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Eugen Thiele (* 27. September 1897 in Wien, Österreich-Ungarn als Eugen Isersohn; † 16. November 1938 in Baden bei Wien) war ein österreichischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Schauspieler.


Leben


Der jüngere Bruder des Regisseurs Wilhelm Thiele sammelte seine ersten künstlerischen Erfahrungen am Theater und stieß in den 1920er Jahren zum deutschen Film. Dort übernahm er anfänglich unterschiedliche Funktionen: so war Thiele 1927 Aufnahmeleiter bei Ramper, der Tiermensch und Ehre Deine Mutter, 1929 Komparse in seines Bruders Inszenierung Adieu, Mascotte und Darsteller in Joe Mays Der unsterbliche Lump sowie Dramaturg und Regieassistent.

Mit Beginn des Tonfilmzeitalters konnte Thiele erstmals auch Regie führen. Thiele-Inszenierungen waren überwiegend heitere Stoffe: Romanzen und Lustspiele. Die heitere Alltagsgeschichte Drei von der Stempelstelle, eine Anspielung auf den größten Kinoerfolg seines Bruders Die Drei von der Tankstelle, ließ die Nöte und Sorgen einer von Arbeitslosigkeit und Hunger zermürbten Gesellschaft in der Spätzeit der Weimarer Republik erahnen. Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten bedeutete das Karriereende für den nunmehr mit Arbeitsverbot belegten Juden Thiele, der daraufhin nach Wien floh. Einen Monat später ging er nach Prag und schrieb dort die deutschen Dialoge zu Otto Kantureks Lustspiel Das Glück von Grinzing. Im Jahr darauf, 1934, konnte Thiele wieder einen Film inszenieren, Tatra-Romanze, die deutsche Version des tschechischen Films Tatranská romance des Regisseurs Josef Rovenský (1894–1937).

Nachdem Anschlussaufträge ausblieben, kehrte Eugen Thiele schließlich Anfang 1935 nach Wien heim und verbrachte dort und im nahe gelegenen Baden seinen Lebensabend unter äußerst bescheidenen Umständen. Eugen Isersohn-Thiele starb wenige Monate nach dem Anschluss Österreichs unter nicht geklärten Umständen.


Filmografie


als Regisseur

als Schauspieler


Einzelnachweise


  1. Der Bildbericht "Filmarbeit in Joinville" in Mein Film Nr. 255, S. 8, enthält ein Werkfoto mit der Filmcrew, ein ähnliches Bild erschien in der Zeitschrift Die Filmwoche Nr. 46, Jg. 1930, S. 1515. Der in den Paramount Studios gedrehte Film kam in Deutschland und Österreich nie zur Aufführung.
  2. Alexander Roda Roda: Krokodil-Tränen: Mit über 850 Fußnoten zum besseren sprachlichen und historischen Verständnis. edition:nihil.interit, Wien 2020, ISBN 979-86-1763099-4, S. 115.

Literatur




Personendaten
NAME Thiele, Eugen
ALTERNATIVNAMEN Isersohn, Eugen (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Schauspieler
GEBURTSDATUM 27. September 1897
GEBURTSORT Wien, Österreich-Ungarn
STERBEDATUM 16. November 1938
STERBEORT Baden bei Wien, Österreich

На других языках


- [de] Eugen Thiele

[en] Eugen Thiele

Eugen Thiele (1897–1938) was an Austrian film director and screenwriter. Of Jewish background[1] he was the younger brother of Wilhelm Thiele. After a spell as an actor he established himself as a director in the Germany film industry of the early 1930s during the final years of the Weimar Republic. The Nazi seizure of power in 1933 brought an effective end to the career of the Jewish Thiele, who went into exile in Prague where he wrote the screenplay for one German-language film The Happiness of Grinzing, and may have also contributed to a German version of the Czech film Romance from the Tatra Mountains. He then returned to his native Austria, living in Baden bei Wien. He died the same year of the Anschluss which brought Austria under Nazi control.



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