR. 2001 war sie Stipendiatin des Internationalen Forum beim Berliner Theatertreffen.[1]
Werk
Ein Schwerpunkt von Claudia Gahrke sind Stoffe von den Nazis verfolgter Künstler wie Else Lasker-Schüler, Henriette Hardenberg, Lili Grün oder Charlotte Salomon mit dem Hörbuchpreisträger 2006 Bodo Primus. 2017 startete in Stockholm das Projekt Transitraum Else. Beteiligt war dort die Schauspielerin Inger Nilsson. Weitere Stationen folgten in Dublin, Zürich, New York und Pacific Palisades. In der Feuchtwanger-Villa Villa Aurora trat Lainie Kazan an der Seite von Claudia Gahrke auf.[2] Im Goethe-Institut London und im Zentrum für verfolgte Künste war es John Nettles.[3] 2017 wurde Claudia Gahrke für den Deutschen Kinderhörbuchpreis nominiert. Seit dem Jahr 2000 tritt sie regelmäßig bei internationalen Lesungen der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft auf.
Im Dezember 2021 veröffentlichte sie auf Valve Records und diversen digitalen Plattformen ihr erstes selbst geschriebenes Hörspiel: Intropolis - ein Körperkrimi, bei dem sie bis auf eine Rolle alle selbst einsprach. Die Rolle des Radiosprechers übernahm Ron Williams.[4] 2022 trat sie als Merteuil mit Christian Brückner in einer szenischen Lesung von Heiner Müllers Quartett auf, eine Rolle die sie schon 1994 verkörpert hatte.[5]
Seit 2011 spricht Gahrke die Rolle der Juno in dem Videospiel Assassin’s Creed.[6]
Theater und Lesungen (Auswahl)
König Ubu von Alfred Jarry, mit dem Auer Orchester, Solingen
Leben? Oder Theater? von Charlotte Salomon, Wuppertal, Berlin, Wien, Sanary-sur-Mer, Tel Aviv
IchundIch von Else Lasker-Schüler, Solingen, Wuppertal
Ratten und andere Viecher, literarische Begleitung zur Kunstausstellung „Die letzten Tage der Menschheit“ von Deborah Sengl, im Forum Kunst, Millstatt, Österreich
Transit Lounge Else über Else Lasker-Schüler, Stockholm, Zürich, New York, Pacific Palisades, London, Dublin
Hörspiele (Auswahl)
1998: Autorenteam: Schräges Leben-Schönes Lieben. (Daily Radio Soap) – Regie: Thomas Leutzbach, Petra Feldhoff (WDR5)
1998: Avril Rowlands: Radau an Bord. Herrn Noahs geheime Tagebücher. – Regie: Angeli Backhausen (WDR5)
1998: Nadia Malverti: Nono Cosimo sucht den Weihnachtsmann. (3. Teil Unter Wolkenkratzern) – Regie: Angeli Backhausen (WDR5)
1999: Friedel Thiekötter: Westfälischer Friede – Münster 1648. Von Menschen und Metzeleien. – Regie: Burkhard Ax (WDR3)
1999: Kerstin Rech: Kennen Sie Frau Zapf. – (Krimi am Samstag) – Regie: Hein Bruehl (WDR5)
1999: Ulrike Klausmann: Im Land der Trolle und Elfen. – Regie: Angeli Backhausen (WDR5)
1999: Stephen King: Friedhof des Grauens. – Regie: Thomas Werner (WDR5)
1999: Hans-Peter Metzler: Pussy Kisses – Ein Popdrama. – Regie: Petra Feldhoff (Eins Live)
2000: Ulrike Klausmann: Zauberin Natur. (2. Teil Das Korn) – Regie: Petra Feldhoff (WDR5)
2000: Philip Stegers: S-Bahn fahr’n. – Regie: Detlef Meissner (WDR5)
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